Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
Vom Netzwerk:
Selbstachtung zu gewinnen. Das ist die Kraft, die die Menschen vorwärtstreibt. Die psychologische Rebellion geht weiter. Mach dir keine Sorge, du kannst das Schiff führen, das hast du bewiesen. Aber das Gegenwärtige ist noch zu neu für uns.“
    So hielten sie Wache und beobachteten Clara und Joe, die immer schneller vorankamen. Bob war bewußtlos geworden und hing völlig bewegungslos in seinem Raumanzug. Als Nord ihn so sah, verblaßte die Legende um Bob Harwell ein bißchen, denn er sah nicht heroischer als jeder andere Mensch in Not aus.
    Bob öffnete seine Augen gerade rechtzeitig. Er brauchte sein Radargerät nicht erst einzuschalten, um die Verfolger auszumachen. Auch die Bewegungen Claras und Joeys zeigten, daß sie sie bemerkt hatten. Mit äußerster Kraftanstrengung drückte Bob auf die Feuerknöpfe. Das brachte ihm wenigstens eine Atempause ein. Als der nächste Angriff erfolgte, waren seine Frau und der Junge schon neben ihm.
    Große unmenschliche Schatten schwebten heran. In den Greifarmen erkannten sie unschwer die bedrohlichen Atomstrahler.
    Nord, Carpenter und Burris beobachteten atemlos die immer wilder werdende Schlacht. In den Gesichtern der Harwells spiegelten sich Furcht, Hoffnung und unbändiger Siegeswille. Es mußte ein Genuß für die Träumer werden, wenn dieser Kampf übertragen würde. Hier ging es turbulenter zu als in den historischen Träumen über das Kolonial-Amerika, in denen Frauen und Kinder die Waffen gegen die Indianer erhoben.
    Nord glaubte fest, daß die Harwells es schaffen würden, obwohl Bob inzwischen wieder ausgefallen war. Immerhin arbeiteten seine Raketen noch, und die drei flogen in eng geschlossener Formation zusammen nach oben. Aber die ganymedischen Roboter waren ihnen immer noch dicht auf den Fersen.
    „Ich glaube, wir sollten die Waffen klarmachen“, stieß Carpenter hervor. Wortlos half ihm Nord bei den Vorbereitungen an den Midas-Kanonen. Dabei warfen sie immer noch mißtrauische Blicke in Burris’ Richtung. Wie sich bald herausstellen sollte, reichte diese Bewachung jedoch nicht aus.
    Burris stand mit dem Rücken zu den Schiffskontrollen. In seinem bleichen Gesicht arbeitete es. Dann sprang er plötzlich vor und riß wahllos an einigen Hebeln. Raketenmotoren heulten auf. Die Maschine neigte sich vornüber und schoß nach unten.
    Nord und Carpenter sprangen gleichzeitig. Carpenter schlug den Dicken nieder. Nord versuchte gehetzt, die Kontrolle über das Schiff zurückzugewinnen. Aber die Kraft von Raketenmotoren entwickelt innerhalb weniger Sekunden eine zu hohe Geschwindigkeit.
    Carpenter schüttelte Burris in ohnmächtiger Wut. Doch Burris entwand sich seinem Griff.
    „Warum gehen Sie nicht mit dem Schiff hinunter, um das Kind und die Frau heraufzuholen? Warum machen Sie mich alle verantwortlich? Woher sollte ich wissen, wohin die Sensipsych-Träume führen?“
    Burris schien völlig den Verstand verloren zu haben. Carpenter brachte ihn zum Schweigen. Dann half er Nord am Fernseher und Radargerät. Aber sie waren nicht schnell genug. Sie verloren wertvolle Sekunden. Carpenter hörte Clara Harwell über den Funk rufen:
    „Wo sind Sie? Wir sind oben! Schnell!“
    Auf dem Fernsehschirm sah er ihre aufgeregten Gesichter. Bob war wieder bewußtlos. Sie hielten ihn zwischen sich fest. Die Roboter waren nicht zu sehen, aber sie mußten dicht hinter ihnen sein.
    „Wir müssen wieder hoch!“ schrie Carpenter Nord zu. Sekunden später waren sie aus dem Nebel der Atmosphäre heraus. Clara und Joey hatten das Schiff, mit dem Nord und Carpenter vom Ganymed gekommen waren, erreicht. Sie versuchten, die Luftschleuse nach außen zu öffnen.
    Carpenter hatte die Roboter wieder entdeckt und feuerte ununterbrochen auf sie. Einer der Roboter schoß zurück. Er traf das andere Raumschiff. Es war ein Volltreffer – es explodierte mit einem grellen blauen Blitz.
    Im letzten Augenblick waren die Harwells noch getroffen worden. Ihre Raumanzüge waren defekt. Aber in ihnen konnte noch Leben stecken. Nord zog Bob Harwells Anzug in das größere Raumschiff hinüber.
    „Sie hätten es geschafft, wenn Burris nicht verrückt geworden wäre …“
    Vielleicht hatte er es gehört. Vielleicht machte er nicht einmal den Versuch, hinzuhören. Er starrte ungläubig auf die zerschossenen Anzüge. Gerade als Carpenter Joey nachziehen wollte, sprang er über sie hinweg.
    Vielleicht wollte er ihnen auf eine hirnverbrannte Art helfen. Aber er war zu furchtsam, verlor seinen Halt – und

Weitere Kostenlose Bücher