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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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sagte er ruhig. „Wir fühlten Sie natürlich, aber sonst keinen. Selbst wenn das Mädchen kurz vor dem Unglück aus dem Wagen gesprungen wäre, hätte sie nicht so weit kommen können, um aus unserer ESP-Reichweite zu gelangen. Nein, sie war nicht dort, Steve.“
    ,Du verdammter Lügner!’ dachte ich.
    Phillip Harrison verzog keine Miene. Er war also kein Telepath. Ich esperte die Magenmuskeln unter seiner losen Kleidung, um nach dem ersten Anzeichen von Wut zu suchen, aber nichts zeigte sich. Phil hatte nicht meine Gedanken gelesen.
    Ich lächelte dünn und zuckte die Schultern.
    Das Schweigen zwischen uns war bedrückend geworden. Da nahm ich Bewegung wahr, drehte mich um und sah ein Mädchen den Feldweg entlang auf uns zukommen.
    „Meine Schwester Marian“, erklärte Phil.
    Marian Harrison war ein sehr hübsches Mädchen; wenn ich nicht gefühlsmäßig an Catherine Lewis gebunden gewesen wäre, hätte ich keine Minute gezögert, ihr den Hof zu machen. Marian, ungefähr zweiundzwanzig Jahre alt, jung und gesund, war fast genauso groß wie ich – ein dunkles, braunhaariges Mädchen mit übermäßig großen, blauen Augen.
    Wäre sie Telepath gewesen, so hätte sie bei den Komplimenten, die ich ihr in Gedanken machte, erröten müssen. Aber Marian schien keinerlei Notiz davon zu nehmen. Sie war also kein Telepath.
    „Sie sind Mr. Cornell, ich kenne Sie“, sagte sie ruhig. „Wir haben großes Mitleid mit Ihnen.“
    „Danke“, erwiderte ich düster. „Bitte verstehen Sie mich recht, Miß Harrison. Ich erkenne Ihr Mitgefühl an, aber was ich benötige, sindTaten, Informationen, Antworten. Wenn ich das habe, brauche ich kein Mitleid.“
    „Natürlich, ich verstehe“, antwortete sie sofort. „Aber es haben sich wirklich keine Spuren finden lassen. Die Psi-Doktoren suchten nach Fußspuren, zerrissener Kleidung, nichts war zu entdecken. Nichts.“
    „Aber wohin kann sie denn gegangen sein?“
    Marian schüttelte langsam den Kopf. „Steve“, sagte sie leise, „soweit uns bekannt ist, war Catherine niemals hier. Warum vergessen Sie sie nicht?“
    Ich blickte sie fassungslos an.
    „Sie vergessen?“ stieß ich hervor. „Lieber würde ich sterben!“
    „Oh Steve – nein!“ Sie legte ihre Hand auf meinen Arm. Ihr Griff war so hart wie Eisen.
    Ich stand da und überlegte, was ich als nächstes tun sollte.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte ich mich. „Es war nicht meine Absicht, Sie mit meinen Problemen zu belasten. Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“
    Sie nickte. „Ja, bitte gehen Sie, aber besuchen Sie uns wieder, wenn Sie Ihr inneres Gleichgewicht wiedergefunden haben. Wir würden uns sehr darüber freuen.“

 
4. Kapitel
     
    Die folgenden sechs Wochen waren für mich deprimierend. Am Ende der vierten Woche erhielt ich ein Päckchen mit einigen persönlichen Sachen, die in Catherines Wohnung zurückgeblieben waren: ein Feuerzeug, eine Krawattennadel, einige Briefe und Bücher sowie etliche Papiere. Dieser kleine Karton erinnerte mich erneut an die hoffnungslose Lage, in die ich geraten war, und ich brauchte drei bis vier Tage, um einigermaßen wieder zu mir selbst zu kommen.
    Dann erhielt ich eine Karte von Dr. Thorndyke. Das war gegen Ende der sechsten Woche. Die Karte zeigte eine sehr schöne Ansicht vom Yellowstonegebiet und enthielt folgenden Text:
    „Steve, als ich jene Straße, die Sie auf der rechten Seite der Ansichtskarte sehen können, entlangfuhr, wurde ich an Sie erinnert. Und so schreibe ich Ihnen nun, weil ich gern wissen möchte, wie es Ihnen geht. In ein paar Wochen werde ich mit meiner Arbeit im Medizinischen Forschungszentrum beginnen. Dort können Sie mich dann erreichen. Jim Thorndyke.“
    Ich drehte die Postkarte um und betrachtete sie kritisch. Dann hatte ich es: Am Straßenrand stand ein großes eisernes Zeichen, dasselbe, das indirekt die Schuld an meinem Unfall trug.
     
    *
     
    Ein weiterer Monat verging. Ich hatte mich inzwischen mit meiner Lage schon ein wenig abgefunden und wieder etwas festeren Boden unter den Füßen. Der Unfall mit all seinen schrecklichen Folgen verblaßte. Catherine nahm den Platz einer verlorenen Liebe ein, von der man hofft, sie einmal wieder zurückzugewinnen.
    Als ich eines Morgens erwachte, entschloß ich mich, zu den Harrisons zu fahren, um ihnen einen Besuch abzustatten.
    Doch ich kam zu der vorgenommenen Zeit nicht weg. Um neun Uhr morgens läutete es. Als ich meine Perzeption die Treppe hinunterschickte, bemerkte ich zwei

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