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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sich zu einem Besuch bei Larry herabgelassen hatte, war die Situation durch Mutters Ankunft gerettet worden. Trotz ihrer Gegensätze verstanden die beiden sich offensichtlich sehr gut, und die Tatsache, daß Colonel Gerard und meine Mutter vor vielen Jahren in England befreundet gewesen waren, hatten die Ferien für Mrs. Lee zu einem großartigen Erfolg werden lassen. Larry wandte sich zu Sam, der erleichtert war. »Natürlich muß du gleich telegrafieren, daß sie unbedingt kommen soll. Lad sie ganz herzlich ein, Sam«, und er bemerkte im Weggehen, daß er es mit »Larry« unterschreiben werde, das werde seine Mutter freuen.
    Als er gegangen war, sagte Larry: »Außerordentlich, was ein Mann alles glauben kann, wenn er will. Sich freuen über ein Telegramm von mir! Er wird es auch noch übertreiben und >in Liebe< drunter schreiben, und sie wird genau wissen, daß die kleine Hilary, wie dieses Weibstück mich immer nennt, das weder in einem Telegramm noch sonst jemals zu ihr sagen würde. Ach Susan, Sam tut mir leid, daß er uns damit überfallen mußte. Für ihn ist es eigentlich noch viel schlimmer als für mich, denn er muß zuschauen und zuhören bei all den Sticheleien. Er weiß nämlich, was ich denke, obwohl ich mich bemühe, nichts zu sagen. Sie ist schließlich seine Mutter, und er hat sie sehr gerne.«
    »Ja, es ist einfach scheußlich für euch beide. Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie kommen will. So gut gefällt es ihr hier auch wieder nicht.«
    »Jemand anderes muß sie versetzt haben, so wie Dawn deine Eltern. Wir müssen uns damit abfinden, Susan, daß wir nur Lückenbüßer sind. Aber wir müssen beginnen, fest an Weihnachten und Nächstenliebe zu denken. Bei deinen Eltern ist es natürlich etwas anderes, aber ich weiß, daß meine ganze Weihnachtsstimmung beim Teufel sein wird, wenn ich Mrs. Lees Auto die Einfahrt heraufkommen sehe. Deine Leute mögen Paul, obwohl deine Mutter sicher nicht besonders begeistert gewesen ist, daß du dich in den Backblocks begraben hast. So nennen das die lieben Verwandten immer. Ich werde nie vergessen, wie Onkel Richard sich aufgeführt hat.«
    »Er glaubte wohl, du wärst viel zu gut für Sam?«
    »Bevor er Sam kennenlernte, war er fast so sehr dagegen wie Mrs. Lee. Du hättest sie bei unserer Hochzeit sehen sollen. Sie waren zwar einigermaßen höflich, betrachteten einander aber mit offenem Haß. Dem Himmel sei Dank, daß sie sich seither nicht getroffen haben und es auch nicht tun werden.«
    Unser Weihnachtsfest schien ziemlich kompliziert zu werden, aber das war noch nicht alles. Noch am gleichen Abend rief Larry an, und daraus, daß sie mit einem hysterischen Lachen kämpfte, schloß ich, daß etwas Entsetzliches geschehen war.
    »O Susan, warum hab ich das nur gesagt? Es war Wahnsinn! Eine Herausforderung des Schicksals.«
    »Wovon redest du eigentlich? Du forderst das Schicksal immer heraus.«
    »Und diesmal hat es zugeschlagen! Warum hast du mich das nur sagen lassen, daß Onkel Richard und Mrs. Lee sich nie wieder treffen würden?«
    »Du meinst... Aber das ist doch nicht dein Ernst, Larry?«
    »Doch, vollkommen. Sie werden sich Weihnachten unter diesem Dach treffen. Unser stilles Fest…«
    »Hör auf zu lachen und erklär mir das genau. Soll das heißen, daß Onkel Richard ...?«
    »Ja, Richard und Lydia. Sie haben heute abend angerufen.«
    »Und sie kommen an Weihnachten?« Das war ja entsetzlich.
    Wir alle liebten Lydia, die Richard O’Connor kennengelernt hatte, als sie unsere Kinder unterrichtete, und wir hatten auch Richard sehr gerne. Aber es waren zwei Leute mehr, und Mrs. Lee und ihr Feind würden sich treffen. Zwei mehr — unser Weihnachtsfest wuchs uns langsam über den Kopf — wo blieb da unsere viel gepriesene Weihnachtsfreude?
    Ich sagte: »Aber Larry, das geht einfach nicht... Ich meine, drei Leute ... Und du sagst, daß sie sich alle nicht mögen.«
    »Das ist milde ausgedrückt. Mrs. Lee kriegt immer eine Gänsehaut, wenn jemand von unserem Richard spricht, und ich hab’ einmal gehört, wie sie zu Sam sagte, er sei ein typischer Geschäftsmann und sehr gewöhnlich. Und Richard spricht immer von >dieser verdammten Frau<. Sie vergeben einander nie, daß Sam und ich geheiratet haben. Richard mag Sam inzwischen, aber er glaubt immer noch, daß ich etwas besseres hätte erwischen können, wie er sagt. Und Mrs. Lee denkt, Sam sei viel zu gut für mich«, und Larry lachte wieder verzweifelt.
    »Das kann ja heiter werden. Wie willst du

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