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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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sagte Bert aufgebracht. „Haben Sie vergessen, daß der Mars ihnen gehörte, daß -wir für sie die Eindringlinge sein müssen?“
    „Um das zu begreifen, sind sie viel zu primitiv“, sagte Babcock verächtlich.
    „Sie irren sich! Gewiß, sie sind anders als wir, aber doch Wesen mit Kultur und Intelligenz. Leute wie Sie halten es nur nicht für nötig, sich davon zu überzeugen. Greckel hat unsere Sprache gelernt, spielend fast, aber glauben Sie, ich wäre in der Lage gewesen, die Marssprache zu erlernen? Es gibt Dinge, in denen die Marsbewohner den Menschen überlegen sind, lassen Sie sich das sagen.“
    „Sie sind verrückt“, sagte Steve. „Alle sagen es in Sieben. ,Bert Schaun ist übergeschnappt’, heißt es. Ich habe es nicht glauben wollen ‘ – bis jetzt.“
    „Ich bin nicht verrückt“, erwiderte Bert ruhig. „Ich habe nur das getan, was längst hätte getan werden müssen, seit unsere ersten Schiffe auf dem Mars landeten. Nur eine Zusammenarbeit mit den Marsbewohnern garantiert ein reibungsloses und wirksames Funktionieren der Raffinerien. Sie wären mit einem Schlage alle Personalsorgen los.“
    „Bert, Sie sind unmöglich“, sagte Babcock verärgert. „Bis jetzt habe ich mich bemüht, Sie zu schützen und Ihren Standpunkt zu vertreten. Damit ist Schluß. Der Stinker muß verschwinden. Ich sage Ihnen das in offizieller Eigenschaft. Werden Sie dafür sorgen, daß er geht, oder müssen wir uns einschalten?“
    „Greckel bleibt“, erwiderte Bert fest. „Wenn er zum Gehen gezwungen wird, dann nur über meine Leiche.“
    „Wie Sie wollen“, sagte Steve.
     
    *
     
    Bert musterte das blitzende Schiff und fand nichts auszusetzen.
    „Zufrieden, Bert?“ fragte Greckel.
    „Tadellose Arbeit, ich selbst hätte es nicht besser machen können.“
    Greckels Ohren begannen vor Freude zu flattern. Was war nur an den Marsbewohnern, das die anderen die Nasen rümpfen ließ? Nun sogar Steve Babcock!
    „Komm herunter!“ forderte Bert den kleinen Mann auf. „Ich muß mit dir sprechen.“
    Greckel kletterte über die Leiter herab. „Fangen wir wieder mit dem Unterricht an?“ wollte er wissen.
    „Nein. Ich möchte dich etwas fragen.“
    „Etwas fragen?“
    „Ja. Eine Frage, die dir vielleicht komisch vorkommt. Habe ich einen Geruch an mir, der dir unangenehm ist?“
    Greckel schüttelte den Kopf. „Wir Marsbewohner haben keinen Geruchsinn, Bert. Ich habe dich Zigarren rauchen sehen, aber nichts dabei empfunden.“
    „Gibt es etwas anderes an uns Menschen, das euch nicht gefällt?“
    Greckel schien verlegen. „Um ehrlich zu sein, Bert – es sind eure Launen. Wenn ihr euch ärgert oder miteinander streitet. Wie vorhin, zum Beispiel, als der Mann bei dir im Büro war. Dann fühlen wir uns unglücklich.“
    „Und wenn wir glücklich und zufrieden sind?“
    „Sind wir es auch“, bestätigte der kleine Mann. „Auf diese Weise suchen wir unsere Freunde. Wir fühlen, wenn jemand uns wohlgesonnen ist. Dann können wir nicht anders, als ihm mit den gleichen Gefühlen zu antworten.“
    „Das ist wunderbar, Greckel“, nickte Bert nachdenklich. „Warum könnt ihr dann nicht mit allen Menschen Freund sein?“
    „Weil sie sich gar nicht die Mühe machen, uns einen sympathischen Gedanken zu schenken. Täten sie es, gäbe es bald keine Gegensätze mehr.“
    „Es ist der Geruch, der euch anhaftet, der sie abstößt“, sagte Bert vorsichtig. „Wahrscheinlich könnt ihr nicht dafür, schleppt einen Urinstinkt mit euch herum, der früher dazu diente, Menschen, die für euch fremde und feindliche Wesen waren, abzuschrecken. Der Geruch war eure Waffe, wenn ihr angegriffen wurdet.“
    „Wir haben ein paar alte Männer unter uns, die dasselbe sagen“, nickte Greckel. „Sie behaupten, wenn wir den Menschen gegenüber gute Gedanken hätten, würden sie sich auch zu uns hingezogen fühlen. So, wie es zwischen uns beiden ist. Aber du bist anders, Bert.“
    „Ich glaube nicht, Greckel.“
    „Wir waren glücklich, als eure ersten Schiffe auf dem Mars landeten“, sagte Greckel. „Dann merkten wir, wie ihr uns verabscheutet, und wir zogen uns immer mehr zurück. Wir drängen uns nicht auf, Bert, das liegt nicht in unserer Art. Wenn wir aber fühlen, daß man uns gern mag, dann können wir die besten und verläßlichsten Freunde sein.“
    „Man hat euch nur keine Gelegenheit dazu gegeben“, nickte Bert bitter. „Komm, Greckel, wir wollen mit der ,Martha Q’ einen Flug machen, weit hinaus in den Weltraum,

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