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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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verschwunden.
    Danforth grinste hinter ihr her und wandte sich Nash wieder zu. „Entschuldigen Sie, daß ich es sage, aber das ist vielleicht eine Frau!“
    „Ja“, sagte sein Gastgeber trocken. „Ich habe das bereits herausgefunden.“ Er wies dem Leutnant einen bequemen Sessel an und setzte sich daneben hin. „Nun, was ist geschahen?“
    Danforth berichtete von dem nächtlichen Attentat und der Rolle, die das junge Paar zufälligerweise gespielt hatte. Er erwähnte auch, daß er gekommen sei, um die Botschaft zu überbringen, weil kein Telefon vorhanden sei, und um die Echtheit der Geschichte der beiden an Ort und Stelle nachzuprüfen. Er beschränkte sich bei seinem Bericht vorsichtig auf die Tatsachen, die höchstwahrscheinlich auch in den Zeitungen erscheinen würden.
    Nash hörte bis zum Ende zu und nickte dann.
    „Sie können uns einen Gefallen tun, Leutnant, wenn Sie wollen.
    Wenn Sie in die Stadt zurückkehren, lassen Sie bitte beim Spital eine kurze Mitteilung zurück, daß wir Barbara am nächsten Morgen besuchen werden. Oh – und sagen Sie, daß ich die Rechnung übernehmen werde. Für beide. Krankenhäuser sind kleinlich in solchen Dingen.“
    „Das stimmt. War wirklich Pech, daß die beiden dort waren. Ich nehme an, die Geschichte des Mädchens stimmt, soweit Sie sie jetzt wissen?“
    „Ja.“ Nash nickte zustimmend. „Wenn Sie Referenzen über sie brauchen, so wenden Sie sich an mich. Was sie Ihnen erzählte, war äußerst ehrlich und aufrichtig.“
    „Sagen Sie mir, ist sie schwermütig? Leidet sie unter Tagträumen? Oder Wahnvorstellungen?“
    „Das wäre mir neu“, erklärte Nash. „Wie kommen Sie darauf? Wenn Sie es mir sagen wollen!“
    „Barbara sagte, sie hätte ein Geräusch gehört. Einen Ton, wie von einem Schiffsbug, der durchs Wasser gleitet. Sie sagte, es sei so echt gewesen, daß sie sich nach dem Schiff umgeschaut habe. Und dann fiel ein Ziegel auf sie nieder.“
    „Hm“, sagte Nash. „Verteufelt.“
    „Wie bitte?“
    „Ich versuche es mir gerade vorzustellen.“
    „Ich auch.“ Danforth musterte die Zimmerdecke mit schwachem Interesse und fragte sich, ob ihn sein Gesicht verraten würde. „Ich komme allmählich zum Schluß, daß sie es sich doch eingebildet hat.“
    Nash grinste ihn an. „Wenn sie darauf besteht, ein Geräusch gehört zu haben, dann hat sie es auch.“ Er kratzte sich am Kopf und betrachtete den Leutnant spöttisch. „Es ist ein Problem. Haben Sie sonst noch jemanden ausfindig gemacht, der ähnliche Geräusche gehört hat? Bei den anderen Anschlägen?“
    „Nein. Unglücklicherweise hat es bis heute noch keiner überlebt, so daß er hätte darüber sprechen können. Und sie ist lediglich noch am Leben, weil sie nicht näher beim Haus war.“
    „Nun gut, dann habe ich eine Idee.“
    „Ich höre“, sagte Danforth.
    „Finden Sie heraus, wer nächste Woche an der Reihe ist und senden Sie einen Mann hin, der genau aufpaßt und zuhört!“
    Danforth starrte auf seine nassen Füße hinunter und dann zu Nash hinüber. „Es tut mir leid, aber ich finde die Geschichte gar nicht spaßig.“
    „Ich spaße nicht, Leutnant, ich meine es ernst.“ Nash hielt eine Hand in die Höhe und spreizte die Finger. „Zählen Sie ab. Jetzt sind noch soundsoviele bedeutende Männer in Illinois am Leben. Und bis zur nächsten Woche wird sich eine ganze Menge von ihnen aus dem Staube gemacht haben, wenn sie schlau sind. Finden Sie heraus, wer übrig ist und heften Sie jedem einen Schatten an die Fersen. Erraten Sie, wer das nächste Opfer sein wird – das verlockendste Opfer – und setzen Sie zwei Schatten auf ihn. Lassen Sie sie genügend Abstand halten und vergewissern Sie sich, daß sie die Ohren offenhalten.“
    „In Illinois?“ wiederholte Danforth verwundert.
    „Ja“, nickte Nash, den Offizier beobachtend. „Den Nachrichten zufolge ereigneten sich alle Attentate in diesem Staat: in Chicago, Peoria und hier. Es scheint mir, daß sich der Bursche aus irgendeinem unersichtlichen Grund auf das Gebiet hier beschränkt. Er geht nicht nach Indianapolis, sondern wartet, bis die Politiker von dort hierher kommen. Haben Sie Grenzpatrouillen aufgestellt, etwa um ihn aufzuhalten, seinen Wagen zu durchsuchen?“
    „Nein.“
    „Dann ist das nicht die gesuchte Antwort.“ Nash stützte das Kinn in seine Hand und schaute das Schachbrett an. „Dann würde ich eine andere geographische Begrenzung vorschlagen. Ich weiß jetzt zwar nicht gerade, was. Vielleicht wohnt er

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