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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Menschen zum Hubschrauber zurück.
    „Ich nehme an, sie werden uns begleiten wollen – der Verständigung wegen“, sagte Bannister zu seinem Freund.
    König nickte.
    „Ich glaube auch!“
    Die Kugelwesen betraten den Hubschrauber ohne zu zögern. Die Männer des Suchtrupps, die bislang über die Geschehnisse recht mäßig informiert worden waren, machten erstaunte Gesichter über den unerwarteten Besuch. Aber Bannister hatte nicht die Absicht, sie über das, was vorgefallen war, jetzt aufzuklären. Zuviel war auf ihn eingestürzt in den letzten Stunden – und das einzige, woran er im Augenblick wirklich interessiert war, war, die Fremden sicher auf die Conquest zu bringen und dann eine geruhsame Zigarette zu rauchen.
     
    Im folgenden Jahr bemühte sich eine Kommission von fünf Menschen, die Bannister für die intelligentesten aus seiner Besatzung hielt, in Zusammenarbeit mit den Kugelwesen eine Verständigungsmöglichkeit zu finden. Die Aufgabe schien zunächst unlösbar; aber bald zeigte es sich, daß die Lichtsprache der Kroniden nach den Gesetzen irdischer Logik so unwahrscheinlich exakt aufgebaut war, daß sich aus dem bereits Erkannten ohne weiteres Schlußfolgerungen auf noch Unbekanntes ziehen ließen und sich so die Kenntnisse schneller erweiterten, als eine direkte Belehrung von Seiten der Kugelwesen es vermocht hätte.
    Bannister hatte Knowland in den Fünferausschuß aufgenommen, da er der Ansicht war, bei einem derart kniffligen Problem müsse auch ein Kriminalist dabei sein. Captain Knowland enttäuschte die Erwartungen seines Kommandanten nicht und erwies sich als Genie im Heranpirschen und Ausfindigmachen der Bedeutungen fremder Lichtsignale.
    Die Anfänge waren leicht. Obadja deutete auf einen ihm bekannten Gegenstand und gab das dazugehörige Lichtsignal. Die Menschen hatten Meßgeräte aufgestellt, die bis auf zwei Angström-Einheiten genau die Wellenlänge des ausgesandten Lichtes registrierten und auf einem Papierband vermerkten, auf das dann gleich die Bedeutung des dazugehörigen Gegenstandes geschrieben wurde.
    Schwieriger wurde es dann beim Zusammenbau von Sätzen. Manchmal brauchte es Hunderte von Wiederholungen, um einen Satz in Aufbau und Sinn ganz genau zu erfassen.
    Aber man machte Fortschritte. Als bedauerlich erwies es sich, daß die Kroniden mit der menschlichen Sprache nichts anzufangen wußten, da sie für akustische Eindrücke unempfindlich waren.
    Den sechs Kugelwesen hatte man an Bord des Schiffes besondere Räume eingerichtet, in denen sie sich aufhielten, aßen, schliefen und Besuche ihrer Artgenossen empfingen. Durch eines der torpedoförmigen Luftfahrzeuge wurden sie regelmäßig mit Nahrung versorgt. Unter der Vielfalt von Nahrungsmitteln erkannte Bannister eines Tages auch die kleinen Steinhäufchen wieder, die er damals nach dem Bau der Beobachtungsstation in ihrer regelmäßigen Anlage oben auf dem Bergkamm bestaunt hatte. Offensichtlich stellten diese Steinhaufen eine Art Pflanze dar, die von den Kroniden regelrecht angebaut wurde.
    Bannister beobachtete sie manchmal beim Einnehmen ihrer Mahlzeiten, die sie kaum zurichteten, sondern meist so zu sich nahmen, wie sie gebracht worden waren. Sie breiteten das, was sie zu essen gedachten, auf dem Boden aus und wälzten sich darin herum. Dabei nahmen sie die wichtigsten Nährstoffe durch die Haut auf. Den Rest schoben sie zusammen und beschäftigten damit die Müllabfuhr des Schiffes.
    Trotz ihrer seltsamen Manieren benahmen sie sich manchmal so menschenähnlich, daß Bannister sich bei dem Gedanken schämte, man habe sie – damals, als man einen der sogenannten Steine aus dem fremden Schiff an Bord gebracht hatte – mit Säuren und Analysatoren bearbeitet, um sich über ihre Zusammensetzung klarzuwerden. Ebenso, wie sie jedoch die Fähigkeit hatten, ihrem Körper die Härte von Stein zu verleihen, so verstanden sie es offenbar auch, ihn gegen chemische und mechanische Angriffe unverletzbar zu machen.
    In der Zwischenzeit hatte man auch mehr über die seltsamen Anlagen erfahren, die die Expeditionen der Conquest hier und dort gefunden hatten. Die Höhle zum Beispiel, die Bannister und Koenig am Berghang entdeckt hatten, erwies sich als regelrechtes Krankenhaus für einen ganz besonderen Zweck. Die Kugelwesen vermehrten sich nicht durch geschlechtliche Fortpflanzung. Sie waren in Wirklichkeit völlig ungeschlechtlich und erhielten ihre Art durch eine Sorte von Zellteilung. Wenn man ihren Körper auch nicht ohne weiteres

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