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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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bezahlt hat, auch noch bereit ist, seine Haut zu Markte zu tragen.“
    Ja, natürlich könnte sie das nicht. Das gleiche Argument hatte sie schon vorher unzählige Male gehört. Es war kein sehr angenehmes Thema. Doch es erinnerte sie an etwas, was sie beinahe schon vergessen hatte.
    „Als wir das letzte Mal darüber sprachen“, erklärte sie, „hatte ich Sie gebeten, General, Oberst Medlon zu fragen, was aus dem jungen Mann geworden ist, den ich in seinem Büro gesehen habe. Es kommt nicht sehr häufig vor, daß ich Kontakt mit den niederen Klassen habe. Nun, was ist mit ihm?“
    „Wie mir Oberst Medlon auf meine diesbezügliche Anfrage berichtete, hat der. Aspirant seine Verabredung nicht eingehalten. Der Oberst vermutet, daß er von unseren Angriffsplänen erfahren und es sich anders überlegt hat.“
    Diese Erklärung klang nicht sehr einleuchtend. Sie hatte persönlich mit diesem jungen Mann gesprochen, und der Eindruck, den sie von ihm erhalten hatte, stand mit Medlons Worten völlig im Widerspruch.
    Sie überlegte einen Augenblick und sagte dann entschlossen: „General, informieren Sie den Oberst, daß er entweder noch heute mit diesem jungen Offizier bei mir erscheint oder sich morgen einem Lambeth gegenübersieht.“ Der General verbeugte sich, konnte aber das leichte Lächeln, das, um seinen Mund spielte, nicht ganz verbergen. „Madame“, sagte er, „wenn Sie daran Gefallen finden, sich um jeden Fall von Korruption einzeln zu kümmern, haben Sie eine Lebensaufgabe vor sich.“
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. „Irgendwo muß ich ja wohl anfangen.“ Sie machte eine Handbewegung, halb zornig, halb entsagungsvoll. „Ich begreife Sie nicht, General“, sagte sie vorwurfsvoll; „Als ich jünger war, stimmten Sie völlig mit mir überein, daß etwas gegen diesen moralischen Sumpf unternommen werden müßte.“
    „Aber nicht von Ihnen persönlich.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich gebe zu, ein moralischer Hausputz ist dringend nötig, aber das heißt noch lange nicht, daß Sie selber, Madame, den Besen in die Hand nehmen müssen.“ Er zuckte die Achseln. „Tatsächlich habe ich mich in letzter Zeit mehr und mehr zu der Anschauung der Waffenhändler bekehren lassen, daß wir in einer Zeit leben, in der die Menschen sich notgedrungen der Korruption ergeben müssen, weil ihren Abenteuerinstinkten andere Ausdrucksmöglichkeiten verneint sind.“
    Die grünen Augen der Kaiserin blitzten. „Ich bin nicht interessiert an der Philosophie der Waffenhändler.“ Es erstaunte sie, daß er den gemeinsamen Feind in diesem Zusammenhang erwähnte.
    „Madame“, erwiderte Doocar, „wenn ich aufhören sollte, die Gedanken und Überlegungen einer Institution zu studieren, die jetzt schon bald an die viertausend Jahre existiert, dann wäre es Zeit für meinen Rücktritt.“
    Ihre Antwort war eisig. „General, ich bin nicht willens, mir von der Morallehre einer Organisation erzählen zu lassen, die letzten Endes schuld ist an aller Unmoral. Wir leben in einem Zeitalter, dessen produktive Kapazität so groß ist, daß niemand hungern und darben muß. Verbrechen aus wirtschaftlicher Not existieren deshalb nicht mehr. Verbrechen aus krankhafter Veranlagung können ausgemerzt werden, wenn immer wir das Kranken habhaft werden. Aber was passiert? Wir müssen feststellen, daß unser Psychopath eine Waffe besitzt, die ihm die Waffenhändler verkauft haben und mit der er sich erfolgreich dem Gesetz zu entziehen vermag.“ Ihre Brauen zogen sich zornig zusammen. „Das ist lächerlich und verbrecherisch zugleich“, fuhr sie energisch fort. „In unserem Bestreben, der überall herrschenden Korruption und moralischen Verwilderung ein Ende zu machen, werden wir von allen Seiten behindert. Uns wäre schon geholfen, wenn die Waffenhändler den Verkauf ihrer Produkte auf ehrbare Bürger beschränken würden, aber wenn jeder kleine Gauner sich eine solche Waffe besorgen kann …“
    „Eine Verteidigungswaffe“, warf der General mit milder Stimme ein. „Nur für Verteidigungszwecke.“
    „Richtig“, sagte Innelda. „Um sich, nachdem er sich gegen das Gesetz vergangen hat, dagegen zu verteidigen, daß diesem Gesetz Genüge getan wird. Doch was nützt es schon, darüber zu reden. Ich habe die Waffe, mit deren Hilfe ich diese Waffenhandlungen ein für allemal vernichten kann. Ich habe nicht die Absicht, den Mitgliedern auch nur ein Härchen zu krümmen, aber ich will ihre Stützpunkte zerstören. Bereiten Sie alles für

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