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TS 78: Operation Vergangenheit

TS 78: Operation Vergangenheit

Titel: TS 78: Operation Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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an Hardy! Hier sind die Menschen rasch verbraucht. Darum haben sie dich auch so eilig hertransportiert. Ich sage dir nur eins: Eine Flucht ist immer noch besser als ein Run!“
    „Ein ,Run’? Noch nie gehört.“
    „Ein Run ist eine kleine Reise in die Vergangenheit. Keine Reise erster Klasse, mein Freund. Du bist sofort mittendrin und lebst das Leben deiner Vorfahren.“
    „Das ist doch unmöglich …!“
    „Meinst du? Hast du nicht die blonden Riesen gesehen? Warum lassen die wohl ihre Haare lang wachsen, hm? Das kann ich dir sagen: Weil sie einen Run in die Zeit machen, als diese Haartracht noch Mode war. Und damals wurde statt eines Revolvers eine Streitaxt getragen. Hodaki und sein Partner … Hast du schon mal etwas von den Tataren gehört?“
    „Die hatten schon einmal halb Europa in der Tasche. Aber es gibt da noch einen Stamm, von dem man nur wenig weiß. Und dorthin wird man dich schicken, mein Junge!“
    Ross Murdock schluckte einen Kloß hinunter. Der Wolf fiel ihm wieder ein und der langhaarige Jäger, der ihn erlegt hatte. Diese Zeit gehörte einer vergangenen Epoche an, die einige tausend Jahre zurückliegen mochte – und doch hatte Ross Murdock sie erlebt!
    Nein, Curd konnte seine phantastischen Geschichten nicht aus der Luft gegriffen haben. Er war ja länger hier und mußte schon allein deshalb mehr wissen. Es hörte sich tatsächlich verrückt an, verrückt und praktisch undurchführbar. Sollte er Major Kelgarries fragen? Nein, der würde ihm keine befriedigende Auskunft geben.
    Curd sprach weiter: „Nehmen wir einmal an, du wirst in eine Zeit katapultiert, in der die Leute in jedem Fremden einen Feind sehen und ihn kurzerhand umbringen. Dann bist du geliefert und kein Hahn kräht nach dir. So wäre es bald Hardy ergangen. Wohin die Reise geht, erfährst du kurz vor dem Run. Erst wenn du auf der Transmissionsplatte stehst. Ich habe keine Lust, meine Knochen zu riskieren – und meinen Verstand. Da probiere ich lieber meinen Plan aus und weiß, woran ich bin.“
    Das leuchtete auch Ross Murdock ein. Er hatte ebenfalls keine Lust, in die Vergangenheit versetzt zu werden.
     
    Curd hatte ausgezeichnete Vorarbeit geleistet; sie konnten ihr Ziel sofort in Angriff nehmen. Zweimal hielten sie vor verschlossenenTüren, doch nicht allzulange. Curd hatte einen kleinen metallenen Gegenstand; damit brauchte er sich nur der Klinke zu nähern, und die Tür gab nach. Es gab genügend Licht in den Korridoren, doch die anderen Räume waren dunkel. Zweimal nahm Curd Ross Murdock bei der Hand und zog ihn hinter sich her.
    Im letzten Raum zogen sie Pelzkleidung an. Ross Murdock paßte nicht ganz hinein, aber das spielte keine Rolle.
    Dann öffnete Curd die letzte Tür, und sie traten in die schneidend kalte Polarnacht hinaus. Curd führte Ross zu einem Hangar. Gemeinsam drückten sie die Flügeltür auf.
    Mit ein paar Handgriffen hatte Curd die Katze startklar gemacht und Ross in das Führerhaus geschoben.
    Daß die Katze sich tatsächlich mit einer katzenähnlichen Geschicklichkeit über die Schneefläche bewegte, konnte man nicht behaupten. Ross Murdock fand, daß sie zu Fuß auch kaum langsamer vorangekommen wären.
    Curd saß am Steuer und ließ die Katze recht verrückte Kurven beschreiben.
    „Willst du die Schneefläche unbedingt mit einem Muster verzieren?“ fragte Ross.
    „Idiot! Halte den Daumen, daß wir heil über das erste Minenfeld kommen. Wo keine Zäune zu sehen sind, haben sie Minen gelegt!“
    Hätte ich lieber nicht gefragt, dachte Ross Murdock und meinte: „Dann ist’s also doch nicht so einfach, hm?“
    „Sei still!“ Curd begann zu zählen. Bis zwanzig. Dann riß er das Steuer herum und fing wieder von vorne an. War er bis zwanzig gekommen, schlug er jeweils eine andere Richtung ein.
    „Ein Glück, daß die Dinger Atomantrieb haben“, sagte Curd während der Zickzackfahrten, „sonst wäre nämlich schon der Sprit alle.“
    „Wir sind draußen!“ sagte Curd schließlich.
    Die Katze kroch jetzt ununterbrochen geradeaus und auf ein Ziel zu, das nur Curd kannte. Wenig später hielt er an und sagte: „So, jetzt setzt du dich ans Steuer.“
    „Ich? Wenn das ein Lastwagen oder eine Limousine wäre, aber dieses Ding …“
    „Absolut narrensicher“, klärte Curd ihn auf. „Am schlimmsten war das Minenfeld, und das haben wir hinter uns. Sieh her!“ Er deutete auf das Armaturenbrett. „Wenn dieses Licht aufflammt, geht’s geradeaus, und hier“, er drückte auf einen Knopf,

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