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TS 15: Der Unheimliche

TS 15: Der Unheimliche

Titel: TS 15: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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schaute herum.
    „Wo ist das Raumschiff?“
    Der Fahrer warf ihm einen flüchtigen Blick zu und brachte den Packard vor dem Säuleneingang zum Halten. Ein Butler kam herausgelaufen und öffnete den Wagenschlag. Paul stieg aus. Die beidenMänner, die auf dem Rücksitz gesessen hatten, standen neben ihm. Die Türen wurden zugeschlagen, und der Wagen fuhr davon.
    „Guten Tag, Sir“, begrüßte ihn der Butler. „Darf ich Ihnen Ihre Zimmer zeigen?“
    „Ja. Wo liegen sie?“
    „Im dritten Stock, Sir. Dort in jenem Flügel.“ Der Butler zeigte auf eine Fensterreihe.
    „Sind meine Koffer gekommen?“
    „Jawohl, Sir. Ich habe bereits alles eingeräumt.“ Er drehte sich um und ging voran.
    „Wo ist das Raumschiff?“ wollte Paul wissen.
    Der Butler verzog keine Miene. „Soweit ich unterrichtet bin, haben wir hier kein Raumschiff, Sir.“
    Sie traten in die weite Empfangshalle, in der ein weiterer Mann wartete. Er nickte flüchtig, zwinkerte Pauls Begleitern zu und schaute weg. Paul fühlte sich innerlich belustigt. Zweifellos würde am rückwärtigen Eingang ebenfalls ein Wächter sitzen. Der Butler durchquerte die Halle und führte sie durch einen großen, hellerleuchteten Raum hindurch zu einer Tür.
    „Der Lift, Sir.“ Er öffnete, und die vier Männer drängten sich hinein. Lautlos glitt der Fahrstuhl nach oben. Im dritten Stock hielt er selbsttätig an. Sie traten auf den Gang hinaus. Die beiden Wächter blieben neben der Fahrstuhltür stehen. Paul folgte dem Butler, der sich nach rechts gewandt hatte.
    In diesen Teil des Ganges mündeten lediglich drei Türen. Vor der dritten und letzten machte der Butler halt. Er bemerkte den fragenden Blick, den Paul auf die anderen beiden Türen richtete.
    „Das nächste dort ist eine Wäschekammer, Sir“, antwortete er, ohne gefragt zu sein. „Das andere ist ein zweites Appartement, das mit ihrem in Verbindung steht. Falls Sie es wünschen, Sir, steht es Ihren Gästen zur Verfügung.“ Er öffnete Pauls Tür und trat beiseite.
    Paul stellte fest, daß er drei Zimmer und ein Bad hatte. An den Wänden des einen, das eine Art Studierzimmer darstellen sollte, zogen sich Regale entlang. Auf ihnen waren seine Bücher bereits eingeräumt worden. Das Wohnzimmer und das Studierzimmer gingen nach der Vorderseite hinaus. Von den Fenstern des Schlafzimmers sah er auf das Schwimmbassin. Er setzte sich.
    „Bitte läuten Sie, wenn Sie irgend etwas brauchen, Sir. Der Klingelknopf ist gleich hier neben der Tür. Mein Name ist Singer.“
    „Freut mich“, sagte Paul. „Ich heiße Breen.“
    „Danke, Sir“, sagte der Butler und ging davon.
    Paul lehnte sich in dem weichen Sessel zurück und schaute sich im Zimmer um. Dann suchte er mit seinen Gedanken nach den Männern, denen er vor kurzem begegnet war. Der Fahrer des Packard; er war in der Garage hinter dem Haus und bastelte am Wagen. Dann derButler; er war in sein eigenes Zimmer im anderen Flügel gegangen, stand dort herum und wartete anscheinend nur darauf, daß er nach ihm klingelte. Wo waren die beiden schweigenden Männer, die auf dem Rücksitz gesessen hatten? Er sandte seine Gedanken zum Fahrstuhl. Sie waren verschwunden.
    Gleich darauf fand er sie. Sie waren in dem Zimmer, das dem Fahrstuhl gegenüberlag. Der eine saß in einem Sessel, las und rauchte. Der andere lehnte an einem Tisch und hatte ein Paar Kopfhörer auf. Paul stellte sich mit seinen Gedanken auf ihn ein und begann, hastig das Zimmer zu untersuchen. Er brauchte eine ganze Zeit, bis er sie entdeckte – die beiden Mikrophone, die raffiniert hinter der Tapetenleiste versteckt waren. Kleine, nahezu unsichtbare Dinger. Schnell ging er in die Bibliothek, fand dort ebenfalls ein Mikrophon und je eines im Schlafzimmer und im Bad. Ja, sogar im Badezimmer.
    „Jetzt laust mich doch der Affe!“ sagte Paul laut.
    Ob in dem Appartement nebenan ebenfalls Mikrophone versteckt waren? Paul öffnete die Verbindungstür und erstarrte. Auf den Betten lagen Frauenkleider; vor dem Spiegel standen Flaschen und Fläschchen. Ein Gast, eine junge Frau, hatte sich dort bereits häuslich niedergelassen.
    Paul ging in sein Wohnzimmer zurück, setzte sich wieder in den roten Sessel und dachte nach. Er hegte nicht den leisesten Zweifel, daß das Mädchen jung und hübsch und stets bereit sein würde, mit ihm zu tanzen und zu trinken. Und zu lieben. Ob sie, wie Karen seinerzeit, auf ihn angesetzt wurde, um ihn auszuhorchen? Kaum. Dafür hatte Slater ja die Mikrophone. Oder er wollte

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