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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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ausdrücken würde für alles, was du für uns tust.“
    „Ich würde nicht sagen, daß wir viel tun.“ Jorun schloß die Maschine.
    „Die Bauern würden es nicht gern hören, aber dies hier war kein Platz für jemanden mit Unternehmungsgeist. Ich wäre schon längst weg, wenn sich eine Möglichkeit geboten hätte. Jetzt, wenn wir in die Kultur zurückkommen, habe ich viele Möglichkeiten. In fünf Jahren mache ich mein Glück, wetten?“
    Jorun lächelte ohne Überzeugung. Die Barbaren würden nicht die geringste Chance haben, an der gigantischen, galaktischen Kultur teilzuhaben, geschweige denn, sie zu erfassen. Er hoffte, diese Erkenntnis bräche nicht das Herz des kleinen Kerls.
    „Nun – gute Nacht. Ich wünsche dir alles Glück.“ Er ging hinaus auf den Platz. Er war vollständig leer, der kalte Strahl des Mondes übertraf das Licht der Lampen. Fern heulte ein Hund. Die Hunde, sofern sie nicht mitgenommen wurden, sie würden auch einsam sein.
    Gut – dachte er, die Aufgabe ist erledigt. Morgen oder übermorgen kommen die Schiffe.
    Er fühlte sich müde, wollte aber nicht schlafen. Er zwang sich zur Wachsamkeit. Er hatte wenig Gelegenheit gehabt, die Ruinen zu besichtigen. Er wollte sie sich jetzt bei Mondlicht ansehen. In der Luft schwebend, geisterte er über die Dächer, bis er zu der toten Stadt kam. Schwacher Luftzug murmelte um ihn, die Grillen und die See durchbrachen schwach die vollkommene Stille.
    Sol City, Hauptstadt des legendären Ersten Empires, war großartig gewesen. In ihrer Blüte erstreckte sie sich über vierzigtausend Quadratkilometer. Sie war das fröhliche und zauberhafte Herz menschlicher Kultur, gesättigt vom Lebensblut der Sterne. Genies mit auserlesenem Geschmack wurden ausgesucht, sie zu schaffen. Sie war keine bloße Gebäudeansammlung, sondern ein Ganzes, überstrahlt von der Spitze des Zentralpalastes. Sie war trotz der immensen Größe ein überwältigender Anblick gewesen, ein Funkeln von poliertem Metall, farbigem Stein und bunter Plastik, Musik und Licht.
    Geplündert von den barbarischen Horden, die wie Maden durch die Knochen des gefallenen Empires schwärmten, ausgesetzt dem Wetter und geschüttelt von Veränderungen der Erdkruste, auseinandergebrochen von wuchernden Wurzeln und durchwühlt von einigen Generationen von Schatzsuchern und Archäologen, zu einem Steinbruch gemacht für die Bauern, die ihren Stein für die Hütten brauchten – aber immer noch wohnte Schönheit unter den zerbröckelnden Bogen, den umgestürzten Pfeilern und den blinden Fenstern. Es blieb ein Traum, den eine Rasse einmal geträumt hatte.
    Aber waren sie aufgewacht?
    Jorun bewegte sich still über die Ruinen. Bäume wuchsen zwischen eingefallenen Blöcken, sprenkelten sie mit Licht und Schatten. Der Marmor einer Karyatide funkelte weiß im Mondlicht, diese Mädchenfigur hatte einst Blöcke von Gestein wie Blumen in ihrem Haar getragen. Der beinahe vollständige Umriß eines Hauses hob sich gegen den Horizont ab, hier hatte einst ein Adeliger seine Freunde unterhalten.
    Roben schillerten von unirdischer Schönheit, Juwelen schienen Feuer zu träufeln. Eilige Zwischenspiele zynischen Witzes blitzten über der Musik und den Bewegungen tanzender Mädchen. Hier schliefen einst Menschen, hatten sich geliebt und waren Seite an Seite gelegen in der Dunkelheit, um die festlichen Züge zu beobachten. Hier hatten Sklaven gearbeitet und geweint, Kinder unter Weiden gespielt. Es war eine grausame und schöne Zeit gewesen, sie war vergangen und hatte aber pulsiert.
    Sie war von ihren späteren Kindern schon vergessen worden.
    Eine Katze auf der Jagd sprang geräuschlos auf eine Mauer und glitt an ihr entlang. Jorun schüttelte sich und flog in das ehemalige Zentrum der Stadt. Eine Eule schrie irgendwo, und wie eine verdammte Seele flatterte eine Fledermaus ihm aus dem Weg. Er ließ die Luft der Erde um sich wehen.
    Der Palast war vollständig zerfallen, nur die zernagten Säulen eines ewigen Metalls stachen aus den Trümmern. Er mußte gigantisch gewesen sein. Die Menschen bauten heute selten in dieser Höhe, der menschliche Geist hatte sich gewandelt. Er war mehr abstrakt geworden und suchte Größe in der Verinnerlichung. Hier aber hatten die Menschen die Macht des Himmels herausgefordert. Jorun setzte sich auf die Galerie eines Turmes, ein Habicht floh aus seinem Nest. Dann war Stille.
    Nein – da war ein anderer Schrei, die Sternenbahnen entlangschallend. Ein dunkler Streifen huschte über den

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