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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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haben Angst, dachte er. Kein bißchen Mumm. Wachtmeister Jor unterbrach seine Gedanken. „Ich vermute, Sie haben noch nicht viel über die Türen von diesen Läden gehört. Sie lassen sich nicht so einfach einschlagen.“
    Fast schmerzhaft wurde sich Fara bewußt, daß er es also war, der handeln mußte. Er sagte: „Ich hole den Schneidbrenner aus meiner Werkstatt. Sie sind doch einverstanden, Herr Bürgermeister?“
    Im, Lichtschein des Schaufensters sah Fara deutlich die kleinen Schweißtröpfchen auf Dales pausbäckigem Gesicht. Der Bürgermeister zog ein Taschentuch hervor und fuhr sich damit nervös über die Stirn. „Vielleicht rufe ich besser den Garnisonskommandeur in Ferd an und frage ihn um Rat.“
    „Nein, wir müssen das ohne fremde Hilfe schaffen. Wenn andere Gemeinden die Waffenläden in ihren Mauern dulden, dann ist das ihre Sache. Wir werden uns wehren. Von dieser Minute an. Also?“
    Das „Na schön“ des Bürgermeisters war kaum mehr als ein Seufzer, doch Fara genügte es. Er rief den umstehenden Männern zu, was er vorhatte, und drängte sich ins Freie. Plötzlich sah er seinen Sohn, der mit einigen anderen jungen Männern beisammenstand.
    „Cayle!“ rief er ihm zu. „Komm und hilf mir die Maschine tragen.“
    Cayle ließ sich nicht anmerken, daß er seinen Vater gehört hatte. Fara zögerte, halb entschlossen, seiner Aufforderung Nachdruck zu verschaffen, dann setzte er wutschnaubend seinen Weg fort. Eine Flegelei, seinen Vater so zu blamieren! Nun, er würde ihm schon noch Bescheid sagen.
     
    *
     
    Der Energiestrom aus dem Schneidbrenner floß völlig lautlos. Der Strahl glühte in einem sanften weißen Licht. Fast liebkosend umspielte er das Metall der Tür, aber eine volle Minute verging, und noch immer war keinerlei Wirkung festzustellen. Fara weigerte sich, sich mit dem Mißerfolg abzufinden, und bestrich weiter die Tür. Als er endlich den Brenner ausschaltete, war er schweißnaß.
    „Ich begreife das nicht“, sagte er schweratmend. „Lieber Himmel, es gibt kein Metall, das gegen Atomenergie immun ist. Selbst das Metallfutter in der Verbrennungskammer eines Motors kristallisiert, wenn es ununterbrochener Strahlung ausgesetzt wird.“
    „Es ist, wie Jor Ihnen sagte“, meinte der Bürgermeister. „Diese Waffenläden sind – ungewöhnlich. Überall im Imperium setzen sie sich fest, und sie erkennen nicht einmal unsere Kaiserin an.“
    Fara scharrte verwirrt mit den Füßen. Worte dieser Art gefielen ihm nicht. Sie klangen wie ein Sakrileg. Bevor er eine Antwort finden konnte, sagte einer der Männer: „Ich habe gehört, daß sich diese Türen nur von denjenigen öffnen lassen, die den Händlern nichts Böses wollen.“
    Fara erwachte aus seiner Betäubung. „Das ist doch lächerlich“, sagte er scharf. „Wenn es solche Türen geben würde, dann hätten wir doch alle …“
    Er hielt inne. Plötzlich fiel ihm ein, daß er eigentlich nicht gesehen hatte, daß jemand versucht hatte, die Tür auf normale Weise zu öffnen. Er trat auf die Tür zu, packte den Knopf und zog. Mit unnatürlicher Leichtigkeit gab sie nach und öffnete sich. Er schnaufte erstaunt, und riß sie auf, bis sie weit offen stand.
    „Jor!“ schrie er. „Kommen Sie her!“
    Der Wachtmeister zuckte zusammen, dann sprang er unbeholfen vor.
    Und die Tür fiel zu.
    Fara starrte mit offenem Mund auf seine Hand, die er immer noch zur Faust geballt hielt. Er spürte, wie eine Gänsehaut ihn überlief. Der Knopf war ihm entschlüpft. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder der hinter ihm stehenden Menge bewußt wurde, die ihn voll gespannter Aufmerksamkeit beobachtete. Ärgerlich streckte er von neuem die Hand nach dem Knopf aus, aber diesmal rührte sich die Tür um keinen Millimeter.
    Mit einer Handbewegung forderte er Jor auf, weiter zurückzutreten, aber auch das half nichts. So sehr er auch zog und zerrte, die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Jemand sagte: „Erst wollte sie Sie hereinlassen, aber jetzt hat sie ihre Meinung geändert.“ .
    „Wie? Was soll das heißen, sie hat ihre Meinung geändert? Sind. Sie verrückt? Eine Tür hat keinen Verstand.“
    Die Furcht ließ seine Stimme schwanken. Und Scham über seine Furcht ließ ihm alle angeborene Vorsicht vergessen.
    „Sie hat sich schon einmal geöffnet“, sagte er wild. „Sie muß es wieder tun.“
    Und sie tat es. Sanft, ohne jeden Widerstand, mit der gleichen Empfindung von Gewichtslosigkeit wie vorhin, folgte sie dem Zug seiner Finger. Der Raum

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