Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
Vom Netzwerk:
magnetisiert ist –, und diese Karten werden in der Maschine selbstständig mit einer Mustermatrize verglichen. Alle Karten, die mit dieser nicht mehr übereinstimmen, werden ausgestoßen. Du weißt besser als ich, was mit ihnen geschieht, aber das ist unwichtig. Ich erriet den eigentlichen Zweck dieser Karten, nachdem ich meine Kontrolle durchgeführt und herausgefunden hatte, was geschehen war.“
    „Und was war das?“
    „Daß die Gesamtsumme der ausgefüllten Karten, der übriggebliebenen Karten und der gelöschten Karten immer die gleiche sein muß. Mit anderen Worten, das Schiff verließ die Erde mit einer bestimmten Anzahl von Karten. Die Gesamtsumme sollte jetzt noch die gleiche sein, sie ist es aber nicht.“
    „Vielleicht ging eine verloren“, sagte Jay.
    „Nein. Diese Karten arbeiten in einem in sich geschlossenen Kreislauf. Sie werden ausgestoßen, gelöscht, eingeordnet und wieder benutzt. Ihre genaue Zahl wird bei jedem Vorgang durch ein Protokoll festgehalten.“ George machte eine Pause. „Ich fand heraus, daß zwei Karten fehlten.“
    „Das ist nicht entscheidend“, stieß Jay gereizt hervor. „Ich habe diese Karten gesehen. Vielleicht hat jemand eine verloren. Zwecklos, George. In dreihundert Jahren wäre es kein Kunststück, eine oder zwei Karten zu verlieren.“
    „Du übersiehst den entscheidenden Punkt, Jay. Die Karten, die du gesehen hast, sind nicht die aus der Maschine. Wenn ich von ausgeworfenen Karten spreche, dann meine ich nicht die Kopien, die du gesehen hast. Die Karten selbst bleiben ständig in PSYCHO.“
    „So? Und was bedeutet das?“
    „Irgend jemand hat an PSYCHO herumgepfuscht.
    Hat zwei Karten ausfindig gemacht, sie entfernt und möglicherweise vernichtet.“ George seufzte, als der andere immer noch schwieg. „Kannst du es noch nicht sehen, Jay? Nimm noch mal an, deine Karte ist in der Maschine. Du weißt, daß sie eines Tages geprüft und ausgeworfen wird. Wenn das geschieht, dann mußt du sterben. Du willst aber nicht sterben. Was würdest du tun?“
    „Die Karte herausnehmen“, antwortete Jay automatisch, und dann fluchte er. „Ist das geschehen? Ist das überhaupt möglich?“
    „Ja, zu beiden Fragen. Es ist möglich, wenn du die Maschine genau kennst. Ich möchte es auch machen – aber es wäre nicht leicht.“
    „Gregson?“
    „Er müßte seine Finger dabei im Spiel haben. Als Chef der Hirn-Polizei hätte er dazu die Möglichkeit.“
    „Aber er könnte die Karten nicht entfernen?“
    „Nein.“
    „Wer dann?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte George leise. „Ich hatte nicht genügend Zeit, um viel darüber nachzudenken. Ich stolperte nur vor einiger Zeit über die Abweichung in den Gesamtsummen, und du weißt, was seitdem geschehen ist. Ich wußte, daß Gregson wegen seiner Stellung mitinbegriffen sein mußte, aber auch dann wußte ich noch nichts über das Auslöschungsprogramm. Du hast mich darüber belehrt, obwohl ich schon meinen Verdacht hatte.“
    „Das gibt alles keinen Sinn“, protestierte Jay. „Wa rum sollte Gregson das tun? Alles, was er zu tun brauchte, wäre doch, zu warten, bis seine Karte ausgeworfen wird und sie dann zu vernichten. Als Chef der H.P. hätte das nie jemand erfahren.“
    „Es konnte nicht so einfach sein, Jay. Andere Männer sind schon in Gregsons Stellung gewesen, und ich vermute, sie wurden ausgelöscht, als die Reihe an sie kam. Je mehr ich darüber nachdenke, desto komplizierter wird das alles. Wer löscht die H.P. aus? Wer entscheidet, wann der Chef zur Beseitigung ansteht? Da muß eine Kontrolle oder Sicherheit vorhanden sein, Jay. – Wenn das nicht wäre, dann hätten wir seit Jahrhunderten eine Gewaltherrschaft.“
    „Wir kennen unsere Verantwortlichkeit“, erklärte Jay und brach plötzlich ab, als eine Flut von Licht sich in den Raum ergoß.
    „Die Lichter!“ George starrte auf die Reihen glühender Röhren. „Irgend jemand hat die Lichter eingeschaltet.“
    „Gregson!“ Jay fühlte plötzlich eine Übelkeit, als er in die Unermeßlichkeit der Schwerelosigkeit hinaussah, und klammerte sich haltsuchend an eine Strebe.
    Laute hallten durch die Stille. Der Klang von Metall und das leise Schlurfen entfernter Füße. Durch eine offene Tür strömten Männer in die strahlende Helle hinein. Jay sah zu ihnen hinüber, und dann wandte er den Kopf, als ähnliche Laute in unmittelbarer Nähe hörbar wurden.
    „Was geht hier vor?“ flüsterte George leise. „Wer sind sie? Was machen sie

Weitere Kostenlose Bücher