Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
Adams nur eine Last sein würde. Er war freundlich und zuvorkommend, immer bereit, bei allem zuzupacken und mißachtete die Vierzig-Stunden-Woche völlig. Er fuhr sogar den Lieferwagen, zwar nicht gerade hervorragend, jedoch äußerst vorsichtig und übernahm einen Teil der Lieferungen.
    Er war auch beliebt. Vorher, als er noch auf seiner verlassenen Farm gelebt hatte, hatte er fast niemanden gekannt, aber jetzt hatte er viele Freunde, die nicht einmal Annabella abschrecken konnte. Er lebte sichtlich auf und war glücklich und zufrieden. Natürlich machte er auch Fehler, aber Tony sagte, sie hätten seine schwachen Stellen schnell herausgefunden.
    »Man darf ihn nicht hetzen. Wenn man ihn in Ruhe läßt, macht er die Abwiegerei glänzend. Und man bittet ihn besser gar nicht erst, etwas im Supermarkt zu suchen, der bringt ihn nämlich durcheinander. Er läßt dann alles fallen und gibt an der Kasse falsch heraus.«
    »Er ist wirklich eine Hilfe«, sagte Tantchen, »er nimmt uns all die lästigen Arbeiten ab, die so aufhalten. Ich hab’ auch noch nie gesehen, daß er ungeduldig wird oder den Leuten schlechte Zwiebeln gibt oder zu wenig Kartoffeln. Er ist sehr vorsichtig mit dem Lieferwagen und bringt nie die verschiedenen Bestellungen durcheinander. Er ist genau das, was Tony und ich gebraucht haben.«
    »Macht sich nützlich, wie Ursula«, lästerte Larry. »Nur auf eine viel nettere Art. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Anne das aushält. Sie wird froh sein, wenn dieser Monat vorbei ist. Sie ist fest davon überzeugt, daß das Kind am Weihnachtstag kommt, weil bei ihr ja nichts ohne Komplikationen geht. Sie nennt es jetzt schon immer Nicola.«
    Wir saßen in Tantchens kleinem Wohnzimmer und unterhielten uns gemütlich in einer ihrer wenigen ruhigen halben Stunden, als Larry plötzlich ein entsetzlicher Gedanke kam.
    »Was passiert in der Zeit, in der Anne zur Entbindung in der Stadt ist? Ich weiß, daß sie wieder die nette kartanische Krankenschwester kommen lassen will, die schon das letzte Mal da war, und die wird sich um die Zwillinge kümmern. Vielleicht bleibt Ursula aber dort und spielt weiter die Hausherrin, damit dem lieben Tim auch nichts abgeht?«
    »Wenn sie das tut, dann geht die Schwester. Nicht einmal dieses nette Mädchen wird sich von Ursula herumkommandieren lassen«, prophezeite ich düster.
    »Mit welchem Vergnügen ihr Mädchen Schwierigkeiten vorausseht«, sagte Tantchen. »Angeblich reist Miss Maitland gleich nach Weihnachten ab. Und wenn nicht, wird sie wohl froh sein, wenn sie wieder zum Colonel zurückkehren kann. Euch ist anscheinend nicht klar, daß sie hart arbeitet und tatsächlich eine große Hilfe ist.«
    »Selbstverständlich ist uns das klar«, gab Larry zurück. »Man kann keine fünf Minuten mit ihr zusammen sein, ohne das zu merken.« In diesem Moment klopfte Caleb an die Türe.
    Nachdem er uns mit übertriebener Höflichkeit begrüßt hatte, fragte er: »Miss Adams, würde es Sie stören, wenn ich ein paar kleine Schreinerarbeiten in dem alten Schuppen da hinten machen würde?«
    »Natürlich nicht, Caleb. Er wird sowieso nie benutzt und fällt bald zusammen. Tun Sie dort nur, was Sie wollen.«
    Als er gegangen war, sagte Larry: »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Caleb ein geschickter Schreiner ist. Ich glaub’, daß alles, was er zusammennagelt, wieder auseinanderfällt.« Aber Tony kam da gerade herein und versicherte uns, daß Caleb recht gewandt mit Werkzeugen sei und immer sehr sorgfältig Maß nehme.
    »Schrecklich langsam natürlich. Ich möchte furchtbar gerne wissen, was er in dem Schuppen tun will. Er hat eine ganze Menge Holz gesammelt und damit sehr geheimnisvoll getan.«
    »Vielleicht baut er einen kleinen Käfig für seinen Kater«, schlug ich vor, denn in diesem Moment war das Tier in der Toreinfahrt erschienen und beäugte uns bösartig. »Man sollte ihn einsperren können, wenn jemand kommt, den er nicht mag.«
    Jemand rief vom Supermarkt herüber, und Tony verschwand. Ich hatte die Stimme erkannt und war deshalb nicht überrascht, daß Tony rötere Backen als gewöhnlich hatte, als wir zum Supermarkt hinübergingen. Sie stritt sich mit Colin über verschiedene Waschmittel.
    »Als wenn es dir nicht egal wäre! Du bringst deine ganze Wäsche ja immer in eine Wäscherei in der Stadt. Du kannst kein Waschpulver vom anderen unterscheiden, und du tust nur so klug, weil du streiten willst.«
    »Aber nein, ich will nur einen Grund haben, dazubleiben und mich 

Weitere Kostenlose Bücher