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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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es erwarten konnte, sprang von dem nervösen Pferd und gratulierte Larry höflich, wenn auch nicht gerade herzlich.
    »Sie hatten Pech«, war Larrys unvermeidliche Antwort. »Sahib springt wunderbar, aber er ist unruhig. Sie haben Wunder mit ihm vollbracht.«
    Dann sagte der Colonel etwas, was niemand von ihm erwartet hätte: »Du bist sehr gut geritten, meine Liebe, aber vielleicht sollten wir ihn nach deiner Abreise lieber Larry geben. Entweder das, oder ihn verkaufen.«
    »Aber sie dürfen ihn nicht verkaufen«, sagte Larry schnell. »Es würde Anne das Herz brechen. Sie freut sich so darauf, ihn zu reiten. Es kommt oft vor, daß Pferde die Nerven verlieren, wenn sie das erste Mal so viele Menschen sehen.«
    Da fand Ursula zu ihrem gewohnten Ton zurück und sagte: »Ich bin nicht Ihrer Meinung. Onkel Charles sollte ihn verkaufen. Anne kann nie ein so temperamentvolles Pferd reiten.«
    Larry ärgerte sich und begann: »Aber Anne...« Dann besann sie sich eines besseren und sagte: »Sie haben einen ausgezeichneten Sitz, Ursula. Wenn Sie ein trainiertes Pferd reiten, kann sicher keine von uns mithalten.«
    Danach begannen, wie Paul es später ausdrückte, die Komplimente nur so zu schwirren, und alle waren zufrieden.
     
     
     

14
     
    Ursula trat nun zu keinem Wettkampf mehr an. Sie sagte mit Recht, Sahib sei zu aufgeregt, und es sei weder für ihn noch für sie ratsam. Babette gewann das Jagdspringen der Ponys, und Tony überredete Larry, beim offenen Springen mitzumachen, bei dem sie hinter Julians Playboy den zweiten Platz belegte. Tonys Glück war vollkommen, und sogar Ursula sagte, Babette sei ein schönes Pony.
    Der Tag war sehr heiß, aber glücklicherweise war auf der einen Seite der Koppel, die wir immer für das Sportfest mieteten, ein Hügel mit ein paar großen Bäumen. Diese Koppel war bestens geeignet für unser Fest, denn der Abhang ergab eine natürliche Tribüne, so daß faule Leute von ihren Autos aus alles beobachten konnten.
    Nach dem Springen begannen die Zwischenrunden im Holzhacken. Peter hatte sich in einigen Vorrunden recht beachtlich gehalten, und Tony hatte ihn, genau wie die Maoris, bei denen er sehr beliebt war, begeistert angefeuert. Mick war immer noch völlig nüchtern und würde am Finale teilnehmen, der Star aber war ein Maori, den wir alle gerne mochten, Reti Moana, ein riesiger, liebenswürdiger Mann, der aussah, als sei er zu faul, eine Axt zu heben. Er war jedoch ein ausgezeichneter Arbeiter und bekannter Buschmann. Ziemlich sicher würde er gewinnen, und wir fanden, wenn Peter schon geschlagen würde, dann lieber von Reti als von einem anderen.
    Dann kam die Mittagspause. Wir waren nicht so fortschrittlich, daß wir ein Teezelt hatten, und natürlich war Alkohol offiziell verboten. Ich war entsetzt, als ich Paul zum Colonel sagen hörte: »Nächstes Jahr müssen wir wirklich ein Zelt aufmachen; die Mädchen können das leicht übernehmen, und es würde uns viel Geld einbringen.« Ich schlich mich davon, entschlossen, mich in diese Sache nicht hineinziehen zu lassen, und ich sah mich schon im nächsten Jahr die ganze Woche vorher mit Backen verbringen und Beiträge von den anderen geschäftigen Frauen einsammeln, und den Tag selbst hinter einem Ladentisch in einem glühend heißen Zelt kühle Getränke und Kuchen an die Menge verkaufen. Wenn das mein Schicksal sein sollte, dann wollte ich den heutigen Tag genießen.
    Das tat ich auch. Wir waren alle sehr vergnügt, und bald verschwand auch die bohrende Sorge um Anne, und ich dachte mir, was für ein Glück wir doch hatten, in einer so einträchtigen Gemeinschaft zu leben. Besonderes Glück hatten wir mit unseren Maoris, die bisher noch nicht den Drang verspürt hatten, in die Stadt zu ziehen, sondern auf ihren eigenen kleinen Farmen lebten und ihr Einkommen mit Arbeiten für die weißen Siedler aufbesserten. Von ihnen waren heute viele da, und wir kannten die meisten; manche hatten bei uns Schafe geschoren, andere den Busch gerodet oder in Ausschüssen mitgearbeitet, und einige hatten mit unseren Männern zusammen im Krieg gekämpft. Niemand achtete hier auf die Hautfarbe, und wir versammelten uns alle unter den Bäumen und verzehrten unser Mittagessen.
    Ursula tat mir leid. Sie war sicher sehr enttäuscht über Sahibs Versagen, aber leider machte sie das noch anmaßender und taktloser als gewöhnlich. Sie kümmerte sich um alles, holte das ausgezeichnete Essen heraus, das Anne eingepackt hatte, und rief Tim und den Colonel zu

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