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TS 79: Der Mars-Robinson

TS 79: Der Mars-Robinson

Titel: TS 79: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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normales Essen ein und knobelte an dem Problem der Jahreszeiten.
    Von der Erde aus hatte man beobachten können, daß die sommerliche Jahreszeit auf dem Mars sich bald auf dem einen und bald auf dem andern Pol entfaltete. Die Astronomen bezogen sich bei ihren Beobachtungen auf die schmelzenden Polarkappen. Hier teilten sich allerdings die Meinungen. Manche nahmen an, daß das Schneewasser mit der ihm folgenden Vegetation die berühmten ,Marskanäle’ verursachte. Man hielt den Mars für eine Wüste, in der eine Bewässerung Pflanzenwuchs hervorrufen konnte.
    Heute weiß ich das besser. Ich weiß, daß die Feuchtigkeit in der Marsatmosphäre als Nebel sichtbar wird. Der sich auf dem Marsboden als Rauhreif niederschlagende Tau schmolz an jedem Tag im Jahr. Doch in den Polarregionen schmolz das Eis im Winter nicht, sondern es häufte sich an; nicht als Schnee, sondern in der Form von dünnen Eisschichten.
    Dann erfolgte der Schmelzprozeß der andern Polarkappe. Jene Wissenschaftler, die der Meinung waren, daß Wasser auf dem Mars nicht existieren konnte, weil es in der oberen Atmosphäre verdampfte, hatten recht. Doch jede Nacht verursachte eine Kondensation. Die Pflanzen um mich herum gediehen in diesem Zyklus. Von den nächtlichen Tauniederschlägen waren sie gewachsen, und ihre Blüten hatten die Insekten genährt. Jetzt kam die Periode, in der sie Früchte trugen.
    Doch Pflanzen tragen ihre Früchte stets für bestimmte Zwecke. Diese Früchte wurden von den Lebewesen gegessen und ihre Saat verstreut. Sie mußten groß sein, diese Kreaturen, denn die geringere Schwerkraft verursacht einen größeren Körperbau.
    Für mich stand fest, daß ich, wenn meine eigenen Lebensmittelvorräte verbraucht waren, der über die Marsoberfläche fließenden ,Lebenswelle’ folgen mußte, die der Wechsel der Jahreszeiten hervorrief.
    Ich sah mir die Fruchtwürfel in den Tellern an. Zwei Portionen hatten sich nicht verändert, eine war schon in Gärung übergegangen, eine andere hatte die Farbe gewechselt und war weiß geworden. Ich entschloß mich zunächst für die letztgenannte Portion. Daß sie Geschmack hatte, läßt sich nicht bestreiten – aber was für einen Geschmack! Ich halte jede Wette, daß es aber auch nicht im allerentferntesten angenehm schmeckte.
     
    Er wanderte durch die Landschaft wie ein Riese aus dem Märchenbuch …
    Plötzlich war er da. Ich arbeitete draußen in der Nähe des Wracks, und er kam mit weitausgreifenden Schritten aus nordöstlicher Richtung auf mich zu. Seine Gestalt hob sich deutlich von der hellgrünen Blässe des Horizonts ab.
    Ich arbeitete gerade an meiner Bewaffnung. Der Bogen lag zwei Schritte von der Stelle entfernt, an der ich mir soeben einen neuen Pfeil zurechtdrechselte, aber ich war so gelähmt, daß ich nicht einmal diese zwei Schritte machen konnte.
    Es war ein unheimliches Gefühl, diese schwach an einen Menschenerinnernde Gestalt auf sich zukommen zu sehen. Namentlich die Größe beeindruckte mich zutiefst. Doch an einen Menschen, das merkte ich bald, erinnerten mich nur seine Bewegungen.
    Alle hundert Meter blieb er stehen, ging weiter, blieb wieder stehen. Zunächst dachte ich, er versuche sich auf diese Weise an mich heranzupirschen. Ich beobachtete ihn, ohne daß er mich beobachten konnte. Nebenbei überlegte ich, ob ich flüchten oder mich ihm stellen sollte. Dann aber merkte ich, daß es ihm egal war, ob er gesehen wurde oder nicht. Er ging und führte, wenn er stehenblieb, immer irgendeine Tätigkeit aus. Sah er schon nicht mich, dann bestimmt das Wrack der Rakete.
    Ich sprang auf, griff nach meinem Bogen und verkroch mich hinter einem Tank, den ich aufgestellt hatte, um später darin die reifen Früchte zu sammeln. Doch er beachtete mich nicht mehr und nicht weniger, als ob ich liegengeblieben wäre. Eins hatte ich mit ihm gemeinsam: auch er schien sich für die Früchte zu interessieren.
    Er war jetzt noch dreihundert Meter von mir entfernt und kam immer näher. Alle hundert Meter bückte er sich, und sein Arm machte eine wie zum Schlag ausholende Bewegung, die offenbar der Frucht galt. Er prüfte ihre Reife, schnippte sie ab oder was weiß ich. Doch dann blieb er unvermutet schon früher stehen und führte eine Art Tanz auf. Er trat ein, zwei Schritte vor, dann einen zurück und schien ein Bein immer nachzuziehen. Meine anfängliche Neugier wich einer ständig wachsenden Furcht.
    Ich wußte nicht, ob ich von den Früchten dieses Planeten jemals leben konnte. Ich wußte

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