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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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nirgendwo offenes Farmland, keine Tankstellen, keine Imbißstände – nirgendwo den Rauch eines Zuges oder den Dunstschleier einer Stadt. Der Wald sah aus wie der, den die ersten Siedler in Pennsylvania gefunden hatten.
    Bridger wandte sich zurück. Etwa ein Dutzend Frauen standen um das Loch herum oder saßen in dem hohen Gras. Toomey zog von unten Bündel herauf. Offenbar waren die meisten Männer noch unten im Tunnel.
    „Wo, glauben Sie, sind wir?“ fragte Zbradovski.
    „Ich weiß nicht. Kennt jemand von Ihnen diese Gegend?“
    Toomey richtete sich auf.
    „Ich sollte eigentlich. Ich bin diese Strecke drei Jahre lang gefahren. Aber ich erinnere mich nicht. Ich habe die Gegend niemals gesehen und niemals von ihr gehört. Fragen Sie Mac dort –“
    Er zeigte mit dem Daumen über seine Schulter auf den Polizisten.
    „Fragen Sie Morelli. Fragen Sie irgend jemand von ihnen. Wir sind nirgendwo – und ich möchte verdammt gerne wissen, wie wir dahingekommen sind!“
    Bridger ließ seine Blicke über den Kreis von schmutzigen Gesichtern schweifen. Er fragte sich, ob er selbst auch so aussehe.
    „Stimmt das?“ fragte er.
    Morelli antwortete. Er war dunkelhaarig – mit dem Bauch eines erfolgreichen Geschäftsmannes.
    „Ich habe in dieser Gegend vor zehn oder zwölf Jahren Versicherungen verkauft“, sagte er. „Das ist nicht Washington-County oder irgendeine Gegend innerhalb von fünfzig Meilen davon. Ich glaube, es würde uns schwerfallen, eines von diesen Fräulein in eine Stadt zum Mittagessen zu bringen!“
    Es gelang Bridger nicht, einen Sinn in diese Situation zu bringen. Er sah um sich.
    Die drei Aaronsons waren damit beschäftigt, den Inhalt ihrer aufgebrochenen Koffer zu ordnen. Was man auch immer über sie sagen mochte – sie waren offenbar eine glückliche Familie.
    An einer anderen Stelle standen neun junge Frauen, die sich alle Mühe gaben, ihre körperlichen Vorzüge auch durch den Schmutz, der sie bedeckte, hindurchscheinen zu lassen. Bridger fühlte, wie die Schamröte durch den Bart an seinem Gesicht emporkroch, während er seine Blicke über die zerrissenen Kleider eines Mädchens mit junonischen Formen wandern ließ. Bevor er wegsehen konnte, hatte sie diesen Blick in ihrem eigenen Sinne ausgelegt.
    „Sie sind Mr. Bridger, nicht wahr? Wir Mädchen möchten Ihnen so gerne für alles danken, was Sie für uns getan haben. Wir können uns nicht vorstellen, was ohne Sie aus uns geworden wäre. Ich habe gerade zu Sneeze gesagt – wissen Sie, das ist Zbradovski; wir haben ihn so genannt, weil wir seinen Namen nicht aussprechen können – daß es nichts ausmacht, wie groß und stark ein Mann ist, wenn er nur wirkliche Initiative hat. Ihnen zuzusehen war wirklich ein Erlebnis für ein Mädchen wie mich, das bisher nur Männer zu sehen bekommen hat, die nichts anders als gesteifte Hemden waren. Ich …“
    Sie hatte ihre Hände auf Bridgers Schulter gelegt – Bridger nahm sie vorsichtig herunter. Es machte ihm keinen Spaß, zu einer Frau aufsehen zu müssen. Ohne Zweifel fühlte er sich fern von jeder Initiative dieser großen Blonden gegenüber. Ein anderes Mädchen mit braunem Haar kam zu ihm herüber und streckte ihm die Hand entgegen.
    „Ich bin Mildred Henry, Dr. Bridger“, murmelte sie scheu. „Nehmen Sie Miss Tremblay ihre Impulsivität nicht übel. Sie und die anderen Mädchen sind nahezu ein Jahr lang bei Ronnie und mir gewesen – und wir sind so gut wie eine Familie. Wir danken Ihnen für alles, was Sie für uns getan haben; und wir wollen Ihnen helfen, wenn Sie uns nur sagen, was wir tun können. Wollen wir das?“
    Sie hatte sich zu den anderen Frauen herumgedreht. Bridger zuckte unter der lauten Antwort zusammen.
    „Vielen Dank!“ sagte er.
    Er wandte sich zu dem Loch um, wo Pilly standhaft am Seil zog.
    „Wer ist noch unten?“ fragte er.
    Pilly sah ihn an.
    „Barnes und Scherer – und ein anderer Mann namens Packard. Ich glaube, er ist ein Freund von Morelli.“
    Sie kamen herauf – einer nach dem anderen, Barnes mit Blodgetts Aktentasche zwischen den Zähnen. Hinter ihm kam ein Mann, der einen noch größeren Bauch als Morelli besaß.
    Er kletterte aus dem Loch, ging auf Bridger zu und schüttelte ihm die Hand.
    „Ich bin Nelson Packard, der Friedensrichter“, sagte er mit sonorer Stimme. „Morelli und ich wollten nach den Ozarks. Wir kennen dort eine Stelle, wo man das ganze Jahr lang Forellen fischen kann. – Sie sind offenbar der wichtige Mann hier, Dr. Bridger.

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