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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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einen grauen Anzug werfe. Aber wissen Sie auch, was dann passiert? Ich will es Ihnen sagen. Glauben Sie vielleicht, man würde mich als Dusty Britton honorieren? Mitnichten! Man setzt mich auf die hinterste Bank, während so ein Flittchen wie diese Gloria Bayle die Hauptrolle spielen darf.“
    „Mein Herz beginnt zu bluten, Dusty.“
    „Ihr Herz blutet nichts als Schecks, wenn es schon blutet.“ Er suchte in seiner Tasche und zog eine kleine Flasche hervor. Gramer reagierte nicht ablehnend. „Nanu, haben Sie nichts dagegen, wenn ich einen Schluck trinke?“
    „Nein, hier kann Sie niemand sehen.“
    „Es könnte aber jemand den Schnaps riechen.“
    „Niemand, den es etwas anginge. Bis wir zurückkehren …“
    Dusty hielt in seiner Bewegung inne. Die Flasche blieb förmlich in der Luft hängen.
    „Zurückkehren?!“ brüllte er. „Was soll das heißen?“
    „Setzen Sie sich, Dusty. Hören Sie in Ruhe zu …“
    „Gramer, was das bedeutet, will ich wissen! Sie wollen doch nicht behaupten, daß diese Rakete mit uns startet?“
    „Sie haben es doch in den Zeitungen gelesen, oder?“
    „Schon, aber wer würde das ernst nehmen. War doch nur Reklame.“
    Draußen dröhnte eine Lautsprecherstimme:
    „X minus fünf Minuten!“
    „Mein Gott! Sie wollen wirklich der Publicity wegen einen Flug mit mir unternehmen?“
    „Was dachten Sie denn? Kleiner Rundflug zur Venus. Ich schließe jede Wette mit Ihnen ab, daß alle, die diesem Start als Augenzeuge oder am Bildschirm beiwohnen, von den Abenteuern träumen, die Sie erleben werden. Die Kinder denken doch, es sei ein richtiger Flug zur Venus.“
    „So, ein Flug zur Venus. Mehr nicht?“
    „Natürlich nicht. Aber die Kinder meinen eben, Sie flögen im Auftrag der Raumpatrouille. Sie glauben, wir würden die echten Aufnahmen draußen drehen …“
    „Nehmen Sie jemand anders“, empfahl Dusty und lief zur Schleuse.
    „Sie dürfen Ihre Anhänger und Freunde nicht enttäuschen!“
    Dusty machte vor der offenen Luke halt.
    „Gramer, ich will niemand enttäuschen, deshalb sorge ich ja auch dafür, daß Dusty Britton heil und gesund bleibt.“
    „Aber die Öffentlichkeit …“
    „Wofür haben Sie denn Ihre Presseagenten? Auf keinen Fall werde ich so leichtsinnig sein, mit diesem feuerspeienden Monstrum in den Himmel zu steigen. Geben Sie Ihren Leuten also die Anweisung, eine Story zu erfinden, die plausibel erklärt, warum ich das Raumschiff zwei Minuten vor dem Start Verließ.“
    „Sie sind ein Feigling, Dusty!“
    „Besser ein lebender Feigling als ein toter Held, Gramer. Geben Sie Ihren Agenten den Befehl, eine Geschichte zu erfinden. Wenn der Rauch sich verzogen hat, bin ich in Sicherheit. Sie ebenfalls. Die Serie kann weiterlaufen.“
    „Aber Dusty …“
    „Weltraum – pah! Schwerelosigkeit! Nein, das alles ist nichts für Dusty Britton.“
    Er machte einen weiteren Schritt.
    „Warten Sie!“ brüllte Gramer verzweifelt.
    Dusty zögerte.
    „Wenigstens sollten Sie so klug sein, das Schiff nicht als Dusty zu verlassen. Ich werde Ihnen helfen, aber Sie müssen mich ebenfalls unterstützen.“
    „Gut, aber …“
    „X minus drei Minuten!“
    „… machen Sie schnell!“
    Ein Techniker erschien aus einer Bodenluke. Er mußte den Lärm gehört haben. Gramer schrie ihn an:
    „He, Sie da! Sie bekommen fünfzig Dollar, wenn Sie Ihre Kleidung mit Britton wechseln.“
    „Gemacht“, sagte der Techniker und war bereits halb ausgezogen. „Aber der Blaster – das Ding wiegt ja einen halben Zentner …“
    „Noch mal fünfzig, Sie Erpresser. So, und nun stellen Sie sich an die Luke und winken den Leuten zu, während der – der ,Techniker’ das Schiff verläßt.“
    Die Menge brach in tosenden Beifall aus, als der geliebte Held sich in der Luke zeigte. Niemand achtete auf den Techniker, der – von Martin Gramer gefolgt – die Leiter hinabkletterte und über das Feld eilte. Die Luke der Rakete schloß sich, während der Jeep, der Gramer abholte, mit diesem und dem „Techniker“ im Fond davonraste.

 
4. Kapitel
     
    Mit dem Gedankenleser war es natürlich nicht möglich, Gedanken direkt zu empfangen und zu verstehen. Er zeigte lediglich an, wo gedacht wurde, registrierte Art und Charakter der Gedanken und ordnete sie zu Bündeln. Jetzt war er auf die gefundene Person eingestellt worden und verriet durch ein Peilgerät dessen ständigen Aufenthalt.
    Scyth Radnor näherte sich schnell der Erde. Er betrachtete den Planeten nicht ohne Mißtrauen. Leicht

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