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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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1. Kapitel
     
    Henley Bridger erwachte.
    Der magere Chemiker lag mit geschlossenen Augen. Er fühlte sich benebelt, und außerdem war ein unangenehmer Geruch in seiner Nase. Er lag auf dem Rücken, mit seinem rechten Arm unter sich. Etwas Weiches und Schweres war über seine Beine gebreitet. Bridger öffnete die Augen.
    Er lag in einer Vertiefung zwischen einer gekrümmten Metallwand und einem Stahlgitter, dessen Muster sich tief in seinen Rücken gedrückt hatte. Er zog an dem Arm, auf dem er lag, aber er bewegte sich nicht. Dann versuchte er sich aufzusetzen.
    Eine Welle von Schmerz ließ ihn aufstöhnen, Benommenheit ließ ihn hart gegen die Wand zurückfallen. Er drückte sich vorsichtig auf seinem unverletzten Ellbogen in die Höhe und zog seinen rechten Arm hervor. Er bewegte ihn und versuchte, seine tauben Finger zu rühren; aber sie reagierten so wenig darauf, als seien sie aus Holz. Einen Augenblick später jedoch fühlte er den strömenden Schmerz der zurückkehrenden Blutzirkulation. Während er sich höher gegen die Metallwand stemmte, versuchte er, das Ding auf seinen Beinen zu identifizieren.
    Es quietschte und fiel mit einem Plumps in die Dunkelheit unter ihm. Bridger zog die Beine an und legte seine Arme um die Knie. Seine Füße waren eingeschlafen. Sein Kopf schien völlig leer zu sein, aber kleine Stücke der Erinnerung begannen zurückzukehren. Er war in einem Omnibus gewesen mit einer Menge anderer Leute, und der Omnibus fuhr durch ein Tunnel. Ein Erdbeben, ein Erdrutsch oder etwas Ähnliches hatte sie überrascht. Der Bus war durchgegangen wie ein wildes Pferd und gegen die Tunnelwand geprallt. Und dann erinnerte er sich an den Geruch – einen seltsamen Geruch – nichts roch so, was er kannte. Dabei war er überzeugt davon, daß er sich als Chemiker in Gerüchen auskenne.
    Noch etwas: „Es“ – das Ding, das gequietscht hatte – mußte die fette, rosige Blonde von dem Sitz vor ihm sein.
    Bridger fühlte sich wieder normal, aber sein Gesicht juckte schrecklich. Er hob die Hand, um sich zu kratzen, aber er riß sie gleich wieder zurück. Er hatte einen Bart – einen verfilzten langen Vollbart, der über seine Jacke einen guten halben Meter hinunterfiel. Er schüttelte seinen Kopf, und Haar fiel über seine Augen in langem, wirrem Durcheinander. Er tastete über sein Genick und erinnerte sich an Bilder, die er von unfrisierten Künstlern gesehen hatte. Was immer auch geschehen war – es hatte sein Äußeres nicht verschönert. Die Länge des Haares bedeutete, daß eine Menge Zeit vergangen war. Wie schnell wuchs Haar, überlegte er sich. Die Intensität des Haarwuchses würde wahrscheinlich zeitlich nicht konstant sein. Vielleicht könnte man integrieren – . Er gab es auf und versuchte, durch die Dunkelheit zu schauen. Die grauen Flecken könnten die Fenster des Busses sein.
    „He!“ rief er.
    Die Stimme der Blonden zitterte:
    „Wer … wer ist da?“
    „Geht es Ihnen gut?“
    „J-ja. Mein Haar ist ziemlich lang!“
    „Hm. Ist jemand da bei Ihnen?“
    „Oh!“ Sie schwieg eine Weile, dann quietschte sie wieder und flüsterte pikiert:
    „Da ist ein Bein! Ein Mann!“
    Bridger knurrte.
    „Passen Sie auf, ich komme hinunter!“
    Er schwang seine Beine über den scharfen Rand des Gepäcknetzes, stellte seinen Fuß auf die Rücklehne eines Sitzes und sprang steif auf den Boden hinunter. Er sprang genau auf das Bein der Blonden, und sie zog es unter ihm weg. In der Dunkelheit griff er um sich und berührte eine zarte Wange. Eine andere Frau! Er fand ihr Handgelenk und fühlte einen schwachen, flatternden Puls.
    „Kommen Sie her!“ befahl er. „Sehen Sie nach dieser Frau. Warten Sie – wo ist das Bein, das Sie gefunden haben?“
    Bridger fand das Kichern der Blonden ausgesprochen unsympathisch, als sie übereinanderkriechen mußten, um ihre Plätze zu tauschen. Er drehte ihr den Rücken zu und fand den Mann – in seinem Sitz versunken und mit einem heruntergefallenen Koffer auf dem Kopf. Er hatte beide Hände um die Röhre einer kleinen Preßluftflasche geklammert. Die Finger waren kalt – der Mann war tot.
    Etwas rührte sich weiter vorne im Bus.
    „Hallo!“ rief Bridger. „Wer ist da?“
    Pillys, des Ichthyologen, hohe Stimme antwortete:
    „Sind Sie das, Bridger? Was ist passiert?“
    „Ich habe keine Ahnung – ein Unfall!“
    Der Chemiker begann, den schrägliegenden Laufgang des Omnibusses entlangzuturnen, indem er sich am Gepäcknetz festhielt.
    Zweimal stolperte er

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