Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
während ich das Geld aus dem Safe nahm, schoß er mir gleich die Haare vom Kopf.“
    Er zeigte auf eine kahle Stelle über einer seiner Schläfen. Hedrock warf einen uninteressierten Blick darauf. „Ein gut gezielter Schuß“, war sein Kommentar.
    Martin schüttelte sich. „Diesem Burschen schien es egal zu sein, wohin er traf. Das Leben wird immer unangenehmer. Ich hätte nie gedacht, daß sich meine Alarmanlagen so leicht ausschalten ließen. Jedenfalls bin ich jetzt um fünfhunderttausend Kredit leichter.“
    Hedrock war sehr nachdenklich, als er sich auf den Weg zu dem zweiten Mann machte, den er noch besuchen wollte – Oberst Medlon. Die Existenz der zwei Cayle Clark war jetzt eine feststehende Tatsache. Und einer davon war in der Armee und hatte am fünften Oktober, einen Tag, nachdem Cayle Clark offiziell vom Mars zurückgekehrt war, sein Training schon hinter sich. Und am Morgen des sechsten, als Clark in die Armee eintrat, hatte er 500 000 Kredit besessen.
    Das war eine Summe, mit der ein junger Mann, der entschlossen war, vorwärtszukommen, schon etwas anfangen konnte. Aber damit wurden kaum gewisse Dinge erklärt, die Hedrock zu Ohren gekommen waren. Und obwohl die Summe ansehnlich war, war sie doch wieder klein, wenn man sie in Verhältnis brachte mit Cayle Clarks kallidetischem Index – falls sein kallidetisches Talent sich auf finanziellem Gebiet zeigen würde.
     
    *
     
    Am frühen Nachmittag kehrte Hedrock in sein Büro im Hotel Royal Ganeel zurück und bat darum, unverzüglich eine außerordentliche Sitzung des Exekutivrats einzuberufen. Dresley eröffnete die Versammlung. „Es sieht danach aus, als ob unser Koordinator einen Weg aus unserem Dilemma gefunden hat“, sagte er. „Habe ich recht, Mr. Hedrock?“
    Hedrock nickte lächelnd und trat zum Rednerpult. Er begann ohne lange Vorrede. „Meine Herren! Am siebenundzwanzigsten Oktober, also in zwölf Tagen, werden wir der Kaiserin eine Botschaft senden können, in der wir sie zur Beendigung des Kriegszustandes auffordern. Wir werden diese Aufforderung mit Tatsachen und Zahlenmaterial untermauern können, das sie überzeugen wird, daß ihr keine andere Wahl bleibt.“
    Er hatte erwartet, daß seine Worte eine Sensation hervorrufen würden, und er wurde nicht enttäuscht. Diese Männer wußten, daß es nicht seine Art war, falsche Hoffnungen zu erwecken.
    Peter Cadron explodierte. „Mann! Spannen Sie uns nicht auf die Folter. Was haben Sie entdeckt?“
    „Erlauben Sie, daß ich zuerst einige Tatsachen rekapituliere“, begann Hedrock seine Erklärungen. In kurzen Worten umriß er noch einmal, was seinen Zuhörern bereits bekannt war: die Ankunft MacAllisters, die die Waffenhändler auf den bevorstehenden Angriff der Kaiserin aufmerksam gemacht hatte, und die folgenden Versuche der Waffenhändler, diesem Angriff mit Hilfe der Zeitwippe zu begegnen.
    „Heute“, so fuhr Hedrock fort, „befindet sich dieser McAllister schon Quadrillionen Jahre von uns entfernt, das Gebäude dagegen nur in einer zeitlichen Entfernung von nicht ganz drei Monaten. Der Drehpunkt der Wippe jedoch bewegt sich selbstverständlich entlang unserer Zeitlinie, so daß wir folgende Situation haben: Das Gebäude schwingt nie weiter zurück als bis zum dritten Juni, als die Zeitwippe ursprünglich ihren Anfang nahm. Bitte halten Sie sich das vor Augen, während ich mich kurz mit einem anderen Aspekt dieser scheinbar komplizierten, in Wirklichkeit aber einfachen Angelegenheit beschäftige.
    Vor einigen Monaten entdeckte meine Abteilung im Dorfe Glay einen kallidetischen Riesen. Ihn in die kaiserliche Hauptstadt zu locken, war nicht schwer. Doch unsere Hoffnung, daß er infolge seiner Fähigkeiten einen Einfluß auf den Gang der Ereignisse nehmen könnte, wurde zunichte gemacht durch seine anfängliche Unfähigkeit, sich auf das großstädtische Leben einzustellen. Ich möchte mich nicht in Einzelheiten verlieren. Es soll Ihnen genügen, zu wissen, daß er kaum eine Woche nach seiner Ankunft als Arbeiter zum Mars verschifft wurde. Es gelang ihm allerdings, sofort zurückzukehren.“
    Hedrock erklärte dann, wie Lucy Rall wenige Stunden bevor der richtige Cayle Clark vom Mars zurückkam, einen zweiten Cayle Clark geheiratet hatte, wie es den beiden Clarks gelungen war, sich 500 000 Kredit zu verschaffen und wie sie dann beide – der eine von ihnen verkleidet – zusammen Oberst Medlon aufgesucht hatten, was für den Oberst ein Glücksfall war, da er gerade von der Kaiserin

Weitere Kostenlose Bücher