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TS 62: Das Rätsel der Venus

TS 62: Das Rätsel der Venus

Titel: TS 62: Das Rätsel der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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Hand. „Sie brauchen nur bei Mrs. Linford diese Formulare zu unterschreiben – das ist alles, was Sie zu tun haben. Ich werde selbst hin und wieder nach Hazel sehen – machen Sie sich also ihretwegen keine Gedanken.“ Er sah auf die Uhr, obwohl er ganz genau wußte, wie spät es war. „Ich muß jetzt leider gehen. Viel Glück noch.“
    Er eilte aus dem Sprechzimmer und überließ den Rest Ellen. Die Abschiedsszene konnte er nie ertragen – wenn die Eltern ihre Kinder so liebten, weshalb gaben sie sie dann der Stiftung?
    Der Lift trug ihn ins fünfzehnte Stockwerk hinauf.
    Draußen strömte der kalte Regen vom Himmel und rann in kleinen Bächen an den Wänden des Vandervort-Turms hinunter.
    Als Keith Ortega sein Büro betrat, sah er als erstes das rote Licht seines Tri-Di. Jemand hatte angerufen. Da seine Privatnummer nicht allgemein bekannt war. mußte das also Carrie oder Old Vandervort persönlich gewesen sein. Er ließ sich in seinen bequemen Sessel hinter dem Schreibtisch sinken und drückte auf den Knopf der Wiedergabe.
    Es war Old Vandervort. Sein mit Falten überzogenes Gesicht füllte den Bildschirm, und der schneeweiße Bart, der nach jedem Satz auf und ab wippte, lieferte die Satzzeichen. „Hello, Ortega“. sagte er. „Wieder mal nicht da. Wenn Sie heute zufällig einmal in Ihrem Büro auftauchen sollten, möchte ich ganz gerne, daß Sie zu mir herauskommen, ehe Sie nach Hause fahren. Etwas Wichtiges hat sich ereignet. Das wäre alles.“ Sein Bild auf dem Schirm verblaßte.
    „Verdammt“, sagte Ortega laut zu sich. „Die Stimme seines Herrn.“ Das war nun schon das zweite Mal in dieser Woche. Aber nichts zu machen. Er fuhr mit dem Lift ins dreißigste Stockwerk hinauf, wo der Hubschrauberplatz war und ließ sich einen Dienstkopter geben. Der Regen war immer noch so stark, daß nur wenige sich in den Verkehr hinauswagten, aber die Windstärke war nicht so, daß Fliegen unmöglich gewesen wäre. Er zog die Maschine in die Fünftausend-Fuß-Zone und flog mit einer mäßigen Geschwindigkeit von zweihundert nordwärts. Er hielt sich etwas landeinwärts von der Küste und stellte den Autopiloten so ein, daß er dem Überlandverkehr auswich.
    Fünfzehn Minuten später bog der Kopter nach rechts ab und summte Vandervorts Canyon hinauf. Die automatischen Wachanlagen des Alten hielten ihn insgesamt viermal auf, aber er konnte sie der Reihe nach überzeugen, daß er wirklich der war, der er zu sein vorgab. Dann landete er auf dem Patio vor dem riesigen Landhaus, schaltete seinen Schwerkraft-Deflektor ein, präsentierte einem Posten, der ihn hätte kennen müssen, seine Papiere und wurde schließlich in den Besucherflügel geleitet.
    Einer der Butler verneigte sich lächelnd und sagte: „Bitte, wenn Sie mir folgen würden. Dr. Ortega. Mr. Vandervort erwartet Sie.“
    „Ich weiß“, nickte Ortega.
    Er folgte dem Butler durch das vertraute Labyrinth mit dicken Teppichen belegter Gänge. Dann ging es über eine marmorne Freitreppe hinauf, bis sie schließlich vor einer wuchtigen mit Mahagoni vertäfelten Tür stehenblieben.
    Der Butler klopfte diskret, worauf ein grünes Lämpchen neben der Tür aufleuchtete.
    „Sie können jetzt hineingehen, Sir“, sagte der Butler und verbeugte sich erneut.
    Ortega widerstand dem Impuls, die Verbeugung zu erwidern und trat durch die sich öffnende Tür. Er sah dabei gerade noch, wie eine höchst spärlich bekleidete junge Frau mit üppigen Formen durch eine andere Tür den Raum verließ.
    „Ah, Ortega“. dröhnte Old Vandervort und richtete sich in seinem Stuhl auf. „Was hat Sie aufgehalten?“
    Der Raum war – wie alles in dieser Villa – groß, beinahe gigantisch. Allein der knöcheltiefe braune Teppich, der es von einer Wand bis zur gegenüberliegenden bedeckte, mußte ein Vermögen gekostet haben, und dazu war er förmlich mit Stühlen, Tischen, Schreibtischen, Büchern. Gemälden, Bandspulen, Gobelins vollgestopft. Wie immer war er auch jetzt maßlos überheizt, wie ein Treibhaus an einem feuchtheißen Tag.
    James Murray Vandervort war klein – aber man sah ihm sehr wohl an, was er war: der reichste Mensch auf der Erde. Er trug einen dunkelgrünen Hausmantel, und sein Gesicht war vom zu vielen Brandy gerötet. Sein weißer Kinnbart stand etwas schief. Er war hundertfünf Jahre alt und hatte ein schwaches Herz.
    „Ein Taifun hat mich aufgehalten“, erklärte Ortega. „Tut mir leid.“
    Vandervort lachte keuchend, wobei sein an sich schon rotes Gesicht

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