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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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eines Raumschiffes. Weiter sind mit von der Partie: Serge Iwanow, Fred Holt und Mi Fang. Also acht Mann insgesamt.“
    „Haben Sie alles zur Unterbringung der Leute vorbereiten lassen?“
    „Selbstverständlich. In Anbetracht der Tatsache, daß die Expeditionsteilnehmer in zwei Monaten für lange Zeit auf den engen Raum eines Schiffes zusammengedrängt werden, steht ihnen für die Dauer des Mondaufenthaltes ein separater Teil der Station zur Verfügung. Hier werden sie Gelegenheit haben, sich aneinander zu gewöhnen.“
    „Wurden sie nicht bereits auf der Erde trainiert?“
    „Technisch gesehen schon – wer aber wollte sie auf der Erde an die Bedingungen des Raumes gewöhnen? Das kann man nur auf dem Mond.“
    Kubanow nute vor sich hin.
    „Der Weltraum beginnt hier auf dem Mond einen Millimeter über der Oberfläche – das stimmt allerdings. Wann trifft der Transporter von der Erde ein?“
    „In etwa neun Stunden.“
    „Benachrichtigen Sie mich, bitte, wenn es soweit ist.“
    Herber nickte dem Russen zu, ehe er die Tür hinter sich schloß. Mit leichten und fast vorsichtigen Schritten bewegte er sich den Gang entlang, dabei seine gewohnten Kräfte mit der geringen Mondanziehung ausbalancierend.
    Vor einer Metalltür blieb er stehen und öffnete sie erst, als er einen Blick auf die in Augenhöhe befindliche Skala geworfen hatte. Der Zeiger stand auf einer roten Null und verriet somit, daß der Innendruck gleich dem Außendruck war.
    Ohne Schutzanzug betrat Herber die freie Oberfläche des Mondes. Kalt glitzerten die Sterne durch die nahe Plastikwölbung, hinter der das Nichts herrschte. Nur eine hauchdünne Schicht eines unvorstellbar widerstandsfähigen Stoffes trennte die Luftblase der Station von dem grausigen Tod des absoluten Vakuums.
    Einmal im Freien bewegte sich Herber nicht mehr so vorsichtig wie zuvor. Kräftig stieß er sich vom Boden ab und segelte in einem weiten Sprung über kleinere Krater und Meteoreinschläge hinweg, um mit geübter Sicherheit in einer aufwirbelnden Wolke vulkanischen Staubes zu landen. Der Staub sank langsam wieder zur Oberfläche hinab, viel langsamer, als es außerhalb der Luftglocke geschehen wäre.
    Drei Minuten später erreichte Herber das kleine Fertighaus dicht neben der Werkshalle, das ihm als Wohnung diente. Außerdem beherbergte es die provisorische Funkstation, deren Antenne bis hoch zur Kuppel reichte, diese luftdicht durchstieß und in den Weltraum hineinragte.
    Die Plastikhülle ließ keinerlei Funkwellen hindurch.
    „Etwas Neues?“ fragte er den Funker Jon Halley, der zu der Besatzung der noch nicht fertiggestellten TERRA gehörte.
    Der Funker, ein großer, schlanker Engländer, blickte auf.
    „Der Transporter gibt in regelmäßigen Abständen seine Position durch. Er wird in acht Stunden und fünfundvierzig Minuten zur Landung ansetzen. Es ist eine Schande, daß wir noch keine Luftschleuse in unserer Kuppel haben.“
    „Daran ist nichts zu ändern. Das Schiff muß außerhalb der Station landen und auch von da aus wieder starten. Bis TERRA I startklar ist, haben wir eine Luftschleuse. Sonst noch etwas?“
    „Nein, Sir, alles klar.“
    „Gut. Wecken Sie mich, wenn irgend etwas nicht programmgemäß verlaufen sollte.“
    Herber verließ den Funkraum und begab sich in seine kleine, abgeschlossene Wohnung, die aus zwei Zimmern und einem Bad bestand. Er wollte sich ein wenig ausruhen, ehe er die Neuankömmlinge in ihre Quartiere einwies.
     
    *
     
    Professor Makkado sah mit starren Augen auf den Spiegel, der das Bild der Sonne reflektierte. Weiß und absolut ertragbar leuchtete ihm die gasförmige Oberfläche entgegen, und seine Aufmerksamkeit richtete sich nicht auf die Protuberanzen, die weit in den Weltraum hinausgeschleudert wurden. Vielmehr betrachtete er mit gelindem Entsetzen die sich ständig vergrößernde Gruppe maximaler Sonnenflecke fast genau in der Mitte der Sonnenscheibe.
    Vor wenigen Stunden hatte es begonnen, und schon jetzt hatten diese Flecke Ausmaße angenommen, wie sie in der Geschichte der Astronomie bisher unbekannt geblieben waren. Doch es war weniger die Größe dieser Flecken, die Makkado beunruhigte, als vielmehr die Schnelligkeit, mit der sie entstanden waren.
    Er richtete sich auf und überprüfte das Filmgerät, das in der Minute 16 Aufnahmen machte, um später in Form eines Films den ganzen Vorgang noch einmal in schnellerer Folge wiedergeben zu können. Er überzeugte sich, daß alles automatisch lief, und schritt dann

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