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TS 15: Der Unheimliche

TS 15: Der Unheimliche

Titel: TS 15: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Nur eine kleine Gruppe – sieben Leute – wußten, daß das CIC über einen telepathischen Agenten verfügte: Palmer und zwei seiner Vorgesetzten vom FBI, Evans, Conklin, Carnell und Slater selbst. Weder der Präsident noch Karen, Emily, die Leibwache und wer sonst noch mit ihm in Berührung kam, wurden eingeweiht.
    Nur sieben.
    Paul war darüber einigermaßen verwundert.
    Eine Woche darauf unterbrach er eine Cocktailparty in seinem Appartement im Mayflower Hotel. Er packte Conklin, der sich einen Martini mixte, am Arm.
    „Peter, laß’ bitte sofort eine Zeitung holen!“
    „Eine Zeitung? Muß das jetzt sein?“
    „Ja, Peter. Bitte gleich.“
    Einer der beiden Wächter ließ seinen Whisky stehen und fuhr mit dem Fahrstuhl zur Hotelhalle hinunter. Zwei Minuten später stürzte er atemlos ins Zimmer.
    „Hurra!“ brüllte er schon in der Tür. „Hört, was wir mit den Japsen gemacht haben! Wir haben eine neue Bombe, und die Stadt, die sie Hiroshima nannten, ist vom Erdboden verschwunden!“

 
8. Kapitel
     
    Nur zwei Ereignisse unterbrachen den eintönigen Lauf der Tage, Monate und Jahre. Paul und sein Gefolge, das „aus Sicherheitsgründen“ an Zahl vermehrt wurde, siedelten vom Hotel in ein neues Quartier über – und Paul entdeckte den flüchtigen Ex-Sergeanten.
    Er hatte nicht aufgehört, mit seinen Gedanken über die kahlen, düsteren Räume zu wachen, trotz der Aussicht, daß nichts dabei herauskommen würde. Vergeblich hatte er versucht, dem Mann aus der Entfernung seinen Willen aufzuzwingen, ihn dazu zu bringen, daß er sein Versteck verließ und auf die Straße hinunterging. Doch dann, Ende November, hörte und sah er eines Nachts mit den Sinnen des Flüchtigen, wie Alex den Raum betrat und dem Sergeanten einen bis in alle Einzelheiten durchdachten Fluchtplan auseinandersetzte, Orte und Abflugzeiten nannte und ihm die Flugkarten übergab.
    Paul hatte sich im Bett aufgesetzt – und zögerte. Was sollte er Conklin sagen? Wie sollte er es ihm erklären, ohne sein Geheimnis preiszugeben, daß er auch über Entfernungen hinweg Gedanken lesen konnte, daß er dazu durchaus nicht mit jemand im gleichen Zimmer zu sein brauchte? Kostbare Minuten verstrichen, bis er einen gangbaren Weg sah. Er würde es als Traum hinstellen. Viele Menschen hatten Träume, die später wahr wurden. Es war keine sehr überzeugende Erklärung, aber es würde gehen. Er sprang aus dem Bett und rüttelte Conklin wach.
    „Peter – Peter!“
    Der Agent fuhr hoch. „Was ist los?“
    „Erinnerst du dich noch an den Sergeanten, den wir im Speisewagen trafen?“
    „Wie sollte ich ihn jemals vergessen!“
    „Dann hör gut zu: er und ein Mann namens Alex fliegen um sechs Uhr fünfzehn vom Newark Flughafen in Richtung Miami ab. Dort wollen sie in ein Flugzeug umsteigen, das sie nach New Orleans bringt. In New Orleans wollen sie noch einmal das Flugzeug wechseln und nach Mexico City fliegen. Von dort wollen sie nach Vera Cruz fahren und sich nach Portugal einschiffen.“ Er unterbrach sich. „Was dann weiter geschehen soll, weiß ich nicht.“
    Conklin starrte ihn in der Dunkelheit an. „Wahrscheinlich stelle ich wieder einmal eine dumme Frage, Paul. Woher weißt du das alles?“
    Paul drehte sich um und zeigte auf sein zerwühltes Bett. „Ich habe das alles eben im Traum erlebt. Es wird morgen Wirklichkeit. Bitte, Peter, beeile dich.“
    Conklin war mit einem Satz aus dem Bett und stürzte ans Telefon. Dennoch war irgend jemand nicht schnell genug. Die beiden Flüchtigen flogen fahrplanmäßig vom Newark Flughafen ab und konnten erst festgenommen werden, als sie in Miami landeten.
    Hinterher wurde Paul reihum von Slater, Carnell und Conklin ausgefragt, wobei die Sitzungen mit Slater schon eher peinlichen Verhören glichen. Er blieb bei seiner ursprünglichen Behauptung, der Fluchtplan sei ihm im Traum eingefallen. Mehr konnten sie aus ihm nicht herausholen.
    In den folgenden Tagen und Wochen stellte Conklin nach dem Aufwachen stets die gleiche Frage, und Paul pflegte darauf zu antworten: „Nein, nichts in der letzten Nacht.“
     
    *
     
    Der Auszug aus dem Appartement im Hotel erfolgte kurz vor Weihnachten. Paul, Conklin und die beiden stets gegenwärtigen Schatten fuhren zu einem Klinkerbau am Ende des Columbia Pike hinaus. Es war ein zweistöckiges Haus, das offensichtlich eigens für sie umgebaut worden war.
    Eine Woche später organisierte Conklin für den seltsamen Hausstand eine Weihnachtsparty und lud dazu Emily und Karen

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