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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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welche gegeben, und sie haben sie sicher nicht gekauft.«
    »Hoffentlich habt ihr sie bezahlt!«
    Paul fühlte sich sichtlich unwohl. »Nein, wir schafften sie nur schnell hinaus. Es waren so viele Leute da, und wir hätten nur lange herumreden müssen.«
    »So habt ihr euch also mit der Beute davongeschlichen?«
    »Aber was denkst du denn! Sie stopften alles in den Mund, als sie uns kommen sahen. Was hätten wir denn tun sollen? Einen Scheck ausstellen für die paar armseligen Süßigkeiten? So ein Geschäft macht deshalb nicht Pleite.«
    »Du hast immer gesagt, daß es darum gar nicht geht. Aber erzähl ruhig weiter.«
    »Das Essen war entsetzlich. Die Zwillinge hatten noch nie Papierservietten gesehen.«
    »Wie sollten sie auch? Die Enkel des Colonel!«
    »Sie machten sich Papierhüte daraus, und als Tim sie ihnen wegnahm, kreischten sie los. So eine Art Duett, wobei Elizabeth die Oberstimme übernahm. Diese Zwillinge sind schlimmer als ein Sack Flöhe. Tim wird überhaupt nicht mit ihnen fertig.«
    »Hoffentlich bist du mit unseren zurecht gekommen. Haben sie sich besser benommen?«
    »Ach wo! Christopher überfraß sich, und Patience wollte ihren Salat nicht essen. Ich befahl es ihr und glaubte, sie hätte gefolgt. Aber nachher fand ich ihn in meiner Jackentasche wieder — Tomaten und alles. Ich glaube, du solltest sie öfter in die Stadt mitnehmen.«
    »Besten Dank. Dir scheint es gefallen zu haben.«
    »Ich will ja nur sagen, daß wir sie nicht wie die Wilden aufwachsen lassen können.«
    »Besser so, als ohne Mutter. Was passierte nach dem Essen?«
    Paul zögerte und sagte dann: »Wir gingen mit ihnen in eins von den Kaufhäusern, die alles mögliche technische Spielzeug haben. Modelleisenbahnen und so was.«
    »Das hat ihnen sicher Spaß gemacht.«
    Paul sah nun entschieden schuldbewußt aus. Es stellte sich heraus, daß die Kinder davon nichts gesehen, sondern sich auf den Rolltreppen vergnügt hatten. Bis schließlich über den Lautsprecher ausgerufen wurde, daß sich dort sechs Kinder seit einer halben Stunde herumtrieben und offensichtlich ihre Eltern verloren hätten.
    »Aber was habt ihr drei gemacht?«
    »Weißt du, diese automatischen Dinger sind einfach Klasse, und...«
    An diesem Punkt beendete ich das Kreuzverhör und schenkte meinem Mann noch einen Schnaps ein.
    Am nächsten Tag erzählte mir Larry, daß die Männer ihre Sprößlinge über allem möglichen kindischen Spielzeug restlos vergessen hatten. Später hatten sie sie von der Rolltreppe geholt, zu einem schwitzenden Santa Claus mitgenommen, und wieder verloren. Schließlich hatten sie sich in ein Kino durchgekämpft, wo sie sich schrecklich für ihre Kinder schämen mußten. Mit letzter Kraft ergriff jeder zwei, sie bekamen aber nur sehr schlechte Plätze in der ersten Reihe, weit auseinander, und sahen einen sehr langweiligen Film.
    »Sam hat einen ganz steifen Hals«, sagte Larry. »Und Anne sagt, daß Tim seither Kopfweh hat.«
    Dann hat Patience sich anscheinend in einer Damentoilette eingesperrt. Als ihnen ihr langes Ausbleiben auffiel, klopfte Paul schüchtern an die äußere Türe, aber ein resolute Person in einer weißen, gestärkten Schürze versperrte ihm den Weg und sagte: »Nur für Damen! Können Sie nicht lesen?«
    Danach nahmen sie ihren ganzen Mut zusammen und überredeten im nächsten Laden ein Mädchen, Patience zu retten. Die hatte sich inzwischen damit vergnügt, für alle Helme aus Toilettenpapier zu machen.
    »Und während sie damit zu tun hatten, war Christopher in eine Telefonzelle gegangen und versuchte, die Pennies aus dem Apparat zu holen. Sam meint, es wird wirklich Zeit, daß wir mit diesen Kindern etwas unternehmen. Vielleicht sollten wir ein paar ins Internat schicken.«
    Worauf ich empört sagte: »Drei Männer und sechs kleine Kinder. Die Väter in Neuseeland sind einfach wunderbar.«
     
    Diese letzte Woche vor Weihnachten war eine fürchterliche Hetze. Das Sportfest am Samstag machte alles noch komplizierter, und es war für mich  einfach unmöglich, noch einmal nach Te Rimu zu kommen. Aber als Tony hinfuhr, gab ich ihr eine ellenlange Liste mit, und es gelang ihr tatsächlich, alles zu besorgen. Wir waren in einen wahren Strudel von Geschenken hineingeraten, und trotz Tonys Hilfe hatte ich  nichts für fast ein Dutzend Leute, die mir unerwartet Geschenke geschickt hatten. Ich rief Larry an.
    »Ich weiß, daß wir beschlossen hatten, dieses Weihnachten hart zu bleiben, aber...«
    »Hör bloß auf! Mir

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