TS 34: Sie starben auf Ragnarok

Titel: TS 34: Sie starben auf Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin

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schon versammelt hatten. Fenrir und Sigyn sprangen neben ihm her, und das Hornsignal tönte wild und triumphierend. Es kündigte das Ende eines zweihundertjährigen Wartens an.

    *

    Der Kreuzer landete genau dort, wo sie es erwartet hatten.
    Als John Humbolt sein auf einer kleinen Anhöhe inmitten der Stadt gelegenes Haus erreichte, warteten Charley Craig und Norman Lake bereits ungeduldig auf der Treppe, von wo aus sie das gelandete Schiff gut übersehen konnten, ohne selbst gesehen zu werden. Schwer bewaffnet standen sie da, mit ihren Tigerwölfen an der Seite und ihren Bockshörnchen auf den Schultern.
    Jede Deckung sorgfältig ausnutzend, eilten bewaffnete Männer auf ihre vorbestimmten Gefechtsstationen. Die meisten wurden von Tigerwölfen begleitet, die beim Anblick des fremden Schiffes böse knurrten. Nicht weit entfernt machten sich ein paar unbewaffnete Männer an unwichtigen Arbeiten zu schaffen und warfen desinteressierte Blicke auf das Schiff. Sie waren der Köder, um die Gerns aus dem Schiff und in die Stadt zu locken …
    „Nun?“ fragte Norman Lake, während seine blassen Augen vor Kampfeslust aufleuchteten. „Dort ist unser Schiff. Wann nehmen wir es?“
    „Sobald wir die Gerns herausgelockt haben“, antwortete Humbolt. „Wir werden nach unserem ersten Plan operieren, also warten, bis sie eine große Streitmacht ausschicken, um die Vorausabteilung zu retten; dann greifen wir sie mit allem an, was uns zur Verfügung steht.“
    John Humbolts weißnasiges Bockshörnchen Tip stand in der offenen Tür und beobachtete mit besorgtem Interesse die dahineilenden Männer und Tigerwölfe. Humbolt nahm das Tier auf, setzte es sich auf die Schulter und rief: „Jim?“
    „Die Bogenschützen stehen bereit“, antwortete Tip mit Jim Chiaras Stimme. „Wir werden zur rechten Zeit ihre Scheinwerfer verdunkeln.“
    „Andy?“ fragte Humbolt weiter. „Wir sind bereit“, gab Andy Taylor zurück.
    Humbolt nahm durch Tip mit sämtlichen Unterführern Verbindung auf, dann blickte er hinauf zum Dach und rief: „Alles in Ordnung, Jimmy?“
    Jimmy Stevens grinsendes Gesicht erschien für einen Augenblick über der Brüstung des flachen Hausdaches. „Zehn Armbrüste sind gespannt und warten auf die Zielscheibe, die du uns versprochen hast.“
    Sie standen bewegungslos, während sich die Abenddämmerung über das Land senkte. Da glitt die Luftschleuse des Kreuzers auf, und dreizehn Gerns stiegen aus. Ihr Anführer trug die prächtige Uniform eines Unterkommandanten.
    „Dort kommt ihre Vorausabteilung!“ rief Humbolt Lake Craig zu. „Es muß uns gelingen, sie gefangenzunehmen und auf diese Weise den Kommandanten zu zwingen, eine große Streitmacht zu ihrer Rettung auszusenden. Beim Ertönen des Hornsignals werden wir gemeinsam angreifen. Wenn ihr die Flanken des Gegners mit Hilfe der Einhörner schwer genug anschlagt, um uns eine Chance zu geben, die Gerns von dieser Seite aus zu zersplittern, so müßte es einigen von uns gelingen, bis zum Schiff vorzudringen. Bevor sie im Kontrollraum auf den Gedanken kommen, die Luftschleusen zu schließen, muß das Schiff erreicht sein.“
    „Jetzt“, er blickte auf die Gerns, die geradewegs auf den Wall zumarschierten und das Tor zu ihrer Rechten ignorierten – „geht auf eure Plätze. Wir treffen uns im Schiff wieder!“
    Fenrir und Sigyn blickten mit fragenden Augen auf ihren Herrn. Fenrir knurrte unruhig.
    „Bald geht es los“, beruhigte John die Tiere. „Es wäre besser, wenn sie euch nicht sähen. Wartet beide im Haus.“
    Die Tigerwölfe zogen sich gehorsam zurück.
    Leise rief John Humbolt dem nächststehenden unbewaffneten Mann zu: „Cliff – du und Sam Anders – kommt her! Sagt den anderen, sie sollen sich verstecken und sich bewaffnen.“
    Cliff Schroeder gab den Befehl weiter und ging mit Sam Anders zu John Humbolt. Er blickte sich noch einmal um und sah die Gerns ohne Zögern auf den Wall zukommen.
    Sie waren nur noch hundert Fuß vom Wall entfernt, als ein blaßblauer Strahl aus einem der Geschütztürme des Kreuzers zuckte und mit donnernder Energieentladung ein fünfzig Fuß langes Stück des Walles zu Staub zerblies. Der Wind fegte den Staub hinweg, und die Gerns marschierten durch die Lücke im Schutzwall, ohne nach links oder rechts zu schauen.
    Als die Gerns nahe genug herangekommen waren, stellte Humbolt fest, daß jeder Soldat in der rechten Hand einen Blaster trug und in der linken metallene Fesseln.
    Keiner der anderen Ragnarok-Männer