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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Die Kugel blieb stehen, und Bannister deutete auf den Hubschrauber, machte dann eine Bewegung auf das Torpedo hin und schließlich eine Armbewegung über den Himmel.
    „Ich bin gespannt, ob er das versteht“, meinte Koenig skeptisch. „Ich jedenfalls hätte es nicht …“
    Aber der Fremde hatte schon wieder das bekannte Oval ausgebildet, mit dem er heftig nickte.
    Bannister gab dem Hubschrauber den Auftrag, sich an das Torpedo anzuhängen und der Conquest einen kurzen Bericht über die bisherigen Vorfälle zu geben.
    Dicht hinter der Kugel, die bisher ihr Führer gewesen war, betraten sie das fremde Fahrzeug. Das heißt: sie nahmen all ihre Kräfte zusammen und sprangen mit Sätzen, die eines Weltmeisters würdig gewesen wären, in die offene Luke hinein. Koenig rannte sich dabei die Schulter an und fluchte mörderisch.
    Der Nutzraum des Fahrzeuges war zylinderförmig, wie das Torpedo selbst. Mit seiner Einrichtung hatte man sich nicht allzuviel Mühe gemacht. Die Kugeln hatten, wie Bannister und Koenig sahen, die Fähigkeit, sich an den Wänden anzusaugen. Offensichtlich erholten sie sich in dieser Stellung recht gut, denn die beiden sahen nirgendwo Sitz- oder Liegegelegenheiten.
    Aufschlußreich waren die bullaugenartigen Sichtluken, bewiesen sie doch, daß die Kugeln auf irgendwelche Art dazu befähigt waren, optische Eindrücke aufzunehmen.
    Bannister war insgeheim schon der Gedanke gekommen, daß die Optik ihnen gleichzeitig auch die Akustik ersetzte. Denn nie hatte er von einer der Kugeln bis jetzt ein Geräusch vernommen, und anzunehmen, daß etwa ausgestoßene Geräusche nur im Ultraschallbereich lägen, schien ihm zu phantastisch.
    „Wo ist eigentlich unsere Kugel?“ fragte Koenig plötzlich und sah sich um.
    Bannister suchte.
    „Ich weiß nicht! Aber ich glaube, es ist diese da drüben – sie schien mir vorher schon etwas größer zu sein als die anderen.“
    „Was meinst du wohl, wie er heißt?“
    „Hm – vielleicht heißt er Koenig!“
    „Idiot! Ich schlage vor, wir nennen ihn Obadja. Ich bin sehr für altmodische Namen.“
    „Ich auch. Nennen wir ihn also Obadja!“
    Unter ihrem Interesse für die Namensgebung hatten sie nicht gemerkt, daß das Torpedo gestartet war. Sie schwebten die Bergwand entlang höher. Bannister nahm an, daß die Kugeln in einer weniger unwirtlichen Gegend lebten und die Berge überfliegen wollten. Er sah sich jedoch in seiner Annahme enttäuscht, als er feststellte, daß das Torpedo etwa hundert Meter über dem Kamm, auf dem die Beobachtungsstation gestanden hatte, den Kurs wechselte und sich auf ein Massiv zubewegte, dessen höchste Gipfel bestimmt mehr als zehntausend Meter hoch in den verhangenen Himmel ragten. Bannister erkannte das in wenigen Augenblicken, in denen die Bewölkung weit genug aufriß, um einen Blick in solche Höhen zu erlauben.
    „Wolkenkuckucksheim!“ bemerkte Koenig gewohnt kaltschnäuzig.
    Bannister nickte.
    „Es sieht wirklich so aus, als lebten sie dort oben!“
    Er vergaß nicht, nach dem Hubschrauber auszuschauen. Er folgte in nicht allzugroßem Abstand. Bannister riet dem Piloten, sich in acht zu nehmen.
    „Wir müssen sehr weit hinauf. Der Sturm wird stärker, je höher wir kommen. Passen Sie auf Ihre Maschine auf!“
    „Jawohl, Sir!“ kam die Antwort.
    Das Torpedo bewegte sich immer noch in seiner ursprünglichen senkrechten Lage. Offensichtlich war die normale Fluglage – nämlich mit der Torpedospitze in Flugrichtung – nur für schnellere Flüge gedacht.
    Im Moment nämlich bewegte sich das Fahrzeug so langsam, daß Bannister zu zweifeln begann, ob man das mindestens noch sechzig Kilometer entfernte Massiv noch vor dem in einer halben Stunde zu erwartenden Einbruch der Nacht erreichen werde.
     
    Er hatte die Flugdauer noch unterschätzt. Die etwa zehn Minuten andauernde Nacht ging vorüber, und erst im klaren, wolkenfreien Schein der blauen Sonne hatte man sich dem Massiv so weit genähert, daß Bannister mit einer Landung im Laufe der nächsten halben Stunde rechnete.
    Der Hubschrauber hatte bis vor kurzem mit dem Sturm schwer zu kämpfen gehabt. Kurz nach Einbruch der Nacht hatte der Pilot über Funk gemeldet, daß ein paar seiner Leute seekrank geworden seien.
    Bei Aufgang der blauen Sonne jedoch war der Wind abgeflaut. Jetzt verhielt er nach Schätzung des Piloten etwa bei Windstärke vier und war dem Hubschrauber nicht mehr gefährlich.
    Bannister und Koenig bewunderten das gewaltige Massiv, das vor ihnen lag. Aus

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