TS 23: Planet YB23
Knöpfe in der blanken Wandung. Zweifellos ließen sie sich eindrücken. Sonst war von einer Steuerung oder Bedienungsmöglichkeit nichts zu entdecken.
„Merkwürdiger Kasten“, stellte er fest und drehte sich zu den anderen um. „Wird todsicher ferngesteuert. Und die netten Lämpchen sind nichts anderes als Befehlsausgänge für die Fernsteuerung. Ob wir es mal versuchen?“
Held nickte zögernd.
„Welchen Sinn hätte es?“
„Na, hören Sie!“ wunderte sich Jane. „Wenn wir nur hier herumstehen, werden wir wohl niemals erfahren, wie groß die Stadt ist, wer sie erbaute und wo ihre Bewohner geblieben sind. Ich bin für eine Rundfahrt.“
„Und was ist, wenn das Ding mit uns hinfährt, wohin es will? Wie wollen Sie es beeinflussen?“
„Ich denke, wir werden das schon herausfinden“, beruhigte ihn Nansen. „Mit Hilfe der Knöpfe kann man sich schon einiges zusammenkombinieren. Steigen wir ein.“
Ohne auf die anderen zu warten, kletterte Nansen in das Innere des Wagens und setzte sich direkt vor die leuchtenden Lämpchen. Geduldig wartete er, daß die Freunde nachkamen.
Und sie kamen.
Zuerst Jane Hopkins, die sich neben ihn setzte, was Nansens Selbstbewußtsein erheblich steigerte und ihn ungemein stolz machte. Pah, dieser Held! Bestand nur aus Bedenken! Eben keine Abenteurernatur! Na ja, nüchterner Wissenschaftler, mehr nicht.
Kranz und Polkowski folgten, auf der mittleren Sitzreihe Platz nehmend. Walker kletterte nach, Carnell dabei unterrichtend. Er setzte sich nach hinten und ließ einen Platz für Held frei, der nun nicht länger zögerte. Kaum waren sie alle im Innern des Gefährts verstaut, da schloß die Eingangstür genau so geräuschlos, wie sie sich zuvor geöffnet hatte.
Nansen starrte nachdenklich auf die bunten Kontrollämpchen.
Eines von ihnen brannte nicht. Schwarz und leer saß es mitten zwischen den anderen.
Langsam reckte er den Arm vor und drückte auf den Knopf, der unmittelbar rechts neben dem angebracht war, über dem das erloschene Licht prangte.
Das Summen unter ihren Sitzen verstärkte sich merklich, und dann glitt der Wagen voran, strebte auf die Mitte der Straße hinaus und gewann an Geschwindigkeit.
Der Park blieb zurück und machte den kleinen Bungalows Platz, die in ihrer Anlage einer vornehmen Vorstadtsiedlung entsprachen. Alle besaßen sie einen kleinen Vorgarten, die so vorbildlich gepflegt schienen, daß man meinte, die Besitzer jeden Augenblick auftauchen zu sehen. Aber niemand wurde sichtbar. Nur einmal bemerkten die sechs Insassen des unbeirrbar weiterfahrenden Wagens einen der automatischen Rasenmäher in einem Garten. Ohne sich um die Menschen zu kümmern, verrichtete er dort seine Arbeit.
Die Straße machte einen leichten Bogen, aber das Bild rechts und links veränderte sich nicht. Ihnen entgegen kam auf der anderen Wegseite ein Ungetüm von einem Fahrzeug, langsam und bedächtig, als habe es eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.
Die Männer ließen die bereits erhobenen Waffen wieder sinken.
Das Fahrzeug war nichts anderes als eine Straßenreinigungsmaschine unvorstellbarer Vollendung. Sie befeuchtete das spiegelglatte Etwas der Oberfläche, wischte imaginären Schmutz hinweg und trocknete das Ganze mit einem Luftstrom.
Held schüttelte fassungslos den Kopf.
„Die haben sich das Leben einfach gemacht. Alles erfolgt automatisch, und die Bewohner hätten praktisch nichts zu tun, als diese vollkommene Technik zu überwachen. Wie konnte nur eine derartige Rasse aussterben? Manchmal meine ich, sie sei noch vorhanden und könne jeden Augenblick auftauchen, um uns nach unseren Wünschen zu fragen.“
„Und dann können wir die Fahrtkosten nicht bezahlen“, bemerkte Nansen nicht ohne bedenklichen Unterton. „Im übrigen ist das vorher dunkle Lämpchen nun angegangen. Es leuchtet in einem herrlichen Rot. Dafür aber erlosch das andere.“
Held lehnte sich vor und betrachtete angestrengt die lange Reihe der Lämpchen und Knöpfe.
„Welches andere?“
„Das, auf welches ich drückte, bevor wir losfuhren.“
Held sank zurück.
„Sie wissen, was das bedeutet, Nansen?“
Der Norweger kniff die Augen zusammen und hatte plötzlich eine steile Falte auf der Stirn. Dann schüttelte er den Kopf.
„Nein, tut mir leid.“
Jane zwinkerte Held zu.
„Nun, was bedeutet es?“
Der gab den Blick zurück und lächelte befriedigt.
„Es bedeutet, daß wir ohne Gefahr überall hinfahren können. Jederzeit sind wir in der Lage, an den Ausgangspunkt
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