Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
Vom Netzwerk:
Jeder Neuankömmling muß überprüft werden. Babcock arbeitet eng mit den Raffinerien zusammen.“ Er bemerkte den Unwillen in Berts Miene und fügte hastig hinzu: „Sie haben nichts zu befürchten. Zum Mars zugelassen zu werden, ist nicht schwer. Die Schwierigkeiten beginnen erst, wenn ihn jemand wieder verlassen will.“ Er sah nach der Uhr. „Babcock dürfte bereits unterwegs sein. In spätestens einer Stunde ist er hier.“
    „Wo kann ich inzwischen etwas trinken?“ fragte Bert.
    „Bei Emma Klein, Gebäude neunundzwanzig. Aber es wäre besser, Sie warteten erst auf Babcock.“
    „Wollen Sie mir erzählen, ich müßte erst überprüft werden, um meinen Durst stillen zu können?“
    „Mr. Babcock dürfte es nicht schätzen, Sie nicht anzutreffen.“
    „Sie können ihm ja sagen, wo ich zu finden bin.“
     
    *
     
    Emma Klein war blauäugig und trug das schwarze Haar straff zurückgekämmt. Sie war keine ausgesprochene Schönheit, aber Bert fühlte sich durch ihr freundliches Wesen sofort angezogen.
    „Einen Bourbon, bitte“, sagte er, an die Bar tretend. „Falls es dergleichen auf dem Mars gibt.“
    „Gibt es“, nickte sie. „Ich habe Sie noch nicht hier gesehen.“
    „Ich komme gerade von der Flugleitung. Neuer Zugang. Wunderte mich schon, wo die Leute alle stecken. Nun weiß ich es.“ Er warf einen Blick auf die Männer, die an den Tischen ringsum saßen.
    „Sie sind eben von der Schicht gekommen“, erklärte Emma, und Bert verstand die Müdigkeit, von der die Gesichter der Männer gezeichnet waren. „In den ersten Tagen wird es Ihnen nicht anders gehen. Der Unterschied im Luftdruck wird Ihnen zu schaffen machen.“
    Eine Gestalt schob sich auf den Stuhl neben Bert. „Sie kommen also von der Erde?“
    Bert nickte und stellte sich vor.
    „Mein Name ist Sam Streeper“, sagte der andere. „Ich hörte, wie Sie zu Emma sagten, Sie seien gerade heraufgekommen. Was tut sich unten? Wie ist das ,Rund um die Welt’ dieses Jahr ausgegangen?“
    Berts Augen wurden schmal. „Warum fragen Sie danach?“
    „Es interessiert mich. Habe Start und Landung ein paarmal auf dem Simmonsfeld miterlebt. Haben Sie es dieses Jahr gesehen?“
    „Ja“, nickte Bert. „Es war ein schönes Rennen.“
    „Hörte, es sei jemand dabei ums Leben gekommen. Stimmt es, daß Sie noch nicht überprüft und zugelassen sind?“
    „Allerdings. Der Mann auf der Flugleitung sagte mir, daß ich warten sollte, aber ich wurde durstig.“
    „Schon jetzt? Wird Ihnen in Zukunft immer so gehen. Ist das einzige, womit Sie hier fest rechnen können – immer eine durstige Kehle zu haben.“ Er beobachtete, wie Emma sein Glas erneut füllte. „Ahnen Sie, warum Sie warten sollten?“
    „Babcocks wegen. Routinevorschrift.“
    „Glauben Sie weiter daran. In Wahrheit sollten Sie mit niemandem sprechen, damit Sie nicht zu früh erfahren, wie lustig die Verhältnisse hier oben sind.“
    „Hotchkiss scheint sich selbst nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen.“
    Sam nickte. „Da haben Sie recht. Aber es stimmt, was ich sagte. Man wollte Sie erst festnageln. Netter kleiner Vertrag, verstehen Sie? Sie brauchen bloß Ihren Namen auf die punktierte Linie zu setzen. Danach sind Sie den Leuten völlig gleichgültig.“
    „Sie meinen die Raffinerien?“
    „Wen sonst? Fallen Sie nicht darauf herein. Versuchen Sie, selbständig zu bleiben. Wenn es schiefgeht, können Sie noch immer in der Raffinerie arbeiten. Da enden fast alle, die Pech hatten oder mit ihrem Geld nicht umzugehen wußten.“
    „Sind Sie etwa auch ein verkrachter Prospektor wie Hotchkiss?“
    „Unsinn. Ich arbeite in der Raffinerie, habe nie etwas anderes getan. Bedauere nur, daß ich überhaupt auf diese Schnapsidee kam.“
    „Was haben Sie auf der Erde gemacht?“
    „Mechaniker. Raumschiffspezialist. Hier oben bin ich für die Instandhaltung der Raffineriemaschinen verantwortlich. Nichts für mich, wenn ich ehrlich sein soll. Es geht nichts über die Arbeit an Raumschiffen.“
    „Warum satteln Sie nicht um? Es gibt doch genug Raumschiffe hier.“
    „Und wer soll mich dann in der Raffinerie ersetzen? So einfach ist die Sache nicht.“
    „Klingt nicht gerade, als seien Sie gern hier oben.“
    „Wer ist das schon?“ Streeper leerte sein Glas und wandte Bert das Gesicht voll zu. „Wollen Sie einen Rat? Kehren Sie um und machen Sie, daß Sie zur Erde zurückkommen, solange Sie es noch können. Kein Leben auf dem Mars für Menschen. Sie sollten ihn den Stinkern

Weitere Kostenlose Bücher