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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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für allemal klarzustellen.
    „Was erwartet ihr also, daß ich tue?“ fragte er in die Stille.
    „Wir haben es Ihnen schon gesagt“, brummte Klyborne. „Sie müssen den Stinker fortschicken. Und wenn er nicht freiwillig geht …“
    „Soll ich ihn töten? Wollen Sie das wirklich?“
    „Bert, ich …“ Sam suchte aufgeregt nach Worten, biß sich auf die Lippen und blieb stumm.
    Bert wandte sich an Klyborne. „Haben Sie gewußt, daß der Stinker, wie Sie ihn nennen, einen Namen hat? Er heißt Greckel. Wußten Sie, daß er Englisch sprechen kann? Haben Sie sich je mit ihm unterhalten? Oder haben Sie ihn nur aus der Ferne gesehen und ihn bloß seiner Existenz wegen verdammt?“
    „Ich spreche mit keinem Stinker“, sagte Klyborne kampflustig und starrte Bert herausfordernd an. „Kein Mensch, der etwas auf sich hält, sollte das tun. Niemand kann mich dazu zwingen, wenn Sie das meinen.“
    „Es wird Sie niemand zwingen“, schrie Bert hitzig. „Sie selbst sollten soviel Verstand haben, es von sich aus zu tun. Haben Sie gesehen, wie er gestern das Schiff gesteuert hat? Wissen Sie, daß er nicht weniger als jeder von euch über Raumschiffe weiß?“ Als niemand antwortete, fügte er hinzu: „Wahrscheinlich habt ihr Angst, er könnte Euch aus euren Stellungen verdrängen.“
    „Nein“, sagte Sam fest, „Das ist es nicht.“
    „Was dann?“
    „Entweder er – oder wir“, sagte Klyborne verbissen.
    „Es gibt Schwierigkeiten“, sagte Sam. „Sie haben keine Ahnung, was die Leute alles sprechen.“
    „Schwierigkeiten bin ich gewohnt“, lächelte Bert bitter.
    „Aber wir wollen keine“, sagte Tracy.
    „Das ist es“, nickte Klyborne. „Also, Mr. Schaun, wenn Sie den Stinker fortschicken …“
    „Ich schicke ihn nicht fort“, sagte Bert kühl. „Ist das klar?“
    „Für mich klar genug“, nickte Klyborne. „Ich habe genug gehört.“ Er wandte sich um und ging zur Tür.
    „Bert, ich glaube, Sie machen einen großen Fehler“, sagte Sam mit kläglicher Stimme.
    „Ich bin anderer Ansicht, Sam.“
    Sam drehte sich um und ging mit hängenden Schultern hinaus. Bert bewegte sich nicht, bis Tracy als letzter die Tür hinter sich schloß.
     
    *
     
    Später traf er Greckel in der Kanzel der „Martha Q“.
    „Was machen wir heute, Bert?“ fragte der kleine Mann und ließ seine Hand leicht über die Kontrollhebel gleiten.
    „Heute keine Schule“, sagte Bert. „Es ist besser, du gehst nach Hause. Komme morgen wieder. Wollen sehen, was wir dann anfangen.“
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Man könnte es so nennen. Leb’ wohl, Greckel, ich habe einige wichtige Arbeiten zu erledigen.“
    Bert log nicht. Die Überholung der „Martha Q“ war fällig. Sie würde gute acht Stunden in Anspruch nehmen. Er freute sich auf die Arbeit, wußte, daß der aufgespeicherte Groll sich dabei verflüchtigen würde. Außerdem gab ihm die Arbeit Gelegenheit, sich über die nächsten Schritte klarzuwerden.
    „Kann ich nicht etwas anderes tun?“ fragte Greckel. „Ich komme dir nicht in den Weg. Soll ich mir die ,Pamela’ vornehmen? Sie muß poliert werden, es wird höchste Zeit.“
    „Die Jacht? Gut, mach dich daran!“ Bert öffnete den Werkzeugschrank und legte die Dinge heraus, die Greckel brauchte. Der Marsbewohner traf keine Anstalten, sie zu nehmen. „Was, zum Teufel, stehst du herum!“ fauchte Bert ihn an.
    Sofort erfüllte der penetrante Geruch Greckels den Raum. Bert fühlte, wie Übelkeit in ihm aufstieg.
    „Bert, warum bist du verärgert?“ wollte Greckel wissen.
    „Soll ich vielleicht lachen, wenn meine Leute mir den Stuhl vor die Tür setzen? Und warum? Deinetwegen! So, nun weißt du es. Verschwinde und komme mir in der nächsten Stunde nicht in die Quere!“
    „Ich möchte dir helfen, Bert“, sagte Greckel grinsend. „Vielleicht kann ich es.“
    „Wäre schön“, erwiderte Bert ohne große Hoffnung. „Ich wüßte nur nicht, wie.“ Er nahm die Putzlappen auf und warf sie dem Marsmenschen zu. „Fang an zu polieren! Mache deine Arbeit gut, Hasenohr! Wirst eine gute Woche zu tun haben, schätze ich.“
    Greckel verließ die Kanzel, und Bert machte sich daran, den Motor der „Martha Q“ zu demontieren, eine Arbeit, die ihm lange nicht unter die Finger gekommen war. Sie gab ihm ausreichend Gelegenheit, seinen Groll in kräftigen Verwünschungen zu entladen.
    Später glaubte er, Pfiffe zu vernehmen, dazu ein undeutliches Murmeln von Stimmen. Er lauschte hinaus und stellte fest, daß er sich

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