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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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anderen.
    Das Sportfest wäre bestimmt lustig gewesen, wenn ich mir nicht solche Sorgen um Anne gemacht hätte, die jetzt verzweifelt zu Hause saß. Es fiel mir schwer, zu Ursula höflich zu sein, die in ihrem Reitdress sehr elegant wirkte. Sie sagte: »Anne hat sich also doch nicht entschließen können, zu kommen?«
    »Nein, sie fühlt sich nicht wohl.«
    »Wie schade. Sie hat Aufmunterung nötig. Sie bekommt immer mehr Mitleid mit sich selbst, und das ist anstrengend für Tim.«
    »Es ist schon richtig, daß sie nicht gekommen ist. Diese letzten Wochen sind immer aufreibend.«
    »Aber finden Sie nicht, daß sie etwas viel jammert? Natürlich sind Tim und Onkel Charles in dieser Hinsicht schlecht für sie. Sie stellen sich furchtbar an wegen ihr. Immerhin ist es etwas ganz Gewöhnliches, daß Frauen Kinder bekommen, und es ist ja nicht Annes erstes.«
    Ich schluckte eine giftige Antwort hinunter und sagte: »Der Pokal, den der Colonel für den Holzhack-Wettbewerb gestiftet hat, ist wirklich wunderbar. Ich wäre so froh, wenn ihn einer von hier gewinnen würde. Aus anderen Bezirken sind einige gute Holzhacker gekommen. Vermutlich haben sie von dem Pokal gehört. Er erregt einiges Aufsehen. Wir haben bei unserem Sportfest noch nie etwas so Großartiges gehabt.«
    Ursula interessierte sich nicht besonders für den Pokal, schaute sich aber mit mir die Preise an. Das Geschenk des Colonel war in der Mitte aufgestellt und wurde gebührend bewundert. Neben ihm verblaßten alle anderen Preise, so bescheidene Dinge wie Taschenlampen, Thermosflaschen und Werkzeug.
    Miss Adams, die mit den Anstruthers gekommen war, sagte: »Unser Sportfest bekommt durch ihn eine ganz andere Note, finden Sie nicht auch? Ich bin gespannt, wer ihn gewinnt. Mick ist ein guter Holzhacker, und er ist noch unwahrscheinlich nüchtern. Macht Paul auch mit?«
    Ich sagte, daß keiner von unseren drei Männern mitmachen würde. »Sie behaupten, sie seien zu alt, einfach lächerlich. Aber sie haben Peter Anstruther dazu überredet. Wie steht es mit dir, Julian?«
    Er lachte. »Liebe Susan, willst du mich auf den Arm nehmen? Ich kann nicht Holzhacken. Hab’ zu spät damit angefangen. Aber Peter kann es wirklich gut. Ich werde ihn anfeuern.«
    »Ich auch!« rief Tony. »Julian, hast du die Geschichte mit Calebs Kater gehört?«
    »Nur sehr ungenau, aber erzähl mir die Heldentat, Tony«, und eine weitere Aufforderung war nicht nötig. Sie war etwa bei der Hälfte ihres aufregenden Berichtes angelangt, als sich zwei Neuankömmlinge zu uns gesellten. Bei ihrem Anblick fühlte ich mich etwas unbehaglich, aber Tony hatte sie nicht bemerkt. Es war Colin Manson in Begleitung eines sehr hübschen Mädchens, dessen Kleid so schlicht war, daß man es für billig hätte halten können — aber nur, wenn man ein Mann war. Das mußte Catherine Gordon sein, und ich machte mir Sorgen um Tony. Colin würde sicher auf Rache sinnen.
    Aber ich hatte unsere Tony unterschätzt. Plötzlich bemerkte sie die beiden, unterbrach sich und sagte obenhin: »Hallo, Colin — oder redest du nicht mehr mit mir?«
    Er antwortete im gleichen Ton: »Unsinn, und darf ich Ihnen allen gleich Catherine Gordon vorstellen. Das ist ihr erstes Sportfest in den Backblocks, und ich möchte, daß sie alle unsere Berühmtheiten kennenlernt.«
    Catherine war charmant und interessierte sich für alles. »Was für ein wunderschöner Pokal! Colin, warum machst du da nicht mit? Du kannst doch sicher erstklassig Holzhacken.« Aber sie wartete auf keine Antwort. »Tony, wir haben Sie in Ihrer Geschichte unterbrochen. Erzählen Sie doch weiter. Colin hat mir gestanden, daß er sich daneben benommen hat. Es war sicher keine Heldentat von ihm, wegzufahren und den armen Kater sich selbst zu überlassen. Und er verdient es, ausgeschimpft zu werden.«
    Das war äußerst geschickt und genau der richtige Ton. Danach ging alles glänzend; Tony machte Witze über die Art, wie sie Colin angegriffen hatte, und er nahm alles mit so viel Humor auf, daß ich ihn bewundern mußte. Das war damit also erledigt. Wenn Colin dieses wirklich nette Mädchen heiraten würde, hätte sie bestimmt einen guten Einfluß auf ihn, und für uns wäre sie auch eine große Errungenschaft. Colin würde weiter im Supermarkt einkaufen, sich aber nicht zu lange aufhalten, und Catherine und Tony würden gute Freundinnen werden.
    Als wir einen Augenblick allein waren, sagte Larry zu mir: »Ich hoffe, du ziehst deine Lehren daraus.«
    Ich gab

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