Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
nur aufreizend und sagte: »Unsinn. Der Hund hat das gleiche Recht, hier zu sein, wie der Kater. Sie ergänzen einander vorzüglich. Ich hab’ lang auf etwas gewartet, was dem Biest Vernunft beibringt.«
    Tony verlor die Beherrschung und stampfte mit dem Fuß auf: »Wenn du den Hund nicht ins Auto schaffst, tu ich’s!«
    »Wobei du sicherlich gebissen wirst, meine kleine Kratzbürste.«
    Larry griff ein. »Seien Sie kein Esel, Colin. Tun Sie den Hund wieder ins Auto. Sehen Sie nicht, daß Caleb außer sich ist?«
    Er murmelte: »Das stört mich wenig.« Dann fühlte er, daß die öffentliche Meinung gegen ihn war, zuckte die Achseln und sagte: »Gut, Mrs. Lee, Ihnen zuliebe — nicht wegen Tony oder dem Katzenvieh — werde ich den Hund wieder ins Auto tun. Komm her, Lass!« Und er sperrte den Hund ins Auto. Dann sagte er freundlich: »Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich möchte meine Einkäufe holen und fahren.« Damit verschwand er im Supermarkt und kam gleich darauf mit seinen Sachen wieder.
    Tony war entgeistert. »Aber du kannst doch nicht so gehen! Du kannst Annabella nicht da oben lassen!«
    »Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Hoffentlich bleibt er da oben, bis er sich bessere Manieren angewöhnt hat, oder bis er einen Schlag bekommen hat — was. das allerbeste wäre. Also, tschüß allerseits!«
    Tony klammerte sich an die Türe seines Autos.
    »Aber es ist doch deine Schuld. Es war dein Hund, der ihn da hinaufgescheucht hat. Du mußt einfach etwas tun!«
    Colin blickte lässig nach oben, wo Annabella immer noch wie ein verschreckter Vogel saß. »Ich bin nicht sehr geschult im Klettern, selbst wenn ich mein Leben für das häßliche Vieh riskieren wollte«, sagte er ruhig und ließ den Motor an.
    Tony brüllte ihn tatsächlich durch das offene Fenster an: »Du bist ekelhaft! Ein gemeiner, egoistischer Feigling, ich kann dich nicht mehr sehen!«
    Mir wurde heiß. Tony läßt sich selten von dem hinreißen, was Paul ihr »rothaariges Temperament« nennt, aber wenn es so weit kommt, ist es allen ihren Freunden sehr unangenehm. Natürlich behielt Colin das letzte Wort. »Wirklich, Liebling?« fragte er sanft. »Eigentlich hatte ich nie diesen Eindruck. Eher das Gegenteil. Ich muß mich jetzt auf die Socken machen, bin aber auf das Ende des Dramas gespannt!«
    Die Szene hatte nur wenige Minuten gedauert, und Caleb rief immer noch verzweifelt »Miez!«, während Annabella immer noch vor sich hin wimmerte.
    Larry sah mich an und sagte: »Wir müssen etwas unternehmen. Der Kater kommt von selbst nicht mehr herunter und vielleicht setzt er es sich in den Kopf, doch noch zu dem anderen Mast zu springen. Hat Miss Adams eine Leiter?«
    Tony hatte sich wieder in der Hand, und die meisten Zuschauer waren in den Supermarkt zurückgegangen, wo sie von Edith eifrig bedient wurden. Caleb meinte: »Ja, eine Leiter ist schon da, aber sie ist nicht lang genug und sehr wackelig.«
    Tony rief begeistert: »Holen wir sie! Mich hält sie schon aus, und ich komm’ ganz rauf, wenn ich mich auf die oberste Sprosse stelle.«
    Ich war entsetzt, besonders, als sie mit der Leiter zurückkamen, die jeden Moment auseinanderzufallen drohte. Caleb erklärte, daß es an ihm sei, hinaufzusteigen, aber ich stimmte Tony zu, die meinte, daß er zu alt und unsicher sei. Zugleich war ich fest entschlossen, sie kein gebrochenes Bein riskieren zu lassen, und sagte: »Warten wir ein paar Minuten. Vielleicht kommt ein Mann vorbei, und seit der Hund weg ist, scheint Annabella auch nicht mehr springen zu wollen.«
    Wir stritten uns immer noch, als ein Auto angebraust kam, und Peter Anstruther ausstieg. Er sagte: »Tony, ich hab’ es verteufelt eilig. Könnten Sie mir...« Und dann plötzlich: »Was ist denn los?«
    Tony zeigte, den Tränen nahe, auf die Stange, und Peter pfiff durch die Zähne: »Himmel, was ist denn in ihn gefahren?«
    »Colins Köter hat ihn da hinaufgejagt, und er hat nur darüber gelacht. Aber wir haben eine Leiter. Und wenn Susan kein Theater machen würde, dann könnte ich hinaufklettern. Peter, sagen Sie ihr, daß es nicht gefährlich ist, wenn man so leicht ist wie ich.« Dann erinnerte sie sich an ihre Pflicht und sagte: »Aber Sie haben es eilig. Was hätten Sie gerne?«
    »Das kann warten. Der Kater kann nicht — oder wird nicht ... Ich werde es versuchen, Tony!«
    Ich sagte: »Aber die Leiter ist nicht stabil. Sie sind schwerer als Tony.«
    »Wird schon gehen, glaub’ ich. Besonders, wenn ihr alle sie

Weitere Kostenlose Bücher