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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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morgens, als sie das Laboratorium betraten, in dem Dr. Raybitz, blaß und übernächtig, sie erwartete.
    „Wir sind bis jetzt am Werk gewesen“, sagte Raybitz müde. „Jeder, aber auch jeder Roboter, der auf dem Laborgelände arbeitet, ist von uns untersucht worden. Ohne Resultat, um es gleich vorwegzunehmen. Wir haben keinen Roboter gefunden, der durch einen Eingriff in seinen Mechanismus zur Befolgung eines Diebstahlsbefehls gefügig gemacht worden wäre.“
    Sinclaire konnte seine Enttäuschung nur schwer verbergen. „Ich hatte bestimmt damit gerechnet, daß Sie den Dieb auf Ihrem Gelände finden würden, Doktor“, sagte er unsicher. „Um so mehr, als es uns inzwischen gelang, einen Umsturzversuch zu vereiteln, der von Robotern getragen wurde, an denen ein technischer Eingriff vorgenommen worden war. Unter diesem Gesichtspunkt mußten wir annehmen, daß der Diebstahl der Pläne von einem in der gleichen Weise behandelten Roboter begangen war. Jetzt bin ich am Ende meiner Weisheit!“
    Russ verschränkte die Arme über der Brust und durchschritt den Raum mehrmals, bis er vor Raybitz stehenblieb. „Ich möchte die Tatsachen noch einmal zusammenfassen. Bitte korrigieren Sie mich, Doktor, wenn mir ein Irrtum unterläuft. Vor ungefähr dreiunddreißig Stunden betrat ein Roboter Ihr Labor, in dem die Pläne lagen. Nachdem er den Raum verlassen hatte, entdeckten Sie das Fehlen der Zeichnungen. Daß es dem Täter gelang, unbehelligt in Ihr Labor einzudringen, wird durch die Tatsache erklärt, daß er von den Wachposten für einen der Arbeiter gehalten wurde, die mit einem Auftrag dort drin tätig waren. Die Personen, die außer jenem unbekannten Roboter das Labor betreten haben, sind uns bekannt. Sie haben festgestellt, daß keiner der auf dem Laborgelände tätigen Roboter für den Diebstahl in Frage kommt. Harry Lietz ist tot, und es steht fest, daß er ein Mensch und kein Roboter war. Terry scheidet aus, da er zum fraglichen Zeitpunkt an einem anderen Ort weilte. Bleibt also nur die Folgerung, Doktor, daß entweder Sie, Ihre beiden Assistenten, Miss Cummings, Mr. Bockerson oder ich ein Roboter sind und die Pläne stahlen.“
    „Ihre Folgerung klingt zwar absurd, aber sie erscheint durchaus logisch“, sagte Dr. Raybitz höflich.
    „Gut. Ich werde also dafür sorgen, daß uns schnellstens ein Psycho-Stuhl geliefert wird, damit jeder von uns einer Vernehmung unterzogen werden kann. Sie, Doktor, haben ebensowenig zu fürchten wie jeder andere, sofern er die Wahrheit gesprochen hat.“
    Dr. Raybitz hob die Schultern in der Andeutung eines Protestes. „Ich habe von diesen Psycho-Stühlen gehört“, sagte er. „Ich gestehe Ihnen offen, daß Ihr Vorschlag mir wenig sympathisch ist, doch bin ich unter den gegebenen Umständen einverstanden.“
    Norma erhob sich aus dem Stuhl, in dem sie gesessen hatte. „Tun Sie es nicht, Doktor!“ sagte sie, und in ihrer Stimme schwang Empörung. „Sie brauchen Ihr Einverständnis nicht zu geben. Niemand kann Sie zwingen. Jeder Bürger unseres Landes kann sich weigern, einer so unwürdigen Prozedur unterworfen zu werden.“ Sie trat dicht neben den Gelehrten, den Blick starr auf Russ Sinclaire gerichtet.
    „Norma, ich verstehe Sie nicht“, sagte Russ unbehaglich. „In einer Zeit des Notstandes, in einem Augenblick, der über das Schicksal der Welt entscheiden kann, sprechen Sie von einer Weigerung?“
    „Vielleicht bin ich altmodisch. Ich glaube noch an die Würde des Menschen.“
    „Norma! Mr. Sinclaire – bitte!“ Dr. Raybitz hob die Hand, Ärger malte sich in seinen Zügen. „Ich habe nichts zu verbergen, nichts zu fürchten. Ich habe die Wahrheit gesagt, warum also sollte ich mich der Befragung entziehen? Ein neues Experiment, das mich auch wissenschaftlich interessiert.“
    Sinclaire ging an das Visaphon und befahl dem diensttuenden Beamten in seinem Büro, sofort einen Psycho-Stuhl auf den Weg zu bringen. Als er sich der Gruppe wieder zuwandte, begegneten seine Blicke denen Normas. Sie schüttelte den Kopf, und Russ verwünschte die Situation, die ihn zwang, den Unwillen des Mädchens herauszufordern. Er ließ sich in einen Sessel fallen und schloß die Augen. Niemand sprach; das einzige Geräusch wurde von der Wanduhr verursacht, deren Zeiger unerbittlich weiterwanderten.
    Es war fünf Uhr, als der Stuhl gebracht wurde. Wortlos nahm Dr. Raybitz Platz. Kein Muskel in seinem hageren Gesicht zuckte, als die Manschetten mit den elektrischen Anschlüssen an seinen

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