Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
sie“, sagte er feierlich, „nach denen wir so lange gesucht haben! Die Steine!“
    Als habe der Stein seine Worte verstanden, begann er sich plötzlich zu bewegen. Er dehnte sich aus und formte aus seinem Körper eine Kugel mit einem Äquatorwulst. Das Bild der Conquest war nicht zu verkennen. Aus der Kugel drang langsam ein tentakelförmiger Arm hervor, der auf Bannister, dann auf Koenig zeigte. Wie von einem inneren Zwang getrieben, strich Bannister mit der Hand über diesen Tentakel. Er fühlte sich gar nicht mehr steinartig an, er war elastisch – etwa so wie fester Gummi.
    Der Tentakel verschwand wieder. Die große Kugel formte sich um in ein kleines, ofenrohrähnliches Etwas. Wieder schob sich ein elastischer Arm heraus, bog sich um und zeigte auf das Ofenrohr, aus dem er herausgewachsen war.
    „Er meint, daß wir zu der Conquest gehören, er selbst aber aus dem fremden Schiff stamme!“ sagte Koenig.
    Bis jetzt waren die Gesten eindeutig gewesen. Plötzlich jedoch flammte an einer Stelle des Ofenrohres ein rotes Licht auf – ohne Flamme oder Lampe, ganz einfach auf der Oberfläche des fremden Wesens. Nach einigen Sekunden begann es, die Farbe zu wechseln – es wurde grün, blau, gelb in immer schnellerer Reihenfolge. Manchmal schien es aus dem Blau hinaus ins Ultraviolette zu verschwinden, manchmal versank es unter dem Rot im Ultrarot.
    Bannister fühlte sich an etwas erinnert.
    „Das Licht, das wir damals in der Nacht auf den Bergen gesehen haben!“ sagte Koenig.
    Richtig, das war es! Bannister nahm an, daß mit solchen Lichterfolgen Botschaften übermittelt wurden. Vielleicht war es sogar die allgemeine Verständigungsweise dieser Wesen überhaupt. Aber wie schwer mochte es für einen Erdenmenschen sein, diese Verständigungsweise zu erlernen.
    Der Fremde verwandelte sich wieder in eine Kugel von etwas geringerer Größe als der, mit der er vorhin die Conquest dargestellt hatte. Vermutlich war dies seine normale Gestalt. Bannister vermied es, darüber Vermutungen anzustellen, warum die Männer von der Conquest diese Fremden bisher nur in der Form ganz gemeiner Ackersteine zu sehen bekommen hatten.
    Die graue Kugel rollte plötzlich in Richtung des Pilotensitzes davon. Ein Arm bildete sich aus und schien Bannister und Koenig zu winken. Sie waren bisher die einzigen, die über die Identität des mysteriösen „Steines“ Bescheid wußten, da sich Birte sofort nach Ablegen ihres Raumanzuges in den Steuerraum des Hubschraubers begeben hatte, um den Flug mitzuverfolgen.
    Hinter dem rollenden Wesen gingen Bannister und Koenig an den gelangweilten Leuten der Suchmannschaft vorbei, die auf den Bänken neben der Luftschleuse saßen und Zigaretten rauchten oder einfach vor sich hinstarrten. Sie beachteten auch die graue Kugel kaum, und Bannister freute sich, daß er jetzt – in einem Augenblick, in dem er selbst noch nicht alles glaubte, was er gesehen hatte – keine Erklärungen zu geben brauchte.
    Auch im Steuerraum beschränkten sich beide auf die notwendigsten Worte. Der Pilot war zwar gewohnt, sich mit dem zu begnügen, was ihm gesagt wurde, aber Birte stellte Fragen über Fragen.
    „Halt lieber mal die Luft an!“ sagte Koenig reichlich grob zu ihr. „Sieh lieber mal, was er da macht!“
    Aus der Kugel hatte sich wieder ein Tentakel herausgeschoben, der zunächst in die Flugrichtung des Hubschraubers zeigte, dann jedoch umbog und auf die Berge zurückwies, die sie eben gerade überflogen hatten.
    Bannister verstand sofort.
    „Kehren Sie um!“ befahl er dem Mann am Steuer.
    Die Kugel schien das Manöver zu beobachten, wenn auch für die Umstehenden nicht klar zu erkennen war, ob das Wesen überhaupt über Sehorgane verfügte. Als der Hubschrauber auf den neuen Kurs umgeschwenkt war, bildete der Fremde zu aller Erstaunen und Bestürzung oben ein kleines Oval aus, das ganz so auf- und abschwankte, als bemühe sich das Wesen zu nicken.
    „Er nickt!“ schrie Koenig begeistert. „Wo hat er uns das nur abgesehen!“
    „Sie haben ja genug Zeit gehabt!“ meinte Bannister. „Wir sind oft genug an ihnen vorbeigelaufen, ohne sie zu erkennen. Dagegen wußten sie ganz genau, mit wem sie es zu tun hatten!“
    Bannister beobachtete den Fremden genau. Als man sich dem Bergsee wieder näherte, deutete er mit seinem Tentakel, den er nicht wieder eingezogen hatte, nach unten.
    „Landen Sie am Seeufer – bei dem fremden Schiff!“ befahl Bannister.
    Die Landung vollzog sich reibungslos. Bannister und Koenig

Weitere Kostenlose Bücher