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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Waffenhändlern abgegeben, Sie haben uns sogar nachgegeben. Wir haben Sie gezwungen, diesen unsinnigen Krieg zu beenden und Ihre Zeitenergiemaschinen zu zerstören. Sie haben außerdem eingewilligt, die desertierten Offiziere nicht vor ein Kriegsgericht zu bringen, sondern sie nur zu entlassen, und Sie haben Cayle Clark Immunität gewährt.“
    Er mußte erkennen, daß sie seine Worte gar nicht gehört hatte. Sie starrte ihn stirnrunzelnd an. „Ich möchte wissen, woher Sie den Mut nehmen, überhaupt hierherzukommen.“
    Sie legte die Hand auf eine der Lehnen ihres Sessels. „Dieser Knopf hier ruft meine Wachen. Wollen Sie nicht lieber freiwillig das Feld räumen?“
    Hedrock seufzte innerlich. Er hatte gehofft, daß es nicht so weit kommen würde. Jetzt war er gezwungen, ihr seine Macht zu offenbaren. „Warum drücken Sie ihn dann nicht?“ forderte er sie heraus. Vielleicht war es ganz gut, wenn sie herausfand, in welcher Lage sie war.
    „Sie glauben, ich werde es nicht, wie?“ Sie streckte den Finger aus und drückte auf den Knopf.
    Nichts war zu hören außer dem sanften Schlag der Wellen und dem leisen Wehen des Windes. Nachdem vielleicht zwei Minuten vergangen waren, in denen keiner von ihnen ein Wort gesagt hatte, trat sie zu einem in der Nähe stehenden Baum und berührte einen seiner Zweige. Es mußte eine weitere Alarmanlage sein, denn sie wartete – diesmal allerdings nicht so lange –, und lief dann weiter zu dem Busch, der den Aufzugsschacht verbarg. Sie drückte auch hier auf einen Knopf und kam, als nichts weiter geschah, langsam zurück zu Hedrock und nahm in ihrem Sessel Platz. Sie war bleich, aber beherrscht. Sie hielt ihre Augen gesenkt, aber ihre Stimme klang ruhig und furchtlos, als sie fragte: „Beabsichtigen Sie, mich zu ermorden?“
    „Natürlich nicht.“
    Sie hob den Kopf und schaute ihn fragend an. Ihre Augen glühten. „Was wollen Sie dann? Was ist mit dem Mann, den Sie vorhin erwähnten?“
    Hedrock erzählte ihr von MacAllister.
    „Das soll ich Ihnen glauben?“ flüsterte sie, als er geendet hatte. „Aber warum so weit? Das Gebäude ist doch nur drei Monate …“
    „Der bestimmende Faktor scheint die Masse zu sein.“
    „Oh!“ Nach einer Weile: „Und was soll ich dabei tun?“
    „Madame, dieser Mann verlangt nach unserem Mitgefühl und unserem Erbarmen. Er treibt dahin in einer Einsamkeit, dergleichen noch keines Menschen Auge gesehen hat, noch sehen wird. Nichts und niemand kann ihn mehr retten. Wir müssen ihm die Gnade des Todes erweisen.“
    Sie versuchte sich vorzustellen, was Hedrock ihr schilderte, wobei sie eindringlich sein Gesicht studierte. Langsam sagte sie dann: „Und was für eine Rolle spielen Sie dabei?“
    Das war eine Frage, die Hedrock nicht willens war zu beantworten. „Madame“, sagte er drängend, „wir dürfen nicht mehr Zeit vergeuden. In knapp zwei Stunden wird das Gebäude wieder auftauchen.“
    „Aber warum können Sie diese Entscheidung nicht dem Rat der Gilde überlassen?“
    „Weil er vielleicht die falsche Entscheidung treffen könnte.“
    „Und was ist die richtige?“
    Hedrock setzte sich und sagte es ihr.
     
    *
     
    Cayle Clark stellte den Autopilot des Taxis so ein, daß es in einem weiten Bogen das Haus umkreiste.
    „O Himmel!“ rief Lucy. „Das ist ja ein Traum.“ Mit großen Augen blickte sie hinunter auf das Haus, die hängenden Gärten und den kleinen See dahinter. „Cayle, bist du sicher, daß wir uns so ein Haus auch leisten können?“
    Er lächelte. „Liebling, ich habe es dir schon ein dutzendmal erklärt. Ein weiteres Mal tue ich das nicht.“
    Sie protestierte: „Das meine ich ja gar nicht. Bist du sicher, daß dir die Kaiserin dein Abenteuer auch nicht verübelt?“
    Cayle Clark blickte seine Frau an, und die Andeutung eines grimmigen Lächelns umspielte seinen Mund. „Ich habe von Mr. Hedrock eine Waffe bekommen“, sagte er, langsam. „Und außerdem hat die Kaiserin nicht vergessen, was ich vorher für sie getan habe – jedenfalls sagte sie mir das heute –, und ich glaube nicht, daß sie heuchelt. Und darum habe ich eingewilligt, auch weiterhin ihrem Stab anzugehören.“
    „Oh“, sagte Lucy.
    „Jetzt zieh kein Gesicht. Vergiß nicht, du hast mir selber gesagt, daß die Waffenhändler die Institution der Regierung nicht antasten wollen. Und je besser diese Regierung ist und je freier von Korruption, desto besser wird es den Regierten gehen. Und glaube mir“ – sein Gesicht wurde hart – „ich

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