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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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einer Party gesehen, die Steve gab. „Kommen Sie von Steve? Schickt er mir eine Nachricht?“
    „Ich komme nicht seinetwegen, Mrs. Klein. Ich bin in eigener Sache hier.“ Seine Blicke wanderten zur Bar. „Wie wär’s mit einem Drink?“
    „Die Bar ist geschlossen.“
    „Machen Sie keine Scherze. Es ist verdammt kalt draußen.“
    Sie füllte ein Glas und schob es ihm zu. Er blinzelte nervös, als er trank, und die Linke hinterließ einen feuchten Abdruck auf dem Bartisch. Schließlich fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen und sagte: „Ich nehme an, Sie wissen, warum ich hier bin.“
    „Ich rate nicht gern“, sagte Emma kühl. „Was wollen Sie?“
    „Sie wollten doch wissen, wer Ihren Mann umgebracht hat?“
    „Ja“
    „Sie boten Geld dafür.“
    „Ja.“ Sie wiederholte den Betrag, den sie genannt hatte.
    „Wo ist das Geld? Haben Sie es hier?“
    „Ja.“
    „Lassen Sie es mich erst sehen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Spielen wir es anders herum. Woher wollen Sie wissen, wer meinen Mann getötet hat?“
    „Ich weiß es.“
    „Haben Sie es Steve erzählt?“
    „Hören Sie“, sagte er aufgebracht, „ich bin zu Ihnen gekommen, um Ihnen ein paar Namen zu nennen.“
    „Namen? Was sagt das? Sie haben von meinem Angebot gehört und können sich alles mögliche aus den Fingern saugen. Nein, Mr.
    Huygens, Sie müssen schon etwas Besseres zu bieten haben. Beweise. Haben Sie die?“
    „Beweise? Was verstehen Sie darunter? Himmel und Hölle, es gibt keine Beweise.“
    „Woher wissen Sie das?“
    „Ich – ich weiß es. Genügt das nicht?“
    „Ohne Beweise zahle ich nicht.“
    „Sie wissen nicht, was Sie verlangen. Sie wollen Unmögliches. Wo sollte ich die Beweise hernehmen?“
    „Das ist Ihre Sache.“
    Das Gesicht des Mannes wurde düster, seine Augen schmal. „Ich habe eine lange Reise hinter mir“, sagte er. „Niemand weiß, daß ich zu Ihnen gegangen bin, niemand darf es erfahren. Ich gehe nicht gern unverrichteterdinge.“
    Emma deutete auf die Tür und hob die Pistole. „Sie gehen am besten schnell zurück“, sagte sie. „Ich habe Sie nicht gerufen. Machen Sie die Reise ruhig noch einmal.“
    Der Mann wandte sich um, blieb an der Tür stehen. „Ich weiß, daß Sie und Steve gut befreundet sind. Wenn Sie ihm erzählen, daß ich hier war, werden Sie nie erfahren, was Sie wissen möchten. Steve würde es am wenigsten gefallen, wenn er erführe, daß ich hier war. Sagen Sie nichts, schweigen Sie über meinen Besuch. Ich gehe zurück und werde versuchen, Ihnen die Beweise zu beschaffen. Gilt die Abmachung?“
    „In Ordnung“, nickte Emma, nachdem sie überlegt hatte. „Ich sehe keinen anderen Weg.“
    „Ich rufe Sie in den nächsten Tagen an.“
     
    *
     
    2. Dezember 2026 – 4. Januar 2027.
    Bert setzte seine Unterweisungen fort. Er unterrichtete Greckel in der Pflege und Führung von Raumschiffen, aber seine Gedanken schweiften oft ab, wenn er an Sams Warnung dachte.
    Greckel spürte die Veränderung. „Du bist nicht mehr der gleiche, Bert“, sagte er eines Tages. „Du bist anders geworden. Innerlich, meine ich. Ich fühle es. Was ist geschehen?“
    „Nichts“, schnappte Bert, ärgerlich, daß der Marsbewohner in seinem Inneren las wie in einem offenen Buch. Dann tat ihm sein Benehmen leid, und er fügte hinzu: „Vielleicht habe ich in der letzten Zeit zuviel gearbeitet und bin ein wenig kribbelig geworden.“
    „Kribbelig?“ Greckel grinste. „Ein schönes Wort, das ich mir merken werde.“
    Es bedeutete auch für Bert eine Erleichterung, als der theoretische Unterricht seinem Ende zuging. Er stieg mit Greckel zusammen in der „Martha Q“ auf und überließ ihm sogar für kurze Zeit die Steuerung. Ein dankbarer Blick aus den roten Augen belohnte ihn. Bert sah die Freude und den Stolz, mit dem der kleine Mann das Schiff dirigierte, und er merkte bald, daß Greckel das Fingerspitzengefühl besaß, das einen guten Piloten auszeichnete. Nachdem Bert das Steuer wieder übernommen hatte, überfiel ihn Greckel mit unzähligen Fragen, die seine Wißbegier zeigten, und Bert hatte alle Mühe, Rede und Antwort zu stehen. Greckel interessierte sich für jeden Handgriff und ließ sich zum Schluß erklären, warum Bert die kleinen Behälter, in denen der Atomtreibstoff ruhte, aus ihren Halterungen löste und in den Büroschrank schloß.
    „Wahrscheinlich ist es lächerlich“, sagte Bert, „aber es hat sich nun einmal zum allgemeinen Brauch entwickelt, nie einen vollen

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