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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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er, denn jede Verbindung mit der Außenwelt war abgeschnitten.
    Mit aller Kraft schleuderte er sich durch die Hülle des Schiffes, hinaus in die gegensätzliche Welt glühender Hitze und eisiger Kälte. Wie aus der Höhe des Raumes überblickte er die Weite des dragborischen Planeten und die Flotte Demarzules.
    Underwoods Sinne wehrten sich gegen das, was er sah. Flammende Zerstörung umgab das Schiff auf allen Seiten. Die große Stadt der Dragbora war von den zwanzig Schiffen in geschmolzene Trümmer verwandelt worden. Die Flotte kreiste langsam, die machtvollen Strahlen ihrer Atomströme auf die Gebäude unter ihr gerichtet. Unter Underwoods Augen vollendeten sie ihr Werk und flogen zu einer anderen großen Stadt, die weniger als hundert Meilen entfernt lag.
    Welcher Zweck sich hinter dieser sinnlosen Zerstörung verbarg, konnte Unterwood nur erraten. Vielleicht hofften die Terrestrier jetzt, da die Wissenschaftler in die Enge getrieben waren, die Superwaffe zu vernichten, die Demarzule aus dem Sattel heben konnte.
    Er wandte seine Sinne der Energiehülle zu, hinter der die Lavoisier sich verbarg. Von der gesamten Stadt war ihre leuchtende Oberfläche allein der Zerstörung entgangen.
    Während Underwood sie betrachtete, traf ihn wie ein Schock die Erkenntnis. Er – seine Sinne zumindest – hatte die undurchdringliche Energiehülle passiert.
    Plötzliche Furcht mischte sich in die erschreckende Klarheit. Konnte er zurückgelangen? Wie hatte er die Barriere beim ersten Male durchquert? Es war mathematisch unmöglich für Materie oder Energie, sie zu passieren.
    Verkörperten seine Sinne weder das eine noch das andere?
    Er warf sich gegen die Hülle, wartete auf den Anprall – und empfand keinen. Dann war er hindurch, blickte auf das Innere der Barriere und das Schiff.
    Seine Gedanken wirbelten unter dem Eindruck der Bedeutung seiner Entdeckung, als er in den Kontrollraum gelangte. Die anderen hatten sich Dreyer wieder zugesellt. Mason und einige seiner Männer bemühten sich, einige der Sonden zu erneuern, nachdem der Angriff auf das Schiff für den Augenblick eingestellt worden war.
    „Wir haben sie gefunden!“ rief Underwood. „Wir haben die Waffe, die Dragbor gegen Sirenia einsetzte!“
    Illias überreizte Nerven ließen sie entsetzt aufschreien.
    Mason fuhr herum und rief: „Underwood! Wo sind Sie?“
    „Wir können sie treffen, wo immer sie sich zu verbergen suchen“, ergänzte Underwood ruhiger. „Wohin auch Demarzule flieht, ich werde ihn finden. Es gibt keinen Ort im Universum, wohin er mir entkommen kann!“
     
    *
     
    Underwoods physischer Körper erholte sich nur langsam von dem Schock der Operation. Die Schmerzen machten ihm jedoch kaum zu schaffen, denn mit den abasischen Organen schien er einen zweiten Körper zu besitzen. Er konnte sein normales Wahrnehmungsvermögen ausschalten und nur durch die Sinne existieren.
    Allmählich erfaßte er ihre Eigentümlichkeiten und einige ihrer Funktionen. Die tri-abasa, die in seiner Schädelbasis lag, war das Sinnesorgan, das die gleichen Empfindungen wie jeder seiner normalen fünf Sinne registrierte.
    Die dor-abasa diente zur Verbindung mit der Außenwelt, arbeitete aber mit der tri-abasa bei der Übermittlung und Aufnahme von Sinneseffekten zusammen. Diese beiden Organe waren imstande, schnell und lautlos zu töten.
    Wie das geschah, stellte das größte Geheimnis dar, welches Underwood zu lösen hatte. Er stellte Versuche an, indem er seine Kräfte gegen ein künstliches Nervensystem schleuderte, das aus einem Netzwerk von Drähten aufgebaut worden war. Ein starkes elektrisches Feld wurde zwischen den Drähten gemessen. Underwood experimentierte weiter und fand, daß er die Stärke dieses Feldes mit jedem Male vergrößern konnte.
    Das dritte Organ, die seea-abasa, war das seltsamste von allen. Durch Nervenstränge eng mit den beiden anderen verbunden, besaß es jedoch keine offenbaren Funktionen. Jandro hatte es als Behälter des Lebens bezeichnet. Es schien der Glaube der Dragbora zu sein, daß alle Eigenschaften, die das Individuum ausmachten, in die seea-abasa gezogen werden konnten, wenn der Tod nahte.
    Am dritten Tage nach der Operation war Underwood imstande, sich für wenige Augenblicke von seinem Lager zu erheben, obgleich er mittels der abasischen Sinne die ganze Zeit hindurch die Arbeit im Laboratorium geleitet hatte.
    Er fühlte, wie seine Fähigkeiten fast stündlich wuchsen, und der Ausblick auf die neue Welt physischer und mentaler

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