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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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in deine Schuhe steigen können.«
    »Was bezwecken sie denn mit diesen illegalen Restaurierungen? Wollen sie etwa eine Armee aufbauen?«
    Bradley grunzte. »Das würden sie gern tun, aber das gehört nicht in ihre Pläne. Es gibt einen viel einfacheren Weg. Sie haben etwa einhundert legal Restaurierte auf ihrer Seite. Dazu kommen noch die anderen, illegal Restaurierten.«
    »Aber was geschieht mit ihren Gehirnaufnahmen – den Gehirnaufnahmen der Leute, deren Körper ausgenutzt werden?«
    Bradley seufzte. »Ich weiß es nicht. Ich vermute aber, daß sie noch in der Restaurierungsbank sind. Ich hoffe es jedenfalls. Vielleicht werden sie besonders aufbewahrt. Eine Gehirnaufnahme nimmt nicht viel Platz ein.«
    Carl blickte aus dem Fenster. Er genoß den Anblick der friedlich grünen Berge und der See, weit hinten am Horizont. »Ich verstehe immer noch nicht, warum sie das tun. Was können sie dabei gewinnen? Dr. Greeley ist Administrator des TDR-Bezirkes, und Dr. Norovak gehört eine Heil- und Pflegeanstalt.«
    »Machtgier«, stieß Bradley hervor. »Und der Wille, die Welt nach ihren Plänen umzugestalten. Es sind Fanatiker.«
    »Machtgier kann ich verstehen«, sagte Carl, »aber das andere, die Welt umzuformen …«
    Sein Vater wandte sich ihm zu. »Denk doch an die Geschichte zurück, an das große Wettrüsten, als sich die Staaten waffenstarrend gegenüberstanden!«
    »Ja«, sagte Carl, »daran erinnere ich mich. Die Föderation war es, die den Mondstützpunkt damals errichtete und somit den Frieden diktieren konnte, dem sich auch die östlichen Nationen beugen mußten. Aber das erklärt noch nicht die Sache mit Greeley, Norovak und Hardesty.«
    »Dazu komme ich jetzt. Die Nationen des asiatischen Blocks haben jedoch seitdem unermüdlich versucht, die Herrschaft der Föderation zu brechen. Peter Norovak, ein geborener Asiat, obgleich in den Vereinigten Staaten aufgewachsen, sympathisiert mit den Zielen des asiatischen Blocks. Er ist der Führer der Untergrundbewegung hier in den USA.
    Greeley ist ein Separatist. Sein Ziel ist: Selbständigkeit für jede Nation und Abschaffung der Oberhoheit des Weltbundes.«
    Carl war überrascht. »Wenn du das alles weißt, warum unternahmst du nichts dagegen?«
    Bradley lachte. »Ich war so unwissend wie ein neugeborenes Kind.
    Erst hier in der Anstalt habe ich das meiste von Greeley selbst erfahren. Er wollte mich von der Weisheit seines Planes überzeugen.«
    »Aber was ist mit den Prismoid-Werken? Warum sind sie für ihre Pläne von so großer Wichtigkeit?«
    »Du wirst es gleich verstehen, mein Junge, wenn ich dir sage, was sie vorhaben. Sie wollen dem asiatischen Block einen großen Produktionsvorrat in die Hände spielen und dann das Werk in die Luft sprengen. Vertrauensleute in den Raumschiffen, auf den Raumstationen und auf der Mondbasis sollen zur gleichen Zeit alle optischen Geräte sabotieren, so daß die Föderation auf einen Schlag blind wäre. Der asiatische Block brauchte dann nur die Kapitulation der Föderation zu verlangen; und die Föderation müßte kapitulieren, da ihre Flotte ohne die von uns hergestellten Apparate nicht aktionsfähig wäre. Ein teuflischer Plan, der gute Erfolgschancen hat.«
    Carl schüttelte verwundert den Kopf. »Und wann wollen sie diesen Plan verwirklichen?«
    »In ein paar Jahren. Aber wir werden sie natürlich daran hindern.« Sein Vater lachte. »Es wird ein interessanter Kampf werden.«
    »Wir?« fragte Carl ungläubig. »Ein bißchen viel verlangt von uns beiden.«
    Bradley Kempton lachte vor sich hin, schaltete die automatische Steuerung ab und übernahm die Handkontrolle. »Wir allein könnten es selbstverständlich nicht. Aber die Kriminalpolizei der Föderation wird dafür sorgen.«
    Der Flugwagen schoß dem Geschäftsviertel von Los Angeles zu. Über dem Polizeigebäude stoppte er seine Fahrt und senkte sich sanft auf das Dach.

 
14. Kapitel
     
    »Keiner von den beiden Männern, die Sie zu sprechen wünschen, ist im Moment hier«, sagte der Kriminalbeamte. »Wollen Sie Ihr Anliegen nicht einem anderen Herrn vortragen?«
    »Wann wird einer von ihnen wieder da sein?« fragte Bradley. »Es handelt sich um eine wichtige Angelegenheit.«
    »Wenn es wichtig ist«, sagte der Mann, »müssen Sie sich eben an einen anderen Beamten wenden.«
    Carl schüttelte seinen Kopf. »Wir werden warten.«
    »Ja«, pflichtete Bradley bei, »wir warten.«
    Der Beamte starrte die beiden an und wies dann auf eine Stuhlreihe neben der Tür.

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