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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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Gelenken befestigt wurden.
    „Fangen wir also an“, sagte Sinclaire. „Ich werde verschiedene Fragen stellen. Bitte antworten Sie nur mit Ja oder Nein. Zuerst einige Fragen, die nichts mit der Sache zu tun haben. Sie sollen dazu dienen, Sie mit dem ungewohnten Zustand vertraut zu machen. Würden Sie mir bitte sagen, ob das Hemd, das ich trage, rot oder blau ist!“
    Dr. Raybitz lächelte schwach. „Zum Glück bin ich nicht farbenblind. Ihr Hemd ist weder rot noch blau, Mr. Sinclaire.“
    „Bitte nur Ja oder Nein, Doktor! Sie möchten doch sicher auch, daß wir es so schnell wie möglich hinter uns bringen.“
    „Oh, Verzeihung, ich vergaß! Es wird nicht wieder geschehen.“
    „Gut also! Würden Sie sagen, daß mein Hemd weiß ist?“
    „Ja.“
    „Haben Sie zwei Arme?“
    „Ja.“
    „Ergeben zwei und zwei fünf?“
    „Nein.“
    Russ machte eine kurze Pause, bevor er die eigentliche Vernehmung begann.
    „Dr. Raybitz, wissen Sie, wo sich die Pläne Ihres Penetrators befinden?“
    „Nein.“
    „Haben Sie selbst die Pläne aus Ihrem Labor entfernt?“
    „Nein.“
    „Gaben Sie einem Dritten die Möglichkeit, sie an sich zu nehmen?“
    „Nein.“
    „Haben Sie eine Vermutung, wer die Pläne gestohlen haben könnte?“
    „Nein.“
    „Haben Sie uns irgend etwas verschwiegen, das den Diebstahl der Pläne erklären könnte?“
    „Nein.“
    „Verdächtigen Sie eine bestimmte Person des Diebstahls?“
    „Nein.“
    Sinclaires Blicke waren nicht von den leicht zitternden Nadeln gewichen, die das Ergebnis der Befragung anzeigten. Keine Sekunde hatte er einen ungewöhnlichen Ausschlag entdecken können. Es gab keinen Zweifel, Dr. Raybitz hatte die Wahrheit gesprochen. Mit einer gemurmelten Entschuldigung entließ er den Gelehrten. Dr. Raybitz nickte müde.
    „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Mr. Sinclaire. Ich sehe Ihnen an, daß Sie sich nicht glücklich in Ihrer Haut fühlen. Haben Sie etwas dagegen, daß ich mich jetzt zurückziehe und zu Bett gehe?“
    „Durchaus nicht, Doktor. Die Befragung hat nicht nur erwiesen, daß Sie die Wahrheit gesagt haben, sondern auch, daß Sie ein durchaus menschliches Wesen sind. Was zu beweisen war. Für uns andere werde ich es etwas schwerer machen. Zuerst aber muß ich Mr. Bockerson hierher bitten. Dann sind, mit Ausnahme von Harry Lietz, alle am gestrigen Abend hier Versammelten anwesend, und ich kann die letzte Prüfung vornehmen, um festzustellen, ob einer aus unserem Kreis ein Roboter ist.“
    „Und wie, Mr. Sinclair, wollen Sie das beweisen?“ fragte Dr. Raybitz, bevor er die Tür öffnete.
    „Ganz einfach. Durch eine Blutprobe, die ich der Armvene jedes einzelnen entnehme. Roboter haben zwar Adern, aber in diesen Adern fließt kein Blut. Ich wünsche Ihnen angenehme Ruhe, Doktor!“
     
    *
     
    George Bockerson hatte zwar zugesagt, in Dr. Raybitz’ Labor zu erscheinen, aber bis acht Uhr hatte er sein Versprechen nicht wahrgemacht. Alle anderen, bis auf Dr. Baskin, hatten sich der von Russ geforderten Prüfung unterzogen und waren einwandfrei als menschliche Wesen identifiziert worden, wobei Sinclaire besonders glücklich über die Tatsache war, daß die hübsche Norma Cummings sich nicht als seelenloser Roboter erwies.
    Um halb neun erschien Bockerson. Er war übel gelaunt und blickte finster auf die Uhr, als Russ ihm gestand, daß er noch keine Spur der gestohlenen Plane habe. Zu Sinclaires Verwunderung erhob Bockerson keine Einwendungen, als Russ sich ihm mit der Spritze näherte. Er streifte den rechten Ärmel hoch, ließ sich die Blutprobe entnehmen und lächelte grimmig.
    „Noch eineinhalb Stunden, Sinclaire! Haben Sie sich schon nach einem neuen Job umgesehen?“ Er ging hinaus, ohne Sinclaires Antwort abzuwarten, und die Anwesenden blickten ihm betreten nach.
    „Was nun?“ fragte Dave Talbert. „Sehen Sie noch einen Weg, Russ?“
    Zu seinem Erstaunen nickte Sinclaire. „Kommen Sie! Mir ist ein Gedanke gekommen. Ich muß die Personalakten gewisser Personen einsehen. Ich habe das Gefühl, daß dort des Rätsels Lösung liegt!“
     
    *
     
    Das Zentralarchiv war in einem großen Gebäude der Innenstadt untergebracht. Ein mürrischer Beamter ließ die Gruppe ein und prüfte sorgfältig die Papiere.
    „Und was kann ich für Sie tun, Mr. Sinclaire?“
    „Ich möchte Einsicht in drei bestimmte Personalakten nehmen.“
    „Handelt es sich um Personen, die sich in Ihrer Begleitung befinden?“
    „Zum Teil. Ihre Vermutung trifft in zwei Fällen

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