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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Lee Vernon
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zu. Die dritte Person befindet sich nicht unter den Anwesenden.“
    „Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß es niemandem erlaubt ist, in seine eigene Akte Einblick zu nehmen.“
    „Ich garantiere dafür, lege aber Wert auf die Begleitung der Betreffenden“, sagte Sinclaire leicht ungeduldig. „Hier sind die Daten der drei Personen. Bitte suchen Sie die Akten schnellstens heraus!“
    Der Beamte führte die Gruppe in einen länglichen Raum mit schalldichten Türen und brachte wenige Minuten später die Akten. Er zog einen dunklen Vorhang mitten durch den Raum, der Russ von seinen Begleitern trennte, und blieb hinter dem Vorhang unbeweglich stehen, während Sinclaire die erste Akte aufschlug. Ein weißer Zettel in der rechten oberen Ecke trug den Vermerk: ,Dr. Henry Lawrence Baskin, geb. 2.8.1954 Stanhope, Conn. USA.’
    Diese Akten waren in ihrer Vollständigkeit kaum zu übertreffen. Sie enthielten alle Daten über Werdegang, politische und sportliche Betätigung, militärische Ausbildung, Gesundheitszustand und berufliche Leistungen und wurden laufend ergänzt, so daß sie ein lückenloses Bild des Betreffenden boten.
    Sinclaire überflog die meisten Eintragungen, obwohl ihm Dr. Baskin zuerst verdächtig erschienen war, weil er es abgelehnt hatte, sich auf dem Psycho-Stuhl befragen zu lassen. Schließlich klappte er die Akte zu und zog die nächste heran. „Norma Cummings, geb. am 24. April 1971 in Ohio“, las er halblaut und notierte sich das Geburtsdatum im Gedächtnis; man konnte nie wissen. Frauen sehen es nicht ungern, daß man sich ihrer zu gewissen Zeitpunkten erinnerte. Normas Akte war weniger umfangreich als die Dr. Baskins, aber auch in ihr fand Sinclaire nicht den Vermerk, der ihm des Rätsels Lösung beschert hätte. Aufatmend schob er das durchblätterte Schriftstück beiseite; im Hinblick auf seinen Auftrag hatte es ihm nicht weitergeholfen, aber er war nicht böse darüber.
    Es war neun Uhr und fünf Minuten, als er die letzte Akte aufschlug.
    George Maurice Bockerson
    Wohnsitz: 1421 Blessings, Stonecliffe, N. Y.
    Geboren: 6. Oktober 1938, New York City
    Vater: M. H. Bockerson, Zivilingenieur, gest. 5. 4. 57
    Mutter: Henrietta Louis, gest. 9. 12. 78
    Schulbildung: New York Public Schools, City Junior Colleges, Abendkurse Ingenieurwissenschaften
    Militär. Ausbildung: Pionier-Offizier in Alaska, Satellitenforschungsausschuß der Armee, Konstrukteur verschiedener Satellitensonden 1962 – 67, nach Dienstbeschädigung Versetzung in Verwaltungsdienst in New York City
    Klubs: Klub der Regierungsbeamten seit 1978, Stonecliffe Rotarians seit 1982
    Ehefrau: Jane Hollingsworth geb. 12. 2. 57 gest. 7. 4. 95
    Kinder: Fred Bockerson, geb. 14. 9. 62 (s. Archiv)
    Frank Bockerson, geb. 12. 3. 64
    Frances Bockerson, geb. 1. 1. 67
    Sportl. Betätigung: keine
    Politik: Ohne Bindung
    Krankheiten, Verwundungen: Verlust d. linken Armes bei Satellitenprojekt in Alaska, überhöhter Blutdruck, Herzmuskelschwäche
    Verschiedenes: Raucht, trinkt mäßig, besitzt zwei Wagen, 1995 Geschwindigkeitsüberschreitung
    Über die weiteren Eintragungen, die noch ein gutes Dutzend Seiten umfaßten, glitt der Blick Russ Sinclaires fast achtlos hinweg. Tief in Gedanken verloren, legte er die Akten zusammen, sah auf die Uhr und stand auf. Der Beamte zog den dunklen Vorhang beiseite und nahm die Akten entgegen.
    „Ich danke Ihnen“, sagte Sinclaire, mühsam ein Gähnen unterdrückend. „Ich freue mich, daß Sie mir geholfen haben, die Information zu finden, die ich suchte.“ Er nickte dem Mann freundlich zu und gab den anderen einen Wink. „Gehen wir! Mr. Bockerson dürfte uns bereits erwarten. Es ist neun Uhr dreißig. In einer halben Stunde ist die Frist verstrichen, die Mr. Bockerson mir setzte!“
     
    *
     
    Sie saßen – Terry, Norma und Russ auf der einen, Dave und Dr. Baskin auf der anderen Seite des ovalen Tisches in Bockersons Büro – starrten auf den leeren Sessel und warteten auf das Erscheinen Bockersons.
    Es war zehn Minuten vor zehn. Russ hatte die Fahrt zum Sicherheitsamt nur einmal unterbrochen, um sein Büro anzurufen und die Übersendung eines Psycho-Stuhls in Bockersons Amtszimmer zu erbitten. Dr. Baskin war es, der das Schweigen brach.
    „Wenn Sie Fragen an mich richten wollen, Mr. Sinclaire, so stehe ich Ihnen jetzt zur Verfügung“, sagte er, und seine Stimme klang unsicher. „Sie brauchen nicht auf das Eintreffen des Psycho-Stuhls zu warten, ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich die Wahrheit sagen

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