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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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predigen, Harwell, Sie haben ja selbst Träume mit fabriziert“, murrte er. Aber seine Augen sahen entsetzt und konsterniert auf diese grauenhafte Zukunftsvision.
    „Lassen wir das jetzt“, stellte Harwell mit müder Stimme fest, „Ich komme jetzt wieder zum Schiff zurück.“
    Wie sooft in letzter Zeit, dachte er an seinen besten Freund, Carl Corliss, den Clown, der die Cartoons im Ajax-Turm dargestellt hatte. Er mußte wohl tot sein. Was würde er sagen, wenn er dies hier miterlebt hätte?
    Als Harwell die Verbindung zum Raumschiff wieder unterbrochen hatte, zog er sich langsam in den ,zähen See’ zurück. Er schwamm ein paar Meilen, um sicher zu sein, daß der Dunst den Glanz seiner Rückstoßraketen verbergen würde. Dann startete er.
    Er mußte sehr gegen die Gravitation ankämpfen, aber das fiel kaum ins Gewicht, weil seinem kleinen Atommotor ungeahnte Kräfte innewohnten.
    Mit einem Male knackte es in seinem Lautsprecher. „Irgend etwas verfolgt dich, Vater“, sagte Joey. „Ich kann es über Radar beobachten.“
    Minuten später befand sich Harwell schon mitten im Gefecht. Und da war sie – die dunkle, scharf umrissene Gestalt des ganymedischen Wachroboters, der durch den Nebel emporstrebte. Harwell feuerte mit seinen Midas-Waffen, die zwischen den beiden Greifarmen des Anzuges angebracht waren, auf ihn.
    Das blaue Licht des Roboters ging sofort aus, und Harwell mußte jetzt Radar benutzen. Wieder schoß Bob auf ihn. An der Antwort des Gegners merkte Harwell, daß dieser eine ähnliche Waffe besitzen mußte.
    Der Lärm war fürchterlich. Noch einmal drückte Harwell auf den Auslöser seiner Waffen. Dieses Mal schien er getroffen zu haben, doch der Dunst ließ nichts erkennen. Irgend etwas stimmte mit seinen Füßen nicht. Er fühlte sie nicht mehr. Ein sich automatisch auslösendes Kabel hatte Isoliermaterial darumgezogen, damit die Kälte und die giftige jovianische Atmosphäre nicht eindringen konnten. Unterhalb der Knie fühlte er einfach nichts mehr. Und das Kabel hatte sich fest um seine Beine geschnürt, damit sich die Kälte nicht höherfressen konnte. Unterhalb des Kabels war schon alles festgefroren. Der Schmerz in seinen Knien war unerträglich. Der Lufterneuerer arbeitete auf Hochtouren, um das Ammoniak, was doch in dien Anzug eingedrungen war, zu beseitigen. Aber es ging zu langsam. Seine gequälten Lungen bewegten sich krampfhaft und schmerzhaft wie Blasebälge.
    Wie durch einen Schleier stellte er seine Richtung fest. Dann startete er die Raketen mit voller Kraft. Durch den Lautsprecher drangen alle Stimmen zugleich auf ihn ein. Alles, war er wirklich hörte, war: „Wir kommen, Bob!“ Und: „Vater, wir holen dich!“

 
14. Kapitel
     
    Im Raumschiff machten sich Clara und Joey für ihre Rettungsaktion fertig. Sie stiegen in die Jupiteranzüge.
    „Sie müssen jetzt auf der Hut sein, Mr. Nord“, sagte Clara. „Halten Sie die Waffen bereit, falls sich das Gefecht zum Raum hin verlagert! Und seien Sie startbereit, wenn wir Ihnen Bescheid sagen.“
    „Vielen Dank, ich werde das schon erledigen“, antwortete Nord ruhig. „Und dann, um Sie ganz zu beruhigen, ich habe genug Harwell-Abenteuer miterlebt, um zu wissen, worauf es ankommt.“
    „Es ist besser, wenn Sie alle Raumanzüge anlegen“, fügte Clara noch hinzu. „Es ist sicherer für jeden. Halten Sie uns die Daumen!“
    Nachdem Nord und Carpenter ihnen geholfen hatten, die Gesichtsklappen zu schließen, lächelte Clara Harwell ihnen noch einmal zu. Nord konnte nicht anders, er mußte sie mit seiner Frau vergleichen, wie er sie zuletzt gesehen hatte.
    Dann sprangen die beiden Harwells durch die Luftschleuse in die brodelnde Tiefe. Sie ließen die Rückstoßraketen sofort mit voller Kraft laufen, um eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen.
    Nord beobachtete sie über den Fernsehschirm. Dann legten sie ihre Raumanzüge an. Nord sagte:
    „Es ist verdammt hart für einen Mann, zuzusehen, wie eine Frau und ein Kind der Gefahr ins Auge blicken, während er zurückbleiben muß, obwohl er weiß, daß sie darauf trainiert sind und wissen, wie sie es anzupacken haben – und er nicht.“
    „Ja“, entgegnete Carpenter, „wir haben ein Gefühl der Schuld, daß wir es nicht für uns tun können – weil wir nicht wissen, wie wir es machen sollen, Nord. Obwohl wir wissen, daß wir es eigentlich tun müßten. Ich habe wieder dasselbe Gefühl, das uns bewogen hat, hierherzukommen, das Gefühl, leben zu wollen, zu lernen und

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