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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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langsam von Gesicht zu Gesicht gingen.
    „Du hast die Anklage und Beweisgründe gehört“, sagte er zu Jay. „Kannst du sie widerlegen?“
    „Da gibt es für mich nichts zu widerlegen“, erwiderte Jay obenhin. „Vermutung, Annahme und reiner Zufall.“ Er sah Susan bittend an. „Ich habe den Vater dieses jungen Mädchens nicht getötet. Er war mein Freund, ich kannte die ganze Familie, und ich schwöre ihr bei meiner Lebenshoffnung, daß ich das nicht getan habe, dessen sie mich anklagt.“
    „Glaubst du ihm?“ Gregson sah Susan eindringlich an. „Nein.“
    „Du hast keinen wirklichen Beweis“, entgegnete Gregson hartnäckig. „Ich persönlich kann mich kaum dazu durchringen, diesen Mann ohne stärkere Beweisgründe zu verurteilen. Ich …“
    Seine Stimme sprach weiter, aber Jay hörte kaum noch zu. Er wartete auf den naheliegenden Vorschlag, und, als Gregson sprach, wunderte er sich, daß er nicht schon längst gemacht worden war. Es gab einen sicheren Weg, um die Schuld oder Unschuld eines Menschen festzustellen. Der Lügendetektor war ein Teil von PSYCHO, unfehlbar und fast allmächtig in seiner Wirksamkeit. Susan jedoch hatte seine Anwendung noch nicht gefordert. Vielleicht hatte sie nicht daran gedacht, vielleicht glaubte sie in Wirklichkeit jetzt auch noch nicht, daß er schuldig war, und vielleicht hatte nur ihr beleidigter weiblicher Stolz sie veranlaßt, ihn anzuklagen. Gregson natürlich würde den Detektor nicht erwähnen. Soweit es ihn betraf, hatte Jay den Mann getötet, und alle Beweisgründe liefen darauf hinaus, diesen Glauben zu stärken. Die Arbeit war wegen ihrer oberflächlichen Durchführung fast verbrecherisch, aber das war schon früher vorgekommen. Bis zu einem gewissen Grad ließ man das gewöhnlich durchgehen.
    Merrill bewies sich als Verräter.
    Susan schwankte, Jay konnte das sehen, konnte auch sehen, daß Gregson sie besänftigen und zurückschicken und später verkünden würde, daß der „Mörder“ gefunden und mit dem Tod bestraft worden war. Ein guter, normaler, leichter Weg aus einer unangenehmen Schwierigkeit.
    „… du siehst also, meine Liebe“, erklärte Gregson mit weicher Stimme, „daß du uns am besten die Sache über läßt. Die Hirn-Polizei ist nicht so dumm, wie manche vielleicht annehmen. Wir haben da bestimmte Überprüfungsmöglichkeiten, wie chemische Untersuchungen, Anwesenheitskontrollen, und zum Beispiel …“
    „… den Lügendetektor“, unterbrach ihn Merrill.
    „Richtig!“ Gregson sah den Offizier nicht an, aber Jay bemerkte, wie die Muskeln im Gesicht seines Vorgesetzten zu arbeiten anfingen. „Wie ich gerade also erklären wollte …“
    „Die ganze Angelegenheit kann sofort aufgeklärt werden“, bestand Merrill hartnäckig. „Warum unterwirfst du den Beschuldigten nicht dieser Prüfung und erledigst damit die Sache sofort?“ Er sah Susan an. „Du wärst dann zufriedengestellt, nicht wahr? Wenn dieser Mann wahrheitsgemäß antwortete, ob er deinen Vater getötet hat oder nicht, dann könntest du zurückgehen und es den anderen sagen. Wenn er unschuldig ist, dann könntest du seinen Namen reinwaschen. Wenn er schuldig ist …“ Merrill zuckte mit den Schultern. „Ich bin übrigens überrascht, daß er das selbst noch nicht gefordert hat, wenn er sich unschuldig weiß.“ Das war es also.
    Empfindungslos nahm Jay die beiden Elektroden in die Hand und stellte sich darauf ein, die Fragen zu beantworten. Es gab keine Möglichkeit zum Ausweichen. Jede Lüge würde sich selbst durch das Aufleuchten einer roten Lampe enthüllen, und bei der Wahrheit würde eine grüne Lampe aufleuchten. In einigen Sekunden würde die Wahrheit ans Licht kommen. Er hoffte nur noch, daß bloß ein Teil und nicht die ganze enthüllt würde. Er straffte sich, als Gregson sich vorbeugte.
    „Hast du meinen Vater getötet?“ Es war Susan, die die Frage stellte. Aufgeregt war sie aufgestanden, ihre Augen waren ängstlich aufgerissen, als sie die Frage hervorstieß. Jay konnte sehen, daß sie jetzt, nachdem ihr Schock und ihr Zorn sich besänftigt hatten, verzweifelt wünschte, ihn unschuldig zu finden. Jay sah ihr direkt irr die Augen, als er antwortete.
    „Nein.“
    Grün leuchtete die Lampe auf, und die aufglühende Farbe schien Susan mit neuem Leben zu erfüllen.
    „Ich wußte es“, flüsterte sie. „Die ganze Zeit über habe ich gewußt, daß du es nicht getan haben kannst, aber ich war nicht sicher. O, Jay!“ Sie warf sich in seine Arme und barg ihren

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