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TS 23: Planet YB23

TS 23: Planet YB23

Titel: TS 23: Planet YB23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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vorerst.
    Im Funkgerät meldete sich der ungeduldige Carnell:
    „Was ist geschehen? Drücken Sie nicht zuviel Knöpfe, Sie könnten einmal den falschen erwischen. Walker, schildern Sie die Situation.“
    Walker schilderte, so gut er es vermochte.
    Held kümmerte sich nicht darum. Mit gerunzelter Stirn stand er vor dem Schirm und seinen Symbolen. Dann schüttelte er den Kopf und machte Anstalten, die Kabine zu verlassen. Als er die unwilligen Blicke Nansens bemerkte, lächelte er.
    „Nein, ich gebe es nicht auf. Aber ich möchte die Schrift mit der in der Kabine nebenan vergleichen. Vielleicht kann man aus dem Ergebnis einige vernünftige Schlüsse ziehen. Denkende Geschöpfe handeln meist logisch, und ich kann mir nicht vorstellen, daß die Erbauer dieser Anlage unlogisch dachten. Da aber die Gesetze der Logik auf allen Welten und in allen Universen gleich sein müssen – sonst wären sie nicht logisch –, wird uns auch hier die nüchterne Überlegung – und die Logik – die richtige Antwort geben. Warten Sie eine Sekunde hier, ich bin gleich zurück.“
    Ohne auf eine Entgegnung zu warten, verließ Held die Nische und begab sich in die Kabine gleich nebenan. Sie hörten ihn etwas Unverständliches vor sich hinmurmeln.
    Nansen zeigte auf den Bildschirm, und man sah ihm an, daß er befürchtete, Jane könne Held folgen. Laut sagte er:
    „Das könnten kleine Privatkinos sein für Liebespaare. Allerdings finde ich es ungemütlich, dabei immer die offene Tür im Rücken zu haben.“
    Jane schüttelte den Kopf. Sie ging willig auf das Thema ein, allerdings mit ernsthafter Überlegung.
    „Diese Rasse liebte die Bequemlichkeit über alles, das haben wir wohl einwandfrei beobachten können. Es scheint mir daher unmöglich, daß diese unbequemen Kabinen, die nicht einmal eine Sitzgelegenheit aufzuweisen haben, dem Vergnügen dienen sollen. Und Liebespaare suchen doch sicher etwas Vergnügliches, wenn sie irgendwo allein sein wollen. Hier aber sind sie weder allein noch bietet die Umgebung das, was sie suchen. Nein, die ganze Einrichtung hier diente einem anderen Zweck. Einem seriösen Zweck, wenn ich nicht irre. Alles erinnert mich an eine soziale Einrichtung, an ein vom Staat eingerichtetes Haus.“
    „Hm“, machte Nansen, ehe er sich Helds entsann. „Wo bleibt er? Schauen wir nach.“
    Sie erlebten eine nicht geringe Überraschung, als sie die Nachbarkabine betraten.
    Held stand dicht vor dem dortigen Bildschirm und betrachtete mit schräg zur Seite geneigtem Kopf die sich darauf abspielenden Ereignisse.
    Nur kurz sah er auf, als er die Freunde bemerkte. Dann zeigte er auf den roten Knopf, der vorher auch schon Nansen aufgefallen war, und erklärte:
    „Damit wird der Schirm aktiviert. Sie sehen, er arbeitet tadellos.“
    Das Bild war absolut plastisch und in jeder Hinsicht naturgetreu. Es zeigte eine von üppiger Vegetation erfüllte Landschaft unter einem natürlichen Himmel – also eine Landschaft auf der Oberfläche von YB 23. Die Sonne stand noch ziemlich hoch über den blühenden Gärten und warf kurze Schatten.
    In den Gärten aber wandelten Menschen.
    Nansen stieß einen überraschten Schrei aus.
    „Menschen! Sie haben ausgesehen wie wir!“
    Held nickte stumm. Schweigend betrachtete er das bewegte Bild. Wenn das ein unterhaltender Film sein sollte, so war er recht langweilig. Vielmehr hatte Held den Eindruck, als handele es sich um eine Lifesendung, die keinen anderen Sinn und Zweck hatte, als den Beschauer von dem zu unterrichten, was in diesem Augenblick an einem bestimmten Ort des Planeten geschah.
    In diesem Augenblick …!?
    Held überwand das plötzlich aufsteigende Unbehagen. Das war natürlich Unsinn. Es konnte sich bei diesen Bildern um nichts anderes handeln als um Aufzeichnungen ehemaliger Lifesendungen.
    Und trotzdem …!
    Welchen Sinn hatten diese gehabt? Wozu dann die Kabinen und die vielen möglichen Einstellungen unter jedem Bildschirm?
    Ihm fiel etwas ein. Ruckartig wandte er sich um zu seinen Freunden.
    „Die Zahlensymbole unter diesem Schirm hier sind nur in gewisser Beziehung identisch mit denen nebenan. Das läßt mich vermuten, daß man mit jedem Bildschirm an die fünfzig verschiedene Sendungen empfangen kann. Da sich in diesem Saal mehr als hundert solcher Kabinen befinden, bestünden demnach 5000 Empfangsmöglichkeiten. Es kann sich meiner Meinung nach wirklich nur um eine Art weltweite Sichtverbindung zum Zwecke der Nachrichtenübermittlung handeln.“
    Nansen

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