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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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den Tisch und blickte der Frau voll ins Gesicht.
    Es war ein junges, gut geformtes Gesicht, doch leidenschaftliche Erregung entstellte seine Züge, während die junge Frau sich über den Tisch nach vorn lehnte und mit scharfer Stimme sagte:
    „Ich will, daß dieser Verräter stirbt. Wie, ist mir gleich. Aber bis spätestens morgen abend will ich hören, daß er tot ist.“
    Dann, wie hinweggewischt, war das Bild verschwunden, und Fara stand wieder im Waffengeschäft.
    Sein erster Impuls war der der Verachtung über die offensichtliche Primitivität der Täuschung. Ein Film! Für wie dumm hielten sie ihn eigentlich, daß sie glaubten, er würde etwas so offenkundig Unwirkliches für echt ansehen. Plötzlich sah er rot. Die Verworfenheit und Schamlosigkeit des Versuchs entfachte seinen Ärger zu heller Wut.
    „Dreckiges Gesindel!“ fauchte er. „Glaubt ihr, weil ihr jemand gefunden habt, der sich nicht schämt …“
    „Das genügt“, sagte die Stimme von Rad. Fara fuhr unwillkürlich zusammen, als die breitschultrige Gestalt eines jungen Mannes plötzlich neben ihm auftauchte. Der Gedanke kam ihm, daß Leute, die auf solch leichtfertige Weise den Charakter ihrer Kaiserlichen Majestät in den Schmutz zogen, keine Rücksicht kennen würden, wenn es sich um das physische Wohlergehen eines Fara Clark bandelte.
    Mit klingender Stimme fuhr der junge Mann fort: „Wir behaupten nicht, daß das, was Sie eben gesehen haben, sich in dem gleichen Augenblick im Palast abspielte. Es war eine Aufnahme, die vor zwei Tagen gemacht wurde. Die Frau ist die Kaiserin. Der Mann, dessen Tod sie verlangte, war bis vor kurzem einer ihrer Ratgeber. Vergangene Nacht wurde er tot in seiner Wohnung aufgefunden. Sein Name, falls Sie sich vergewissern wollen, war Baton Vickers. Nun, das ist Ihre Sache. Wir jedenfalls sind mit Ihnen fertig.“
    „Aber ich noch nicht mit Ihnen“, erwiderte Fara mit vor Wut erstickter Stimme. „Noch nie in meinem ganzen Leben ist mir eine solche Niedertracht begegnet. Wenn ihr glaubt, daß dieser Ort sich das gefallen läßt, dann irrt ihr euch. Wir werden Posten aufstellen und euren Laden Tag und Nacht bewachen. Wir werden dafür sorgen, daß ihr keinen einzigen Kunden bekommt. Keiner darf hinein und keiner heraus!“
    „Das genügt nun wirklich.“ Es war der alte Mann, der sich einmischte. „Sie sind ein ehrlicher Mann, und deshalb verübeln wir Ihnen Ihre Einstellung nicht. Wenn Sie irgendwann einmal Schwierigkeiten haben sollten, dürfen Sie wiederkommen. Aber jetzt gehen Sie! Durch den Seitenausgang bitte!“
    Eine unsichtbare Kraft packte Fara und schob ihn unaufhaltsam auf eine Tür zu, die plötzlich an einer Stelle der Wand erschienen war, wo vor Minuten sich noch der Palast befunden hatte. Ehe Fara es sich versah, stand er draußen im Garten, der das Haus umgab, und weiter vorn zu seiner Linken sah er seine Mitbürger, die auf seine Rückkehr warteten.
     
    *
     
    Als Fara eine halbe Stunde später sein Haus betrat, begrüßte ihn seine Frau mit: „Wo hast du das Gewehr?“
    „Das Gewehr?“ Fara starrte Creel verständnislos an.
    „Vor ein paar Minuten kam über das Ortsnetz, daß du der erste Kunde des neuen Waffengeschäfts gewesen seist.“
    Fara entsann sich der Worte des jungen Mannes: Wir werden seinen Besuch öffentlich bekanntgeben. Voller Verzweiflung dachte er: Mein Ruf! Immerhin hatte er bis jetzt mit heimlichem Stolz geglaubt, daß Fara Clarks Reparaturwerkstatt in der Gemeinde und in ihrer Umgebung einen guten Namen besaß. Zuerst die Demütigungen in dem Waffenladen. Und jetzt diese Lüge Leuten gegenüber, die nicht wissen konnten, aus welchem Grund er überhaupt das Geschäft betreten hatte.
    Er eilte zum Telefon und rief Bürgermeister Dale an. Seine Hoffnungen erlitten einen schweren Schlag, als dieser ihm antwortete:
    „Tut mir leid, Fara, aber wenn Sie eine Richtigstellung bringen wollen, müssen Sie dafür bezahlen. Sie haben es auch.“
    „So?“ Fara fragte sich, ob seine Stimme so leer klang, wie er sich fühlte.
    „Und Sie haben auch Lan Harris bezahlt. Sehr gut sogar. Er rief mich an und bat mich, das Grundstück zu überschreiben.“
    „Oh!“ Faras Welt drohte unterzugehen. „Heißt das, daß Sie jetzt klein beigeben? Was ist mit der Garnison in Ferd?“
    Der Bürgermeister murmelte eine Antwort. „Angelegenheit von Zivilisten!“ explodierte Fara. „Mit anderen Worten, diese Kerle können tun und lassen, was ihnen gefällt, und niemand gedenkt etwas

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