TS 40: Die neuen Herrscher
Rechnen Sie auf mich, wenn Sie Hilfe brauchen! Sagen Sie – wo sind wir?“
„Das fragt jeder“, antwortete Bridger. „Aber bis jetzt können wir es nicht beantworten. Was glauben Sie?“
Barnes mischte sich in die Unterhaltung.
„Wir tragen besser dieses Zeug von dem Loch weg, meinen Sie nicht? Wenn einer darüber stolpert und es durch das Loch hinunterwirft, sind wir genau wieder da, wo wir angefangen haben.“
„In Ordnung!“ sagte Bridger. „Hören Sie, Scherer, was ist mit diesem Mann unter dem Baum los?“
„Er ist blau wie eine Eule!“ knurrte der Zoologe.
Bridger hatte andere Dinge, um die er sich kümmern mußte.
„Jeder Mann hilft mit dem Gepäck!“ schrie er. „Dann werden wir entscheiden, was zu tun ist! Jemand muß Professor Scherer mit dem Betrunkenen helfen – vorwärts!“
Das Gepäck wurde beiseitegeräumt. Die Leute stellten sich um Bridger herum.
„Es hat keinen Zweck, daß wir uns etwas vormachen. Wir haben eine lange Zeit geschlafen – eine sehr lange Zeit. Wahrscheinlich haben wir es Professor Blodgetts Gas zu verdanken. Die Umgebung hat sich verändert, oder wir sind irgendwie anders bewegt worden, und es mag eine Zeit dauern, bevor wir eine Stadt oder ein Dorf finden. Wenn wir zusammenarbeiten und unsere Köpfe gebrauchen, können wir es schaffen – wenn nicht, sind wir schneller verloren, als wir es uns vorstellen können.
Wir haben noch ein paar Stunden bis zur Dunkelheit, aber bevor wir blindlings losmarschieren, würde ich sagen: wir schicken einen oder zwei Leute voraus, die die Gegend erkunden.
Noch etwas anderes: Hat jemand etwas zu essen?“
Aaronson meldete sich.
„Mama, ich und Irving wollten zu einem Picknick fahren, als der Bus uns erwischte. Wir haben ein paar Brötchen in unserem Koffer und etwas Kaffee. Es ist natürlich nicht sehr viel für eine solche Menge Leute.“
Bridger klopfte ihm auf die Schulter.
„Mr. Aaronson – wir alle danken Ihnen für Ihre Großzügigkeit – wir werden das Picknick aufteilen.
Weiter: Wer wird für uns eine Straße suchen? Zbradovski? Gut! Suchen Sie nach Bächen oder Flüssen, die in den Ohio münden. Wenn Sie im Laufe einer halben Stunde nichts finden, kommen Sie zurück. Und um Gottes willen – gehen Sie nicht verloren!“
Der junge Mann entfernte sich.
In der Zwischenzeit beschäftigten sich die Mädchen damit, die Absätze ihrer hohen Schuhe zu verkürzen und ihre für eine Wanderung unbequemen engen Röcke gegen Hosen zu vertauschen.
Aaronsons packten ihr Picknick aus. Bridger bekam große Augen, als er sah, was sie alles in ihren Koffern hatten. Welch ein Glück war es für diese Gesellschaft, daß die Aaronsons starke Esser waren.
Ein paar Minuten später rief Franchot:
„Die Suppe ist fertig!“
Man stürzte sich über das Picknick der Aaronsons. Bridger beeilte sich, seinen Teil zu bekommen:
„Heben Sie etwas für Zbradovski auf!“ schrie er.
Während er auf seinem Brötchen herumkaute, bemühte sich Bridger, seine Personenkenntnisse zu erweitern. Die Männer kannte er nun in etwa, aber bei den Frauen hatte er Schwierigkeiten. Die fünf, die wie Lehrerinnen aussahen, waren wirklich welche. Die mit dem grauen Haar war eine Studienrätin – Miss Hansen. Die Blonde, die in seinem Schoß gelandet war, war Elisabeth Friedman. Die anderendrei hießen Pierne, Kelleigh und Slemp – nur wußte er nicht, in welcher Reihenfolge. Mrs. Aaronson war leicht zu behalten – und die übrigen neun waren Franchots Bardamen. Die große, gut aussehende Brünette war Ruby Stern. Die andere mit den pneumatischen Konturen war Marie Smythe.
Mildred Henry, die Führerin der Mädchengruppe, hatte einen improvisierten Friseursalon eröffnet und bemühte sich um Scherer mit ein paar Nagelscheren.
Bridger sah Scherer an. Er wird uns eine große Hilfe sein, dachte er – stark wie ein Ochse, ohne Nerven und mit einem ganzen Haufen Kenntnissen. Bridger war dem Säugetierforscher schon oft auf Kongressen begegnet, aber er hatte niemals eine Möglichkeit gehabt, ihn kennenzulernen.
Auch Bridger unterzog sich einer Verschönerungskur. Direkt neben ihm arbeitete Miss Tremblay an Mr. Packard.
„Ich finde mich nicht zurecht“, beklagte sich der Friedensrichter. „Kein Wheeling – kein West Alexander – keine Telefondrähte – nichts. Und woher kommen alle diese Berge?“
„Vielleicht sind wir in dem Alleghany-Naturschutzpark?“ meinte eine der jüngeren Lehrerinnen. „Das ist nicht viel weiter als hundert
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