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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. McIntosh
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Paggets wissen, aber ich schloß einfach die Augen und versuchte, einzuschlafen.
    Eine Sekunde lang dachte ich, die gerechte Strafe für meine Schadenfreude wäre wohl, morgens mit durchbissener Kehle aufzuwachen, aber dann schlief ich wirklich ein.
    Meine Träume waren nicht gerade angenehmer Natur.

 
11. Kapitel
     
    Bevor wir London am nächsten Vormittag verließen, kauften Dave und ich einen weiteren Reservereifen und Munition für meine Waffen.
    Wir kehrten zu Liverages Haus zurück und verabschiedeten uns. Der Wagen sprang sofort an; und an der ersten Tankstelle hielten wir. Noch gab es genügend Sprit, wenn er auch mit der Hand gepumpt werden mußte.
    Kurz hinter London geschah der erste Zwischenfall.
    Ich bremste scharf, als ich das Glas auf der Straße sah. Die Falle war diesmal raffiniert angelegt worden, direkt hinter einer Kurve. Im letzten Augenblick nur hielt der Wagen an.
    Wieder klappte ich die Windschutzscheibe hoch, während Dave ausstieg, die Splitter zu beseitigen. Und diesmal bewies sich meine Vorsicht als begründet.
    Aus zwei verschiedenen Richtungen sprangen die beiden Pa-Hunde auf Dave zu. Mein erster Schuß tötete den ersten noch in der Luft und verwundete den zweiten derart, daß er heulend davonhumpelte. Mein dritter Schuß gab ihm den Rest.
    Ich muß mich selbst loben: drei erstklassige Schüsse!
    Dave und Ginette dachten das gleiche.
    „Sie können mich immer decken, wenn so etwas ist“, lobte Dave mit einem Enthusiasmus, den ich ihm niemals zugetraut hätte. „Ich nehme wirklich bald an, es war das größte Glück meines Lebens, Sie gestern angehalten zu haben.“
    Das mußte doch auch Ginette überzeugen. Ich beobachtete sie, konnte jedoch keinen Effekt bemerken. Sie schwieg.
    Als wir Cambridge erreichten, wandte ich mich zu ihr um.
    „Wo möchten Sie abgesetzt werden, Ginette?“
    „Sie können mich hier aussteigen lassen“, erwiderte sie ausdruckslos.
    „Oh“, meinte ich, „die alte Platte?“
    „Was soll das heißen?“
    „Genau wie in Dover. Ginette, ich habe angenommen, Sie hätten Ihren Verstand zum Denken. Ich irrte mich.“
    Sie wollte aufbegehren, aber diesmal war ich es leid.
    „Niemals erzählten Sie, wohin Sie wollen, ob Sie jemand erwartet, ob Sie in Sicherheit sein werden. Im Notfall werde ich Sie nie mehr finden können. Außerdem finde ich es reichlich stupide, sich nicht erst einmal zu erkundigen, ob die Person, zu der Sie wollen, überhaupt noch lebt.“
    „Ich kann für mich selbst sorgen!“
    „Wieder so eine uralte Platte! Haben Sie denn nichts Neues auf Lager?“
    Überraschenderweise mischte sich Dave diesmal ein. Er nahm sogar dabei die leere Pfeife aus dem Mund.
    „Hören Sie, Ginette, sind Sie auch ganz sicher, daß jemand zuhause ist?“
    Sie nahm ihre Tasche und stieg aus. Durch die offene Tür sagte sie zu Dave, nicht zu mir:
    „Darauf kommt es ja nicht an. Es geht lediglich darum, ob ich bei euch bleiben will oder nicht. Und ich will eben nicht!“
    Sie schritt davon.
    „Halt!“ rief ich hinter ihr her. „Wenn Sie jemals Ihre Meinung ändern sollten oder mich brauchen, finden Sie mich in Rutland, an der Straße Stamford-Grantham, Seitenweg nach Oakham. Mehr weiß ich nicht, aber Sie werden es finden. Saxham heißt die Farm.“
    „In Ordnung“, gab sie zurück, ehe sie endgültig von dannen strebte. Ich stellte fest, daß Ginette auch von hinten sehr verlockend und anziehend wirkte.
    „So etwas Verrücktes!“ stellte ich laut fest.
    Dave steckte die Pfeife wieder in den Mund.
    „Sie war nahe daran, zu weinen“, sagte er kurz. „Sie wird es sich eines Tages überlegen.“
    Ich wartete fast eine Minute in der irrsinnigen Hoffnung, sie würde zurückkehren, aber sie kam nicht.
    „Fahren wir“, sagte ich schließlich. „Sie übernehmen das Steuer, Dave, ich werde auf die Straße achten.“
    Wir sprachen kein Wort mehr über Ginette, als wir aus Cambridge herausfuhren. Und als wir eine Unterhaltung begannen, war es Dave, der den Anfang machte.
    „Ihr richtiger Name ist doch Paget, nicht wahr?“
    Es durchzuckte mich wie ein Schlag, aber so gleichgültig wie nur möglich, entgegnete ich:
    „Ich heiße Page-Turner, Dave. Es steht im Paß.“
    „Den habe ich mir heute früh angesehen, Don. Das ,t’ wurde gelöscht, dafür der zweite Name angehängt. Vergessen Sie nicht, ich bin ein Zeitungsmann.“
    Er hatte natürlich recht. Sollte ich abstreiten?
    „Sie haben es nicht erwähnt, solange Ginette in der Nähe

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