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TS 79: Der Mars-Robinson

TS 79: Der Mars-Robinson

Titel: TS 79: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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aber, daß ich mich diesen Lebewesen früher oder später anschließen mußte. Aber hier war mein Territorium, und das wollte ich dem Riesen gleich zu verstehen geben.
    Sah er mich nicht oder tat er nur so? Auf jeden Fall war es ein Fehler, ihn noch näher herankommen zu lassen.
    Ich ging bis an den elektrisch geladenen Draht und rechnete mir aus, daß er, wenn er seine Marschrichtung beibehielt, doch noch an der Rakete vorbeiziehen würde.
    Er war zwanzig Fuß groß, aber trotzdem sehr elegant in seinen Bewegungen. Ich überlegte, ob ich mein Drahtgeviert verlassen und ihm entgegengehen sollte.
    Ich wußte, daß ich eigentlich nicht aus meiner elektrischen Umzäunung hinausdurfte, wußte, daß es klüger war, ihn zu beobachten und dann vielleicht zu verfolgen. Gleichzeitig aber sagte ich mir folgendes: Er war da, und wenn ich ihm jetzt nicht gegenübertrat, wie sollte das dann später werden, wenn er mit einem Dutzend seiner Artgenossen oder gar einer ganzen Horde noch einmal zurückkehrte?
    Ich schaltete den Strom aus und kletterte über den Zaun. Ich hatte nie recht glauben wollen, daß die Furcht einen Menschen zum Angriff treiben konnte, doch jetzt wußte ich es sonnenklar.
    Ich verstellte ihm den Weg ….
    Er kam näher, der Abstand zwischen uns verringerte sich zusehends.
    Ich hatte meinen Bogen schußbereit, aber noch nicht angelegt. Am liebsten hätte ich die Sehne gestrafft und sie abgezogen. Aber wäre das nicht Mord gewesen? Ich mußte mich ihm wenigstens zu erkennen geben. Er sollte wissen, was ihn erwartete, wenn er noch einen Schritt …
    Er kümmerte sich nicht um meine Überlegungen. Er ging mit seltsam tänzelnden Schritten. Als seine Gestalt immer größer und größer wurde, blickte ich mich um und maß die Entfernung zur Rakete. Ich legte den Bogen weg und nahm statt dessen einen Stein. Ich war gespannt, ob es ihm gelingen würde, dem Wurfgeschoß auszuweichen, und ich warf.
    Vorbei!
    Der Stein zischte über seinen Kopf hinweg – und er kam näher, als wäre nichts geschehen. Doch seine Augen redeten, wie mir schien, eine andere Sprache.
    Meine Hand zuckte schön nach dem Bogen, aber dann hob ich den zweiten Stein auf.
    Treffer!
    Der Stein hatte in seinem Gesicht deutliche Spuren hinterlassen; ein Auge war verletzt. Er behielt aber die Richtung bei. Es war zu spät für mich, nach dem Bogen zu greifen. Ich sprang zur Seite und nahm meine Beine in die Hand.
    Und er ging weiter, als wäre nichts geschehen … In einigem Abstand starrte ich ihn dumm an. Er war nur achtzehn Meter von mir entfernt und eine ideale Zielscheibe für meine Pfeile. Er blieb stehen, bückte sich, fummelte an einer unreifen Frucht herum, riß sie ab und hielt sie vor das Gesicht. Er schien davon zu kosten. Dann legte er sie wieder hin und führte seinen Tanz auf. Jetzt erst sah ich, daß es kein Tanz war; er markierte die Stelle mit seinem Fuß. Dann schwenkte er in westliche Richtung ein.
    Ich folgte ihm auf den Spuren. Wild suchten meine Augen den ganzen Horizont ab. Es war nichts zu sehen – mit Ausnahme der rätselhaften Kreatur, die im gleichen Rhythmus von Stehenbleiben und Bücken weiterging. Ich dachte an die seltsamen Lichter, die ich nachts in meinem nördlichen Camp gesehen hatte. Ich dachte auch an die stampfenden Geräusche und betrachtete mir die Rückenpartie meines Schrittmachers.
    Der konnte es kaum gewesen sein.
    Aber mich interessierte etwas anderes. Er hatte in Abständen von hundert Metern eine Frucht – wahrscheinlich probeweise – abgeschnitten. Der Rand der Schnittflächen erinnerte mich an die Frucht, die ich im Norden gesehen hatte. Ich wußte nicht, was für ein Gedanke mich mehr beschäftigte: Das Wissen, daß ich diesen Planeten mit anderen Wesen teilte, oder die Erkenntnis, daß diese Wesen nicht sehr intelligent waren.
    Ich hatte angenommen, daß alle auf dem Mars lebenden Kreaturen so reagieren müßten wie ihre irdischen Kollegen. Sie hätten Schmerz, Furcht und auch eine Portion Selbstbewußtsein gezeigt. Wäre das Wesen intelligent gewesen, wäre es neugierig geworden und hätte mich eventuell beschnuppert. Es ging aber zur nächsten Pflanze, behandelte deren Frucht wie ihre Vorgängerin und bog dann nach Nordwesten ab. Es machte den Eindruck, als wäre es mit dem Geschmack der Früchte genauso wenig einverstanden wie ich.
    Plötzlich hatte ich meinen Bogen wieder schußbereit. Ich glaube, ich handelte mit dem gleichen Instinkt, der kleinen Jungen eigen ist, wenn sie eine Weile eine

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