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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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und brachte uns Milch und Whisky. „Was macht das Geschäft?“
    „Arger mit Grew“, knurrte Quinby. „Kannst du kochen?“
    Der Marsianer schüttelte den Kopf.
    „Mir genügen die Konzentrate.“
    „Mir nicht. Ich bin sie leid. Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht wie so ein Usoform-Koch aussehen müßte.“ Er wandte sich an mich, zog Papier und Schreibstift aus der Tasche und begann zu zeichnen. „So etwa müßte er konstruiert sein. Eine Menge von Armen und statt der Füße Gleitschienen. Jeder Arm hat seine spezielle Funktion. Ein Thermometer zum Beispiel befindet sich am unteren Ende des einen. Oder warum soll ein Roboterkoch die Speise zum Probieren an den Mund führen? Wir bauen in eine Hand komplette Geschmacksorgane ein – einfach, nicht wahr?“
    Ich nickte, während Quinbys Stift die neue Maschine auf das Papier zauberte. Er sagte:
    „Jetzt weiß ich auch, warum die bisherigen Köche niemals ein wirklicher Erfolg wurden. Ihnen fehlte der Verhaeren-Faktor im Gehirn.“
    Diese Erfindung befähigt den Roboter, selbständige Handlungen vorzunehmen. Zum Beispiel baut man ihn bei Robots ein, die von den Verlagen eingestellt werden, die monatliche Produktion an Unterhaltungsromanen zu erzeugen.
    „Natürlich, das ist es. Ein Koch ist ebenfalls ein Künstler, der selbständig schaffen soll. Wir werden unserem Koch dieses Denken ermöglichen und ihm alle Werkzeuge geben, die er zur Ausübung seines Berufes benötigt. Wenn Grew erst einmal sein natürliches Steak im Magen hat, von unserem Usoform gebraten …“
    Eine gute Idee, wenn ich auch den Erfolg bezweifelte. Ein Mister Grew ließ sich nicht bestechen, dazu war er zu stolz. Während also Quinby sich mit der Konstruktion seiner neuen Errungenschaft herumschlug, vollendeten Mike Warren und ich den bereits begonnenen Rutengänger, der bald in aller Öffentlichkeit vorgeführt werden sollte.
    Drei TV-Ansager hatte ich bereits auf unsere Seite gebracht, und die Aufträge stapelten sich, Quinby war zufrieden und schickte das erste Modell seines Kochroboters mit besten Empfehlungen zu Sanford Grew, gleichzeitig fügte er eine Einladung bei, den morgen stattfindenden Test zu besuchen.
    Und so kam der große Tag heran.
    Natürlich war es unsere Absicht, eine Demonstration zu veranstalten, mit der kein Android konkurrieren konnte. Zum Glück half uns Mikes Schwager, dem Rutengänger einen Empfänger einzubauen, derWasser auf größte Entfernung aufzuspüren vermochte. Wenn er funktionierte, war die Robinc erledigt.
    Ein weites Feld war vorbereitet worden. Bars und zwei Musikkapellen verliehen dem Platz das Aussehen eines Jahrmarktes.
    Wir saßen in unserer Kabine. Mike. Quinby und ich. Mike hielt in den Händen einen Drei-Planeten-Cocktail, eins der schärfsten Getränke überhaupt. Vor Aufregung vergaß er zu trinken.
    Sanford Grew betrat unsere Kabine mit einem freundlichen Lächeln. Er streckte dem fassungslosen Quinby die Hand hin und sagte:
    „Sir, ich habe gerade zu Mittag gegessen.“
    Quinby erhob sich strahlend.
    „Sie meinen, mein Usoform-Koch hat … ist …“
    „Jawohl, er hat! Und er ist der großartigste Koch, den ich je in meinem Leben kennenlernte. Diese verdammten Konzentrate machen unser Leben zur Hölle. Darf ich der Demonstration hier in Ihrer Kabine beiwohnen?“
    Quinby nickte beglückt und stellte ihm Mike, unseren Werkmeister, vor. Bevor wir jedoch die begonnene Unterhaltung fortsetzen konnten, ertönte die Stimme des Senators über die Lautsprecher. Er sprach nicht sehr viel, betonte aber die Wichtigkeit der Vorführung und lobte die Usoform über den grünen Klee. Noch während seiner kurzen Rede wurde der Rutengänger an den Rand des Geländes gebracht.
    Er sah überhaupt nicht wie ein Roboter aus, sondern mehr wie ein Duralitkasten auf Raupenbändern. Und doch war das Ding ein richtiger Roboter. Es besaß Augen, ein Gehirn und eine beschränkte Denkfähigkeit. Wo der Rutengänger in erreichbarer Tiefe Wasser fand, hielt er an und steckte einen Metallpfahl in die Erde.
    Als der Senator schwieg, beugte sich Quinby vor und sagte in das Mikrophon:
    „Suche Wasser!“
    Sofort setzte sich der Rutengänger in Bewegung. Nur der Senator wußte, wo und in welcher Tiefe sich hier Wasser befand. Der Usoform kroch dahin, zögerte an manchen Stellen für Sekunden, rollte dann weiter.
    Plötzlich blieb er stehen.
    Ich kannte den Mechanismus genau. Jetzt würde sein Gehirn das Vorhandensein von Wasser registrieren und

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