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TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

TS 03: Zurück aus der Ewigkeit

Titel: TS 03: Zurück aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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schiefgehen.“
    „Das ist es nicht, was ich meine. Ich habe Angst um meinen Vater. Was wird man mit ihm machen, wenn Darex alles erfährt?“
    „Darex braucht deinen Vater, Julet, denn er besitzt das Geheimnis der Schaffung eines Hyperraumes. Ohne deinen Vater ist Darex hilflos. Darum also ist er in Sicherheit. Wärest du nicht seine Tochter, so würde ich Gerlach vor unserer Flucht töten, denn er bedeutet die größte Gefahr für die Erde.“
    Sie wich ein wenig vor ihm zurück, aber er zog sie wieder an sich.
    „Keine Sorge, ich tue es ja nicht. Diesen Preis zahle ich für deine Liebe. Wir werden sehr glücklich sein, Julet.“
    „Wenn es nur gelingt, Gaston! Den Befehl habe ich vorbereitet, und die Unterschrift von Darex stimmt mit dem Original überein. Diese Unterschrift kennen nur wenige Menschen. Gott sei Dank hatte Vater noch eine persönliche Botschaft im Schreibtisch, so war es leicht. Wann – wird es sein?“
    Fraud überlegte kurz, dann sagte er:
    „Übermorgen abend. Lange dürfen wir nicht mehr zögern, sonst ist es zu spät. Jetzt, da dein Vater endlich durch uns auf den rechten Weg gebracht wurde, wäre es unverantwortlich, der Erde gegenüber, noch zu warten. Wir müssen zur Erde und sie warnen. – Sag einmal, Julet, hast du keine Gewissensbisse, dein eigenes Volk so zu hintergehen?“
    „Nein, Gaston, denn das Recht ist auf deiner Seite. Nachdem, was du mir alles erzählt hast, von dem langen Kampf, der euch endlich den Frieden brachte, von eurem Leben und eurer Freiheit – nein, ich weiß genau, daß die Menschen der Erde besser sind als wir, die wir an der Tradition des galaktischen Krieges festhalten. Ich bin der Meinung, unsere Rasse hat sich geteilt, und wir sind zwei Rassen geworden, die sich nicht mehr verpflichtet sind. Man sollte euch in Frieden lassen und selbst die Heimat suchen, wenn man es unbedingt will. Ihr habt euer Teil dazu beigetragen, daß es gelingt. Wenn Darex damit nicht zufrieden ist, so grenzt sein Pflichtbewußtsein unseren Ahnen gegenüber an Verbrechen.“
    Fraud nickte ernst.
    „Es ist ein Verbrechen, einem andern Volk seinen Willen aufzwingen zu wollen, und das will er. Wir kamen hierher, in der Hoffnung, Freunde und Brüder zu finden. Wir wurden furchtbar enttäuscht.“
    Sie schwiegen. Dicht standen sie nebeneinander und schauten zur SIRUS hinüber, die einige Lichter zeigte. Die Luke zum Observatorium aber war dunkel. Dort würde einer der drei Männer sitzen und zu ihnen herüberschauen, so wie es ausgemacht war. Fraud hob seinen rechten Arm und winkte. Es war ein beruhigendes Winken, eine Zusicherung des baldigen Kommens – wenn es der Beobachter richtig verstand. Doch da nichts ausgemacht war, konnte Fraud natürlich auch nicht sicher sein, ob man drüben im Schiff seinem Winken die richtige Bedeutung zumaß. Vielleicht wäre es besser, die Freunde zu warnen, ehe man den geplanten Handstreich verübte. Aber wie?
    Die erste Sonne versank hinter dem Horizont, und die zweite berührte mit ihrem unteren Rand scheinbar die Erde. Bald würde es dunkel werden, denn die Dämmerung dauerte nicht lange. Es wurde kühl, denn der Boden war noch nicht abgetrocknet vom täglichen Regen, der mit einer solchen Pünktlichkeit erfolgte, daß es fast langweilig war.
    Als Fraud seinen Schatten erblickte, der von dem aus dem Fenster dringenden Licht des Labors auf die Sandfläche geworfen wurde, durchzuckte ihn ein plötzlicher Gedanke. Daß er nicht eher darauf gekommen war.
    Gerlach verabschiedete sich von den Freunden und warf seiner Tochter einen bezeichnenden Blick zu. Gehorsam folgte das Mädchen und gab den festen Druck von Frauds Hand zurück.
    „Noch zwei Nächte, dann wird es keine Trennung mehr geben“, flüsterte sie hastig, ehe sie den Arm ihres Vaters nahm und in Richtung des Ausgangs davonschritt.
    Fraud sah ihr mit einem Lächeln nach.
    „Gehen wir schlafen“, knurrte Kattowitz, „es wird kalt.“
    „Ich möchte noch einmal ins Labor“, sagte Fraud langsam. „Und es wäre vorteilhaft, wenn ihr mitkämet.“
    „Was willst du da jetzt noch?“ fragte Harrel. „Überstunden für den Diktator etwa? Ich denke nicht daran.“
    „Nicht für ihn – sondern für uns! Kommt mit, Freunde!“
    Er wartete keine Entgegnung ab, sondern schritt ihnen voran.
    Es fiel nicht weiter auf, daß sie nach Beendigung der Arbeit noch im Labor waren, denn das hatten sie schon oft getan, wenn der Eifer des Forschers die Sorge um die Zukunft überwog. Heute aber entsann

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