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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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flüssigen Handschrift ihres Sprechschreibers geschrieben.
     
    Lieber Vater!
     
    Es hätte mir das Herz gebrochen, Dir persönlich Lebewohl zu sagen. Vielleicht hätte ich geweint wie ein kleines Mädchen, und Du hättest Dich meiner schämen müssen. So schreibe ich Dir stattdessen diesen Brief, um Dir zu sagen, wie sehr ich Dich vermissen werde, während ich diesen herrlichen Sommerurlaub mit Onkel Homir verbringen werde. Ich werde gut auf mich aufpassen, und es wird nicht lange dauern und ich bin wieder zu Hause. Einstweilen lasse ich Dir etwas zurück, was ganz allein mir gehört. Jetzt kannst Du es haben.
     
    Deine Dich liebende Tochter Arkady
     
    Er las den Brief einige Male, während seine Miene immer finsterer wurde. Dann sagte er: „Haben Sie das gelesen, Poli?“
    Poli ging sofort in Verteidigungsstellung. „Da kann man mir schließlich keinen Vorwurf machen, wo der Brief doch an mich adressiert ist. Außen auf dem Umschlag steht Poli, und ich kann ja nicht wissen, daß ein Brief für Sie drinnensteckt. Ich schnüffle nicht in fremden Sachen, und in all den Jahren, die ich jetzt in diesem Hause bin …“
    Darell hob besänftigend die Hand. „Schon gut, Poli. Ist ja nicht wichtig. Ich wollte nur, daß Sie richtig verstehen, was vorgegangen ist.“
    Er überlegte blitzartig. Es hatte keinen Sinn, ihr zu sagen, sie solle die ganze Sache vergessen. Dem Feind gegenüber hatte das Wort „vergessen“ keinen Sinn, und so würde er damit genau das Gegenteil erreichen.
    Also sagte er: „Sie wissen ja, sie ist ein sehr romantisch veranlagtes Mädchen. Seit ich ihr erlaubt habe, diesen Sommer eine Raumreise zu machen, war sie ganz erregt und nicht mehr zu halten.“
    „Und warum hat man mir nichts von dieser Raumreise erzählt?“
    „Das war, während Sie in Urlaub waren, und so haben wir es vergessen. Na, jedenfalls brauchen Sie sich also keine Sorgen um sie zu machen, Poli. Auf dem Schiff ist bestens für sie gesorgt. Würden Sie bitte Herrn Anthor sagen, daß ich ihn gerne gesprochen hätte? Ach, und noch etwas – dieser Gegenstand, von dem Arcadia geschrieben hat – ist er das?“ Er drehte ihn in der Hand.
    Poli warf den Kopf in den Nacken. „Keine Ahnung. Der Brief lag darauf, und das ist alles, was ich weiß. Vergessen, mir das zu sagen! Es ist unglaublich. Wenn ihre Mutter noch lebte …“
    Darell winkte ab. „Bitte rufen Sie jetzt Herrn Anthor.“
    Anthors Ansicht über die Angelegenheit unterschied sich wesentlich von der Dr. Darells.
    „Ewiger Weltraum, worauf warten Sie eigentlich noch? Worauf warten wir beide denn? Rufen Sie den Raumhafen an und veranlassen Sie, daß mit der Unimara Verbindung aufgenommen wird.“
    „Sachte, Pelleas, schließlich ist sie meine Tochter.“
    „Es geht hier um die ganze Galaxis, nicht nur um Ihre Tochter.“
    „Jetzt mal ruhig. Sie ist ein intelligentes Mädchen, Pelleas, und sie hat sich die Sache sorgfältig überlegt. Wir versuchen doch am besten, zunächst einmal ihre Gedanken zu rekonstruieren. Wissen Sie, was das hier ist?“
    „Nein, was hat das damit zu tun?“
    „Es ist ein Lauschmikrophon.“
    „Das da?“
    „Ja, zwar selbstgebastelt, aber es funktioniert jedenfalls, ich habe es selbst ausprobiert. Verstehen Sie nicht? Damit sagt sie uns auf ihre Weise, daß sie unsere Gespräche mitangehört hat. Sie weiß, wohin Homir Munn reist, und weiß auch, welchen Zweck er mit seiner Reise verfolgt. Und sie ist der Ansicht, daß es interessant wäre, mit von der Partie zu sein.“
    „Ach du ewiger Weltraum“, stöhnte der Jüngere. „Wieder ein Gehirn, das die Zweite Stiftung leersaugen kann.“
    „Mit der einen Ausnahme, daß die Zweite Stiftung eigentlich keine Veranlassung haben sollte, ein vierzehnjähriges Mädchen für gefährlich zu halten – es sei denn, wir tun irgend etwas, das die allgemeine Aufmerksamkeit auf sie lenken könnte – zum Beispiel, indem wir ein Schiff aus dem Raum zurückrufen lassen, nur um sie von Bord zu holen. Und außerdem hilft es auch Homir Munn bei seiner Aufgabe, denn ein Spion führt doch bestimmt nicht seine vierzehnjährige Nichte mit sich, wenn er auf gefährlicher Mission ist.“
    „Und was wird Munn tun, wenn er sie findet?“
    Dr. Darell hob die Brauen. „Das weiß ich nicht – aber ich kann mir vorstellen, daß sie schon mit ihm fertigwerden wird.“
     
    *
     
    Die Aufregung auf der Unimara war wesentlich stärker, wenn sie auch weniger Leute betraf.
    Arcadia ertrug im Gepäckraum die

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