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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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stand endlich still.
    Underwood suchte den nächsten Teil des Schiffes auf, in dem die machtvollen Atomströme auf ihre Beute warteten. Behutsam streckte er die Fühler der dor-abasa aus. Er vermeinte fast zu spüren, wie er sich durch die Nervenstränge in dem Körper des Operateurs bis zu den Tiefen des Gehirns vortastete. Dort sandte er einen plötzlichen, erbarmungslosen Befehl aus.
    Der Operateur drehte übergangslos die Räder, welche die Radiatoren bewegten. Sie wiesen auf das nächste Schiff der Flotte.
    „Feuer!“ kommandierte Underwood.
    Die Finger des Mannes schlossen sich über den Schaltern. Der Atomstrom griff in den Raum, zerfetzte die Engeweide des Schwesterschiffes und riß die Bruchstücke in den Raum. Sie prallten teilweise gegen andere Schiffe beschädigten sie oder warfen sie von ihrem Kurs.
    Für Augenblicke nach der Katastrophe waren die Flottenkommandeure wie betäubt, während in den Menschen Verwirrung um sich griff. Die hysterischen Schreie des Operateurs erfüllten den Raum.
    „Ich tat es nicht“, kreischte er. „Etwas zwang mich…“
    Einige der Schiffe griffen immer noch die Lavoisier an. Underwood, der nicht wußte, wie lange sie standhalten würde, eilte zu dem nächsten Schiff und fand die Feuerkontrollkammer. Er tastete sich durch die Nervenkanäle des Operateurs und drehte die Projektoren. Diesmal war das mächtige Schlachtschiff das Ziel.
    Der Operateur keuchte entsetzt, als die titanische Hülle in seinem Visier erschien, aber seine Hände zentrierten die Strahler mit unfehlbarer Sicherheit auf das Ziel.
    Seine Finger drehten die Schalter.
    Lautlos erblühte der Flammenball, wo der Gigant sich vorher befunden hatte. In der ganzen Flotte erloschen die Sichtplatten, um die Überbelastung zu kompensieren. Als sie wieder aufleuchteten, zeigten sie das treibende, hilflose Wrack des Heckdrittels.
    Das unmittelbare Ziel war erreicht. Die Disruptorstrahlen erloschen, während die achtzehn Schiffe auf die beiden geschwärzten Hüllen zuliefen, um etwaige Überlebende an Bord zu nehmen.
    Underwood ergriff die Gelegenheit und zerstreute seine Kräfte, bis sie die Flotte umfaßten. Dann sprach er, und jeder in den mächtigen Schiffen vernahm seine Stimme.
    „Männer der Erde! Ihr habt der Macht Demarzules, des Sireniers, Treue geschworen. Jetzt werdet ihr einer Macht den Treueid leisten, die groß genug ist, um Demarzule vom Angesicht der Zivilisation zu vertilgen. Ich habe eure Kameraden mitten unter euch getötet und zwei eurer gewaltigsten Schiffe zerstört – und doch hat mich keiner von euch gesehen, und keiner weiß, wie es möglich ist, daß er meine Stimme hört.
    Ihr habt eure Rasse an einen Fremden verkauft, der Welten vernichtet und Milchstraßen in Trümmer gelegt hat. Ihr habt euch des Hochverrats an der Menschheit schuldig gemacht. Was könnt ihr tun, um solche Schande von euch abzuwaschen?
    Ihr könnt euch den Kräften anschließen, die das Ungeheuer Demarzule austilgen werden! Ihr könnt die Führerschaft einer größeren Macht anerkennen – oder vernichtet werden. Wählt!“
    Für einen Augenblick herrschte betäubtes Schweigen im Innern der Schiffe, dann erhob sich ein Lärm, der minutenlang anhielt.
    Underwood kehrte mittlerweile in den Kontrollraum der Lavoisier zurück. Dort fand er ein verzweifeltes Chaos vor. Rasch erklärte er den Wissenschaftlern, was geschehen war, und schloß: „Im Moment sind wir obenauf, aber ich weiß nicht, was werden soll, wenn sie sich wieder zusammenfinden. Akzeptieren sie mein Ultimatum nicht, dann stecken wir in der Klemme.“
    „Und wenn sie es akzeptieren – was sollen wir mit einer ganzen Flotte von Fanatikern und Dummköpfen anfangen?“
    „Wir brauchen jetzt jedes Schiff, dessen wir habhaft werden können. Zweifellos haben sie die Katastrophe gemeldet, bevor ich mich an sie wandte. Demarzule weiß, daß wir kommen, und er wird uns Abfangkräfte entgegenschicken. Wenn wir diese Schiffe in die Hand bekommen, können wir sie gegen unsere Angreifer werfen und uns vielleicht durch die terrestrischen Sperren schleichen.“
    Er hatte kaum geendet, als Captain Dawson eintrat. „Ein Funkspruch von der Flotte. Sie bieten uns bedingungslose Übergabe.“

 
12. Kapitel
     
    So eilte die reorganisierte Flotte mit der kleinen Lavoisier als Flaggschiff erneut der Erde entgegen. Während die langen Tage im Raum verstrichen, verwandelten Physiker und Ingenieure die Lavoisier in ein tödliches Kriegsschiff. Neue und mächtige

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