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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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nicht getäuscht hatte. Die Laute kamen aus der Richtung der „Pamela“. Er verließ das Schiff und ging schnell auf die „Pamela“ zu. Verblüfft über das Bild, das sich ihm bot, blieb er in einigem Abstand stehen.
    Ein Dutzend Marsmenschen, genaue Abbilder Greckels, arbeiteten an der Jacht. Sie schwangen Putzlappen und schienen keinen größeren Ehrgeiz zu haben, als der Jacht den schönsten Glanz zu geben. Sie blitzte in der Sonne, als sei sie eben erst aus dem Werk gekommen.
    Als sie ihn sahen, unterbrachen sie ihre Beschäftigung und starrten ihn aus runden roten Augen an. Das Gemurmel verstummte augenblicklich.
    Greckel löste sich aus der Gruppe. Mit einem breiten Grinsen näherte er sich Bert.
    „Meine Verwandten“, erklärte er. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen einzuwenden, daß sie für dich arbeiten. Ich habe sie alles gelehrt, was du mir beigebracht hast. Wie du siehst, verstehen sie ihre Arbeit. Sieht die ,Pamela’ nicht aus wie ein neues Schiff? Sie sind begeistert von euren Schiffen und bereit, jede Arbeit zu tun, die du ihnen zuteilst.“
    Bert stieß einen langen Seufzer aus und setzte sich auf einen Felsbrocken.
    „War es falsch, daß ich sie herbrachte?“ fragte Greckel. „Ich hätte dich um Erlaubnis bitten müssen, nicht wahr? Aber ich meinte es gut.“
    „Schicke sie zurück“, sagte Bert, der nicht wußte, ob er lachen oder weinen sollte. „Sag ihnen, sie sollen sofort nach Hause gehen!“
    „Nach Hause?“ Greckel schien gekränkt. Berts Nase bestätigte ihm, daß er sich nicht täuschte. Greckel allein, gut, daran war er gewöhnt. Aber noch ein Dutzend seiner Verwandten, das war zuviel.
    „Ja“, nickte er. „Ich möchte, daß sie nach Hause gehen, Greckel.
    Wenn sie bleiben, habe ich nur noch mehr Schwierigkeiten. Du hast es gut gemeint, das weiß ich. Danke, daß du mir helfen wolltest.“
    „Es tut mir leid, Bert“, sagte Greckel mit hängenden Schultern. „Ich werde ihnen sagen, daß sie nach Hause gehen sollen.“
    Wenn ich nie einen Drink brauchte, jetzt ist der Augenblick gekommen, dachte Bert und wandte sich seinem Büro zu.

 
11.
     
    6. Januar 2027.
    Bert hob den Kopf, der auf dem Schreibtisch ruhte, und fühlte einen unangenehmen Geschmack auf der Zunge. Er starrte aus dem Fenster und sah, daß es Morgen war. Dann erspähte ‘er die leere Flasche und wußte, wem er seinen brummenden Schädel zu verdanken hatte.
    Er stand auf und dehnte seine steifen Glieder. Dann ging er langsam in den kleinen Waschraum und betrachtete sich im Spiegel. Kein schöner Anblick. Das Kinn voller Stoppeln, gerötete Augen. Wie ein Marsmensch, dachte er mit grimmigem Humor. Er bereitete sein Frühstück und genoß es ohne Eile. Dann trat er ans Fenster und blickte hinaus. Auf dem Rumpf der „Pamela“, die wie ein Spiegel blitzte, sah er Greckel hantieren.
    „Toller Bursche“, murmelte er schuldbewußt. „Schuftet wie ein Pferd, während ich mich betrinke.“
    Nachdem er sich rasiert hatte, fühlte er sich wieder wie ein Mensch und suchte nach einer Lösung seiner Probleme. Wie konnte er ohne seine drei Mechaniker existieren? Indem er Greckel einsetzte? Nicht unmöglich, denn der kleine Mann hatte sich zäher als selbst Streeper erwiesen. Würde dann aber noch jemand seine Schiffe kaufen? Greckels Anwesenheit würde nicht dazu beitragen, eventuelle Käufer zu animieren, und Sam, Klyborne und Tracy würden mit ihrer Flüsterpropaganda ein übriges tun. Natürlich würde die Wahrheit verdreht werden, aber dagegen konnte er sich mit Geduld und Festigkeit wappnen.
    Er warf die leere Flasche in den Papierkorb und ging zur Tür, als er Steve Babcock kommen sah. Babcock winkte lächelnd. „Scheint, Sie haben das Problem des Arbeitskräftemangels gelöst, wie?“ fragte er.
    Bert nickte. „Greckel ist zuverlässig und intelligent“, erwiderte er. „Und was führt Sie zu mir?“
    „Ihr Freund, Bert, Ihr Stinkerfreund. Ich fürchte, Sie müssen ihn fortschicken.“
    „Muß ich das?“
    „Ja. Er übt einen schlechten Einfluß aus. Ich spreche als der Mann, der für die Sicherheit auf dem Mars verantwortlich ist, der für Ruhe und Ordnung zu sorgen hat. Sie wissen, wie Sam, Tracy und Klyborne auf die Anwesenheit des Marsbewohners reagiert haben. Es darf nicht noch mehr Unruhe geben, unter der schließlich die Produktion leidet. Wenn Sie ihn nicht fortschicken, Bert, müssen wir es tun. Und wir fackeln nicht lange, damit Sie Bescheid wissen.“
    „Das ist eine Gemeinheit“,

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